Trainer bleiben, oder nicht?
Biel-Steinegger ringt mit sich

Der Monat als Biels Interimscoach hat Sportchef Martin Steinegger Spass gemacht. So viel Spass, dass er noch immer damit liebäugelt, Trainer zu bleiben.
Publiziert: 04.04.2024 um 18:33 Uhr
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Biel-Sportchef Martin Steinegger hatte Spass als Interimstrainer.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Nachdem die Saison des EHC Biel in den Playoff-Viertelfinals gegen die ZSC Lions zu Ende gegangen ist, schien es sehr wahrscheinlich, dass sich Sportchef Martin Steinegger (52) als Trainer zurückziehen und wieder voll auf seinen Job als Sportchef konzentrieren wird. Zumal dies auch der medial geäusserte Wunsch von CEO Daniel Villard ist. Doch inzwischen sind knapp zwei Wochen vergangen und noch immer ist nicht klar, welchen Job Steinegger nächste Saison ausüben wird. Sportchef? Trainer? Oder gar beides?

Steinegger selbst hatte nach dem erfolgreichen einmonatigen Trainer-Intermezzo, in dem er Biel zunächst in die Play-Ins und danach auch noch in die Playoffs geführt hatte, Zweifel geäussert, ob er sich den Trainerjob für die Zukunft vorstellen könne. Und ob er überhaupt die Fähigkeiten dafür über eine ganze Saison mitbringen würde. Aber zugleich auch einen kleinen Spalt in der Türe offengelassen, weil es ihm enorm Spass gemacht habe. Und dieser Spalt in der Türe ist weiterhin offen. Im Gespräch mit ihm gewinnt man gar den Eindruck, dass der Spalt grösser geworden ist.

«Es lässt mir keine Ruhe»

«Ich weiss es noch nicht», sagt Steinegger auf Blick-Nachfrage. «In ein bis zwei Wochen werden wir mehr wissen.» Es ist offensichtlich: Steinegger ringt mit sich, seine (Trainer-)Lust auszuleben oder doch die (Sportchef-)Vernunft walten zu lassen. Die für ihn erholsamen Ostertage, in denen er die Batterien wieder aufladen konnte, haben offenbar die Lust vergrössert und die Vernunft kleiner werden lassen. «Ich gebe es zu, es lässt mir keine Ruhe», sagt er.

Steinegger ist sich absolut bewusst – es ist der vielleicht wichtigste Entscheid in seinem Leben: «Einen solchen kann man nicht über Nacht fällen und er hat auch Einfluss auf mein Privatleben.» Denn Trainer haben einen anderen Tagesrhythmus und in der Regel auch eine kürzere Haltbarkeit als Sportchefs. Der EHC Biel ist für Steinegger zudem nicht irgendein Verein, sondern sein Herzensklub in seiner Heimatstadt. Steinegger riskiert unter Umständen, plötzlich ganz ohne Job dazustehen, wenn er als Trainer scheitern sollte. Ob es dies die Trainer-Lust, die er verspürt, wert ist, muss er nun herausfinden. Und dabei allenfalls auch noch das Vertrauen seiner Vorgesetzten abholen.

Klarheit bis Ende Monat

Bis Ende April will Biel die Trainerlösung haben. Parallel zu Steineggers persönlicher Entscheidung läuft auch die Suche nach einem Nachfolger, wie er betont. «Es gibt genügend geeignete Kandidaten, daran liegt es nicht», so Steinegger. Unlängst ist das Gerücht aufgetaucht, dass der Amerikaner Tom Pokel (56), der aktuell mit Straubing in den DEL-Playoff-Halbfinals steht, einer sein soll. 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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