Servette schlägt Lausanne
Ambri kriegt Lugano-Lajunen nicht in den Griff

Derby-Zeit in der National League am Sonntag. Lugano setzt sich bei Ambri durch, Servette feiert zuhause gegen Lausanne einen deutlichen Sieg.
Publiziert: 07.03.2021 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2021 um 15:11 Uhr
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Am Sonntagabend duellieren sich Ambri und Lugano.
Foto: freshfocus
Nicole Vandenbrouck und Dino Kessler

Ambri – Lugano 1:3

So lief das Spiel im Ticker!

Das Spiel: Ohne die elektrisierende Stimmung des Publikums reiche es nur schon als Ansporn, das Ambri-Logo auf der Brust von jedem Gegner zu sehen. Das sagte Lugano-Routinier Raffaele Sannitz (37) vor seinem 91. Tessiner Derby. So richtig feurig zur Sache gehts zunächst aber nicht. Sondern einseitig. Die Luganesi ballern auf Ambri-Torhüter Conz, und dessen Vorderleute sind kaum mal über die Mittellinie vorgestossen.

Potenzielle Problemmacher wie Ambris Abwehrhüne Fohrler oder Luganos Traber und Chiesa behalten die Nerven. Ambris Müller entschuldigt sich sogar bei Heed, als er den Luganese im Slot umfährt (29. Minute). Selbst als Perlini Lugano-Keeper Schlegel über den Haufen fährt, kommt er ungeschoren davon (33.).

Die Hauptgründe dafür, dass sich die Leventiner in diesem Duell so schwer tun: Mangelhafte Passqualität und Puck­kontrolle. Als Konsequenz sind ihre Offensivaktionen zerfahren und die Powerplays zu ungefährlich. Die Luganesi hingegen überwinden die Zonen mit zwei, drei präzisen Pässen. Das Zuspiel von Suri auf Fazzini vor dessen 2:0 ist Extraklasse, sein Schuss prallt über Conz’ Schoner nach hinten und über die Torlinie. Es ist Fazzinis 100. Trefer in der National League.

Bei Ambri fällt hauptsächlich die Combo Perlini/Flynn mit gefährlichen Vorstössen auf, die beiden Söldner verstehen sich prächtig. Perlini hat die beste Chance für den Anschlusstreffer (36.). Im Slot wirbelt Arbeitstier Kostner, und auch Müller sowie Zwerger haben gute Momente. Doch die reichen nicht aus, um die Bianconeri in Bedrängnis zu bringen.

Ein Abspielfehler Bürglers leitet zwar noch Ambris Anschlusstreffer ein und vermiest Goalie Schlegel den 6. (!) Shutout. Doch nur eine Minute später verliert Ambri-Verteidiger Hächler den Puck im Powerplay, und da lassen sich die Luganesi nicht zweimal bitten: Ein Shorthander entscheidet dieses 237. Derby.

Der Beste: Lajunen (Lugano). Orchestriert seine Sturmlinie mit Fazzini und Suri, die immer wieder für Torgefahr sorgen.

Die Pflaume: Hächler (Ambri). Eben erst hat sich sein Team den Anschlusstreffer erkämpft, verliert er die Scheibe im Powerplay vor dem 1:3.

Die Tore: 7. Lajunen (Heed, Arcobello/PP) 0:1. 25. Fazzini (Suri) 0:2. 51. Cajka (Incir) 1:2. 52. Lajunen (Wellinger/SH!) 1:3.

Servette – Lausanne 5:1

Das Spiel: Er trägt die Nummer 50. Einen Namen hat er nicht auf seinem Trikot. Aber er schiesst gegen Lausanne drei Tore und Genf zum Derby-Sieg: Guillaume Asselin.

Der 28-jährige Kanadier ist eigentlich bei Sierre in der Swiss League für die Torproduktion zuständig. Weil Servettes Abwehrchef Henrik Tömmernes verletzt ausfällt und Sierre die Playoffs schon auf sicher hat, darf sich Asselin in der National League empfehlen. Das tut er mit Nachdruck: In drei Spielen erzielt der Mann aus Québec vier Tore. Der Hattrick im Derby ist ein Highlight. Seine Spezialität? Steht am richtigen Ort und fackelt nicht lange.

Lausanne kommt selbst nach Hudons Anschlusstreffer nicht in Schwung und wird von Servette nach Belieben dominiert. Topskorer Malgin leistet sich im Schlussdrittel drei Strafen (Beinstellen, Meckern, Hoher Stock) und ist so für einmal nur an Gegentoren beteiligt.

Der Beste: Asselin (Servette). Angriffslustiger Typ, Held des Nachmittags.

Die Pflaume: Malgin (Lausanne). Sammelt Strafen und meckert rum, so an drei Gegentoren beteiligt.

Die Tore: 6. Asselin (Guebey, Mercier) 1:0. 20. Moy (Fehr) 2:0. 35. Hudon (Genazzi, Almond/PP) 2:1. 42. Asselin (Omark, Le Coultre/PP) 3:1. 44. Rod (Richard) 4:1. 48. Asselin (Omark, Le Coultre/PP) 5:1.

Die letzte Runde der Swiss League

Der meistgenannte Kandidat für den Meistertitel in der Swiss League macht im letzten Spiel den Quali-Sieg klar. Um Haaresbreite. Dem EHC Kloten dicht auf den Fersen: Der HC Ajoie, auch als Favoritenschreck bekannt. Weil die Jurassier in Visp erst im Penaltyschiessen gewinnen, holen sich die Zürcher aufgrund der Direktbegegnungen Platz 1.

Ab Mittwoch wird die Swiss League erstmals im Schweizer Eishockey Pre-Playoffs austragen. Ein packendes Format: Nach dem Modus «Best of three» balgen sich die Teams auf den Rängen 7 bis 10 um die zwei noch freien Stühle am Playoff-Tisch. Die Viertelfinals beginnen am 17. März. Schon fix: Langenthal (3.) gegen Thurgau (6.) und Sierre (4.) gegen Olten (5.). Quali-Sieger Kloten darf sich auf La-Chaux-de-Fonds (8.) oder die GCK Lions (9.) freuen. Ajoie wird es mit dem Sieger aus dem Duell Visp (7.) gegen die Ticino Rockets (10.) zu tun bekommen

Die Resultate der letzten Runde:
ChdF – Kloten 3:4
EVZ Academy – GCK Lions 1:3
Langenthal – Sierre 2:1
Thurgau – Olten n.P. 4:3
Visp – Ajoie n.P. 3:4
Winterthur – Ticino Rockets 3:7

Pre-Playoffs (10., 12., evtl. 14. März, Best of three):
Visp – Ticino Rockets
ChdF – GCK Lions

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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