Sie haben sich tief und schmerzhaft ins Gedächtnis der Schweizer Eishockey-Community eingebrannt: Niederlagen gegen die Deutschen. Wer könnte vergessen, wie die Nati gegen den grossen Nachbarn unterging, wenn es um die Wurst ging? So wie 2018 bei Olympia im Vor-Viertelfinal in Südkorea (1:2 n.V.) oder den WM-Viertelfinals 2021 (2:3 n.P.) und 2023 (1:3).
Nati-Coach Patrick Fischer (48) sagte kürzlich dazu: «Wir sehen die Geschichte hinter dem Gegner, statt einfach nur den Gegner. Der deutsche NHL-Verteidiger Moritz Seider hat mir gesagt, es sei ‹krankhaft einfach für sie›, weil sich die ganze Schweiz gegen Deutschland als klarer Favorit fühlt.»
Auch in der Champions Hockey League hatten sich Schweizer Teams in den vergangenen Jahren wiederholt die Zähne ausgebissen. Die robuste Spielweise der Klubs aus der DEL bereitete den Vertretern der National League oft Mühe.
Doch diese Woche zeigten die SCRJ Lakers und Servette in den CHL-Achtelfinals, wie es geht. Beide spielten ganz ohne Komplexe, drückten aufs Tempo und setzten sich durch. Nahezu mühelos schaffte Rapperswil-Jona gegen die ambitionierten Adler Mannheim von Ex-SCB-Coach Johan Lundskog, die die Qualifikation als Nummer 1 beendet hatten, mit 4:1 und 3:1 den Viertelfinal-Einzug.
100'000 Euro Preisgeld eingespielt
Servette musste mehr auf die Zähne beissen. Gegen den Deutschen Meister Red Bull München, der inzwischen mit Toni Söderholm ebenfalls von einem beim SCB gescheiterten Trainer gecoacht wird, verloren die Genfer das Hinspiel 2:3. Das knappe Resultat hatten sie einem starken Abend von Goalie Robert Mayer und einem späten Kontertor von Daniel Winnik zu verdanken.
Im Rückspiel daheim dominierten sie dann. Doch der Münchner Goalie Mathias Niederberger stand auf dem Kopf und verhinderte lange einen Gegentreffer. Das Team von Jan Cadieux liess sich nicht aus dem Konzept bringen – auch nicht durchs 0:1 – und bearbeitete den Keeper wie der oft zitierte Tropfen einen Stein. Und am Schluss war es ein Fehler von Niederberger, der Tanner Richard das 3:1 ermöglichte.
Von solch dominanten und überzeugenden Auftritten in einem Viertelfinal gegen die Deutschen dürfte Patrick Fischer träumen.
So stehen die Genfer und die St. Galler im Viertelfinal. Servette bekommt es dabei mit dem nächsten Meister zu tun, jenem aus Schweden, den Växjö Lakers. Auf Rappi wartet Vitkovice, das Team aus Ostrava (Tsch).
Im Gegensatz zum Fussball ist die Champions Hockey League keine Goldgrube. Doch ab den Viertelfinals ist sie wenigstens kein Verlustgeschäft mehr. Servette und die Lakers bekommen bisher von der CHL 100'000 Euro. Für den Halbfinal-Einzug kämen weitere 20'000 dazu. Der Sieger kommt total auf ein Preisgeld von 360'000 Euro, der Zweite auf 240'000. Dazu kommen die Zuschauer-Einnahmen. Servette hatte am Mittwoch 5527 Fans und die Lakers vergangene Woche 3515 ausgewiesen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 30 | 28 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 29 | 7 | 53 | |
4 | EHC Kloten | 30 | -2 | 50 | |
5 | SC Bern | 29 | 16 | 49 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 28 | 4 | 41 | |
8 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 29 | -16 | 39 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 30 | -18 | 36 | |
13 | HC Lugano | 28 | -25 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |