Sportchef-Champion Janick Steinmann
«Komplimente bringen mich nicht weiter»

Janick Steinmann (35) wurde von der Eishockey-Redaktion des Blick zum besten Sportchef der Liga erkoren. Nun äussert sich der Erfolgsmann der SCRJ Lakers zu seinem Triumph.
Publiziert: 29.10.2022 um 14:22 Uhr
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Janick Steinmann ist für die Eishockey-Redaktion des Blick der beste Sportchef der National League.
Foto: PIUS KOLLER
Marcel Allemann

Herr Steinmann, Sie haben unser Sportchef-Rating gewonnen. Herzliche Gratulation!
Janick Steinmann: Das Lob geht an euch. Ihr habt diese Wahl gemacht, nicht ich (lacht).

Aber freut Sie dies oder registrieren Sie es einfach?
Ich bin nicht so der Typ, der gerne Komplimente erhält, denn das bringt mich in der Regel nicht weiter. Ich kann dagegen sehr gut mit Kritik umgehen – das habe ich auch im Blick gelernt. Aber ich habe wegen des Rankings viele Nachrichten bekommen. Daher einen lieben Gruss an die Blick-Redaktion und alle, die da mitgewirkt haben. Aber wir haben einen langen Weg vor uns und es braucht viel Arbeit, damit wir immer wieder mit den Grossen mithalten können.

Das Blick-Ranking: Wer ist der beste Sportchef der National League?

Lob erhalten Sie, weil Sie es verstehen, aus wenigen Mitteln viel herauszuholen. Wie gelingt dieses Kunststück?
Da stecken sehr viele Leute dahinter, das bin nicht nur ich. Da ist ein CEO (Markus Bütler; die Red.), der vor mir schon da war und dieses Schiff in ruhigere Gewässer gebracht hat. Dann kam der Wiederaufstieg und es wurden viele gute Entscheidungen getroffen. Am Schluss sind wir wirklich ein Team und ohne die Jungs wäre das alles nicht möglich. Wir versuchen, sie gut einzusetzen, ehrlich zu sein, ihnen eine gute Rolle sowie Verantwortung zu geben und gut zu arbeiten. Dazu kommt, dass die Coaches einen grossartigen Job machen. Ohne dies wäre es nicht machbar.

Aktuell sind Sie wieder in Ihrem Element, um einen Spieler zu finden, der viel bietet. Als Ersatz für den verletzten Nicklas Jensen. Wie ist der Stand?
Um diese Jahreszeit ist es nicht ganz einfach, einen Ersatz zu finden. Jensen eins zu eins ersetzen, werde ich ohnehin nicht schaffen. Er ist ein unglaublicher Spieler und ein unglaublicher Charakter innerhalb der Mannschaft. Wir lassen uns daher nicht stressen und haben Vertrauen in die Jungs, die zur Verfügung stehen. Wenn dann der Richtige verfügbar ist, werde ich versuchen, ihn zu holen.

Stehen Sie kurz vor einem Abschluss?
Nein, noch nicht. Ich habe vier bis fünf Namen, bei denen ich zuwarte, was bei ihnen geschieht. Ob sie in Nordamerika bleiben, eine Chance in der NHL bekommen oder bereit sind, in die Schweiz zu kommen. Davon abhängig werden dann nähere Gespräche stattfinden. Deshalb muss ich ein wenig Geduld haben, den Markt weiter sondieren und schauen, ob sich ein Türchen irgendwo öffnet.

Also geht es in Richtung Nati-Pause Mitte November, bis Sie einen neuen Ausländer präsentieren können.
Ja. Früher ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit. Ich hoffe, dass ich bis nach der Nati-Pause einen guten Namen und eine gute Person gefunden habe, die uns helfen kann.

Streben Sie eine Lösung für den Rest der Saison an?
Ja. Mit Jensen rechnen wir in dieser Saison nicht mehr – ausser der Heilungsprozess würde extrem schnell vorangehen.

Sportlich sind die SCRJ Lakers nach starkem Start derzeit in einer schwierigeren Situation. Zuletzt gab es drei Niederlagen. Wie werten Sie diese?
Gegen Fribourg haben wir sehr gut gespielt und auch zuletzt gegen Bern hatten wir ein klares Chancenplus. Doch leider fällt es uns derzeit schwerer, Tore zu erzielen. Aber die Mannschaft arbeitet auf dem Eis sehr hart und solange wir so spielen, mache ich mir keine Sorgen.

Der «Kein-Jubel»-Jubel von Lakers-Goalgetter Moy
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Der Iceman der National League:Der «Kein-Jubel»-Jubel von Lakers-Goalgetter Moy
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
26
30
53
2
ZSC Lions
ZSC Lions
24
31
52
3
SC Bern
SC Bern
27
19
48
4
Lausanne HC
Lausanne HC
26
2
46
5
EV Zug
EV Zug
26
16
41
6
EHC Kloten
EHC Kloten
26
-2
41
7
EHC Biel
EHC Biel
26
0
37
8
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
26
-9
34
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
23
2
33
10
SCL Tigers
SCL Tigers
24
-3
32
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
25
-14
32
12
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
26
-14
32
13
HC Lugano
HC Lugano
24
-20
29
14
HC Ajoie
HC Ajoie
25
-38
21
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