Die New Jersey Devils ersparen ihren Fans nichts. Nachdem sie in den letzten Wochen schon gegen die Aussenseiter Anaheim Ducks, Arizona Coyotes und Ottawa Senators verloren hatten, verspielten sie in der Nacht auf Mittwoch im letzten Drittel gegen die Pittsburgh Penguins eine 3:1-Führung und gingen gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um einen Playoff-Platz noch 3:6 unter. Die Penguins brauchten dafür im Schlussabschnitt nur neun Schüsse aufs Tor.
Es sei nicht einfach, den Einbruch gegen Pittsburgh zu erklären, sagte Devils-Coach Travis Green (53). «Vor allem nach den ersten beiden Dritteln, in denen wir fast perfekt gespielt haben.» Der Kanadier, der vergangene Saison Nati-Coach Patrick Fischer als Berater zur Seite gestanden war, stieg vor einem Monat vom Assistenten zum Chef auf, als Coach Lindy Ruff gefeuert worden war. Auch ihm ist es noch nicht komplett gelungen, die defensiven Schwächen der Devils auszumerzen.
Dabei hatte der Zürcher Verteidiger Jonas Siegenthaler sein Comeback nach einer Hirnerschütterung gegeben, der Walliser Captain Nico Hischier mit zwei Assists zum dritten Mal in Folge das 60-Punkte-Plateau erreicht und Timo Meier auch im ersten Spiel im April getroffen.
Meier bester NHL-Torschütze im März
Der Appenzeller Timo Meier, der nach seinem Transfer aus San José und dem dicken neuen Vertrag (70,4 Mio. Dollar für 8 Jahre) auch wegen Verletzungsproblemen lange brauchte, um in New Jersey anzukommen, hat nun 25 Saisontore auf dem Konto und war mit 13 Treffern der beste Torschütze der Liga im März.
In der Nacht auf Donnerstag dann der nächste Tiefschlag: Auch gegen die New York Rangers (3:4), dem grossen Rivalen der Devils von der anderen Seite des Hudson Rivers, setzte es nach einer Führung im Schlussdrittel noch eine Pleite ab.
Einziger Trost für die Fans: Schon beim ersten Bully gab es eine Massenschlägerei und somit die Abrechnung für den Ellbogencheck von Rangers-Bösewicht Matt Rempe, der Siegenthaler verletzt hatte.
Nachdem das junge, talentierte Team vergangene Saison alle überrascht hatte und man nach dem Derby-Sieg in den Playoffs gegen die New York Rangers goldene Jahre prophezeite, müsste es jetzt schon mit dem Teufel zu- und hergehen, wenn New Jersey noch die Playoffs erreichen würde.
Die Devils (76 Punkte) haben sechs Spiele vor Schluss sechs Punkte Rückstand auf einen Platz an der Sonne, wobei man nicht vergessen darf, dass in der NHL nur zwei Zähler für einen Sieg vergeben werden. Zwischen ihnen und den Washington Capitals (82), die derzeit den zweiten Wildcard-Platz in der Eastern Conference belegen, sind mit den Detroit Red Wings (82), den New York Islanders (81), den Penguins (79) und den Buffalo Sabres (77) noch vier weitere Teams klassiert, die man überholen müsste. Im heissen Strichkampf sind auch noch die Philadelphia Flyers (83) involviert.