Es hätte alles ganz anders kommen können: 13 Jahre lang spielt Martin Steinegger für den SCB. Er führt den Klub zu zwei Meistertiteln, ist Captain und Integrationsfigur. Bis der Qualisieger in den Viertelfinals 2008 kläglich an Fribourg scheitert. Und Steinegger den Klub verlässt, obwohl ihm sein Vertrag einen Job in der SCB-Organisation in Aussicht gestellt hätte.
«Stoney» kehrt nach Biel zurück. Dort, wo er seine Jugendzeit verbrachte und sein Vater Alfred als Eismeister tätig ist. Vier Jahre später wird der 219-fache Nationalspieler Sportchef. Er profitiert auch davon, dass die Verantwortlichen keinen geeigneten Kandidaten finden. «Wir wollten jemanden, der auf hohem Niveau gespielt und eine gewisse Akzeptanz bei den Spielern hat», blickt CEO Daniel Villard zurück.
«Es wurde nicht einfacher»
«Es dauert ein bis drei Jahre, bis man sich ein Netzwerk aufbaut und weiss, wie es läuft. Wir waren ein Underdog, hatten wenig Druck. Stoney hatte Zeit, reinzukommen. Ich weiss nicht, ob das heute noch möglich wäre», so Villard weiter.
Steinegger selbst sagt: «Beziehungen baut man schnell auf. Schwieriger ist es, die verschiedenen Meinungen über die jeweiligen Spieler in den richtigen Kontext zu stellen.»
Mittlerweile steht der Mann, der einst 1868 Strafminuten sammelte, in seinem zehnten Jahr. Ist länger im Amt als alle Konkurrenten (siehe Box). Und machte aus einem Abstiegs- einen Meisterkandidaten. Trotzdem sagt er: «Es wurde nicht einfacher, eher noch herausfordernder. Wir müssen auf jeden Franken schauen.»
Martin Steinegger (Biel) seit 2012
Reto Kläy (Zug) seit 2014
Christian Dubé (Fribourg) seit 2015
Paolo Duca (Ambri) seit 2017
Sven Leuenberger (ZSC Lions) seit 2017
Janick Steinmann (Lakers) seit 2019
Hnat Domenichelli (Lugano) seit 2019
John Fust (Lausanne) seit 2020
Marc Eichmann (SCL Tigers) seit 2020
Marc Gautschi (Servette) seit 2020
Jan Alston (Davos) seit 2021
Andrew Ebbett (Bern) seit 2021
Julien Vauclair (Ajoie) seit 2022
Martin Steinegger (Biel) seit 2012
Reto Kläy (Zug) seit 2014
Christian Dubé (Fribourg) seit 2015
Paolo Duca (Ambri) seit 2017
Sven Leuenberger (ZSC Lions) seit 2017
Janick Steinmann (Lakers) seit 2019
Hnat Domenichelli (Lugano) seit 2019
John Fust (Lausanne) seit 2020
Marc Eichmann (SCL Tigers) seit 2020
Marc Gautschi (Servette) seit 2020
Jan Alston (Davos) seit 2021
Andrew Ebbett (Bern) seit 2021
Julien Vauclair (Ajoie) seit 2022
Trainer? Nein, danke
Das Budget? Konnte Biel im Vergleich zu 2012 von 9 auf 17 Millionen Franken erhöhen. Doch die Lohndiskussionen sorgen beim bald 50-Jährigen manchmal für Kopfschütteln. «Ich habe Mühe, wenn man beispielsweise versucht, noch 10'000 Franken herauszuholen, ich aber genau weiss, dass Biel für den Spieler der richtige Ort ist, um sich weiterzuentwickeln.»
2017 sprang Steinegger kurz als Trainer ein, gewann fünf von sechs Partien. Kam ein definitiver Wechsel nie in Frage? «Ich habe mir Gedanken gemacht. Man lässt sich von den Resultaten verführen. Doch diese Spiele widerspiegeln das wahre Coachingleben nicht. Mir fehlte der Erfahrungsschatz.»
Für ihn stimme es so. Nur etwas fehlt Steinegger: ein Meistertitel als Sportchef.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |