Zug – Lakers 6:1 (Serie: 1:0)
Das Spiel: Das Playoff-Märchen der Lakers. Die Halbfinal-Quali dank einem 4:1 gegen Lugano ist ein sensationelles Kapitel. Auf ihrem Weg nach Zug werden sie ausgangs Rappi auf dem Seedamm hunderte Meter weit von Fans am Strassenrand geleitet. Doch auf dem Zuger Eis wird dem Märchen im ersten Duell sogleich ein düsteres Kapitel hinzugefügt. Die Lakers werden mit einem anderen Tempospiel sowie einer anderen Passqualität konfrontiert als noch gegen die Tessiner.
Die Folge: Die Startviertelstunde ist eine Zuger Machtdemonstration. Der SCRJ hat bis dahin knapp zwei Schüsse aufs Tor gebracht, der EVZ führt bereits 3:0. Drei Tore in vier Minuten, davon ein Doppelschlag innert 87 Sekunden. Das zwingt SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson schon zum Timeout.
Die Lakers brauchen aber noch einige Momente, bis sie sich wieder richtig sortiert haben. Die Zuger gleichermassen zu zermürben wie noch die Luganesi im Viertelfinal, wird für sie ein schwieriges Unterfangen. Nachdem sie den für sie ungemütlichen Gegner SCB aus dem Weg geräumt haben im Viertelfinal, strotzen sie nun vor Selbstvertrauen und Entschlossenheit. Der EVZ hat die Partie jederzeit unter Kontrolle.
In der DNA dieser Lakers-Mannschaft ist der Kampfgeist jedoch dermassen verankert, dass sie noch Nadelstiche setzt und zu guten Torchancen kommt. Doch der Qualitätsunterschied wird dem Quali-Zehnten immer wieder vor Augen geführt.
Der nächste Doppelschlag innert 23 Sekunden zum 5:1 beendet den Arbeitstag von SCRJ-Torhüter Nyffeler. Bis Bader ein erstes Mal bezwungen wird, dauerts dann fast 20 Minuten.
Würde man ein Manko suchen müssen im Auftritt der Zuger, es wäre höchstens ihre mangelnde Effizienz im Powerplay. Zu einigen Möglichkeiten kommen sie, weil sich die Lakers mehr Strafen leisten. Auch mit Fouls in der Offensivzone. So können sie nur wenige Überraschungsmomente kreieren – die besten gelingen ihnen während EVZ-Powerplays (Rowe, Lehmann). Doch sie haben zu wenig entgegenzusetzen, als dass die den Zugern diesen Auftaktsieg in diese Halbfinal-Serie vermiesen könnten. (N.V.)
Der Beste – Martschini (Zug). Mit dem Auge für Zuspiele sowie für die Lücke beim Goalie.
Die Pflaume – Moses (Lakers). Man wartet drauf, dass er nochmals ein Brikett nachlegt – vergeblich.
Tore: 8. Zehnder (Klingberg, Alatalo) 1:0. 9. Abdelkader (Martschini, Shore) 2:0. 12. Martschini (Shore) 3:0. 31. Clark (Cervenka, Egli) 3:1. 35. (34:23) Klingberg (Zgraggen) 4:1. 35. (34:46) Kovar (Diaz) 5:1. 54. Abdelkader (Martschini) 6:1.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker gibts hier.
ZSC Lions – Servette 1:2 (Serie: 0:1)
Das Spiel: Die Viertelfinal-Serie der ZSC Lions gegen Lausanne war emotionsgeladen und wurde, vor allem von Seiten der Waadtländer, unsauber geführt. Im Halbfinal geht es ganz anders zur Sache. Sowohl die Zürcher als auch die Genfer spielen zwar intensives und schnelles, aber auch strukturiertes, cleveres und sauberes Hockey.
Die Lions, bei denen Topskorer Sven Andrighetto nach seiner Sperre wieder dabei ist, dafür aber Denis Hollenstein (Oberkörper-Verletzung) und Maxim Noreau (Unterkörper) als letzte Lausanne-Opfer fehlen, haben dabei spielerische Vorteile. Dies obwohl mit Noah Meier, Willy Riedi, Ryan Hayes, Axel Simic und Roman Schlagenhauf fünf Spieler dabei sind, die diese Saison über weite Strecken bei den GCK Lions in der Swiss League spielten.
In Führung gehen aber die Genfer: Im Powerplay kann Henrik Tömmernes unbedrängt abziehen. Der schussstarke Schwede sagt Danke.
Servette setzt nach. Und trifft eine Sekunde vor der zweiten Pause durch Eric Fehr erneut. Doch ZSC-Coach Rikard Grönborg nimmt seine Coaches Challenge. Und tatsächlich stellt sich heraus, dass Daniel Winnik 25 Sekunden davor im Offside stand.
Der Treffer wird annulliert und die Uhr zurückgestellt – und Linus Omark handelt sich dann noch vor der Pause eine Strafe ein. Diese nutzen die Zürcher darauf zum Ausgleich: Ryan Lasch erwischt Daniel Manzato mit einem Trick-Schuss von hinter der Torlinie via Rücken. Es ist der erste Gegentreffer in den Playoffs für den Genfer Ersatzkeeper – davor war er 154 Minuten ungeschlagen geblieben.
Doch die Gäste verkraften den Rückschlag. Und es ist wieder Tömmernes, der im Powerplay zuschlägt. Sein Handgelenkschuss wird von ZSC-Verteidiger Phil Baltisberger entscheidend abgelenkt. Grönborg versucht es erneut mit einer Challenge. Doch von einer Goalie-Behinderung ist nichts zu sehen.
Servette bleibt danach stabil, übersteht den letzten ZSC-Ansturm, holt sich das Break und geht in der Best-of-5-Serie 1:0 in Führung. (sr)
Der Beste – Henrik Tömmernes (Servette). Seine zwei Powerplay-Treffer entscheiden die Partie.
Die Pflaume – Dominik Diem (ZSC Lions). Am Freitag gegen Lausanne leitete er noch das 2:0 ein. Diesmal verweigert er in bester Position den Abschluss.
Tore: 37. Tömmernes (Winnik, A. Montandon/PP) 0:1. 42. Lasch (Sigrist, Bodenmann/PP) 1:1. 47. Tömmernes (Omark, A. Montandon/PP) 1:2.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker gibts hier.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |