Spooner und Kovar sind die neuen NL-Attraktionen nach NHL-Horror
«Es war deprimierend»

Die Schweizer Klubs profitieren vom Jugendwahn in der NHL. Es kommen immer mehr Ausländer im besten Alter. Wie Lugano-Stürmer Ryan Spooner.
Publiziert: 07.09.2019 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2019 um 10:44 Uhr
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Ambri Zuzüge: Dominik Hrachovina (hinten links im Bild, G, Astana), Viktor Östlund (rechts, G, SCL Tigers), Tobias Fohrler (vorne links, V, EVZ Academy), Julian Payr (Zweiter von links hinten, V, Davos), Giacomo Dal Pian (vorne rechts, S, Langenthal), Brian Flynn (S, Zug), Robert Sabolic (Zweiter von rechts hinten, S, Nischni Nowgorod).
Stephan Roth und Nicole Vandenbrouck

Auf kommende National-League-Saison hin wurden 18 neue Ausländer verpflichtet. Darunter viele Spieler im besten Alter, welche die NHL nach Europa spült. Denn dort werden junge, in den ersten drei Vertragsjahren billige, Spieler bevorzugt, um sich die grossen, teuren Stars leisten zu können.

So bleiben andere auf der Strecke. Wie der neue Lugano-Stürmer Ryan Spooner. Der 27-Jährige wäre gern in der NHL geblieben. «Ich konnte mir schon vorstellen, dereinst in Europa zu spielen. Aber vielleicht erst mit 31», sagt der Kanadier.

Vor einem Jahr hatte er nach einer Saison mit 41 Punkten in 56 NHL-Spielen einen Zweijahresvertrag bei den New York Rangers über 8 Millionen Dollar unterschrieben. Doch dann geht es bergab. Erst wird er nach Edmonton transferiert, in die AHL abgeschoben, ehe er bei Vancouver landet. «Das zehrt an einem. Es war deprimierend», sagt der 27-Jährige, der in Lugano den «Spass am Hockey» wieder finden will.

Spooner (Spoon ist in Englisch der Löffel), der künftig lustigerweise an der Seite von Romain Loeffel spielen wird, hat seine Freundin mit ins Tessin mitgenommen und freut sich auf die Herausforderung, von der er sich auch neue Chancen erhofft. «Wenn ich hier eine gute Saison spiele, ergibt sich vielleicht noch einmal eine Möglichkeit in der NHL.»

«Man sitzt ständig auf gepackten Koffern»

Der Kanadier ist eine der neuen Attraktionen der National League. Das gleiche gilt für Zugs Jan Kovar. Nach fünf erfolgreichen Saisons in der KHL bei Magnitogorsk lehnt der Tscheche 2018 mehrere Angebote aus der Schweiz noch ab. Er lebt seinen NHL-Traum, unterschreibt für zwei Millionen bei den New York Islanders, kann sich aber keinen Platz sichern und landet darauf statt bei den Providence Bruins in der AHL. «Das war eine harte Zeit», gesteht der 29-Jährige. «Man sitzt ständig auf gepackten Koffern, weiss nicht, was am nächsten Tag ist.»

Kovar entscheidet sich nach ein paar Wochen für eine Rückkehr in seine Heimat zu Pilsen. Hauptsächlich der Familie zuliebe. Der Center hat bereits ein bald dreijähriges Kind und seine Frau ist erneut schwanger. Er blüht wieder auf und zieht an der WM die Aufmerksamkeit von Teams aus mehreren Ligen auf sich.

Der EVZ macht das Rennen. Hauptsächlich, weil er in den Gesprächen die Energie und den Hunger nach dem Titel herausgespürt habe. «Ich möchte ein Puzzleteil auf diesem Erfolgsweg sein», sagt Kovar.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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