Am 2. Februar stellte BLICK die Frage: Macht Chris McSorley Lugano wieder grande? Die Spatzen pfiffen es im Tessin von den Dächern, dass die Bianconeri den langjährigen Servette-Zampano auf nächste Saison hin an Bord holen.
In welcher Rolle war damals noch unklar. Doch der 59-Jährige, der im Rechtsstreit mit seinem Ex-Klub liegt und beim neuen Hallenprojekt von Sierre engagiert ist, sagte unlängst dem «Walliser Boten»: «Ich werde in der nächsten Saison wieder Trainer in der National League sein.» Die Trainerfrage ist nur in Lugano, wo der Vertrag von Serge Pelletier ausläuft, und in Biel für nächste Saison noch ungeklärt. Und die Seeländer haben mit Lars Leuenberger und Antti Törmänen, der inzwischen krebsfrei ist, eher zu viel als zu wenig Optionen an der Bande.
Nur Überflieger Zug ist seither besser
Ohne nur ein Training geleitet zu haben, scheint McSorley Lugano bereits wieder grande gemacht zu haben. Denn seit sein Name wie ein Gespenst durch die Cornèr Arena geistert, rennen die Bianconeri von Sieg zu Sieg, als wollten sie dem impulsiven Kanadier noch entkommen. Die Pelletier-Squadra gewann seither 12 von 16 Spielen und zuletzt sechsmal in Folge. Nur Überflieger Zug (2,19 Punkte pro Spiel) war in diesem Zeitraum noch stärker als Lugano (2,13).
Davor wusste man nie so recht, ob die Mannschaft Lust hatte, das humorlose Defensivkonzept Pelletiers auch umzusetzen. Konstanz? Ein Fremdwort. Jetzt marschiert sie konsequent, nimmt den Gegnern die Luft und lässt Firlefanz bleiben.
Pelletier bleibt cool und gewinnt
Und Pelletier, den man in der Deutschschweiz womöglich ein wenig unterschätzt, macht sich nicht ins Hemd, weil er bald wieder ohne Job dastehen wird. Der 55-Jährige wusste wohl selbst, dass er in Lugano nie als Trainer der Zukunft angesehen wurde.
Nach der McSorley-Story sagte er gegenüber RSI maliziös: «Es gibt Klubs, die den Vertrag mit ihrem Trainer verlängern. So wie bei meinem Kollegen Christian Wohlwend. Obwohl Davos Achter ist und Lugano Fünfter. Andererseits gibt es Vereine, die es vorziehen, zu warten.»
Inzwischen ist Pelletiers Team auf Rang 3 vorgerückt. Und Sportchef Hnat Domenichelli dürfte ein wenig ins Schwitzen geraten. Zuletzt hatte er die Siegesserie noch relativiert und darauf hingewiesen, dass man gegen die schlecht klassierten Bern (3-mal) und Ambri (2-mal) gewonnen habe. Doch am Mittwoch gewann Lugano auch im Hallenstadion gegen den ZSC (3:2). Mit einer eindrücklichen Leistung. Und jetzt kommt das nächste Derby.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |