Schweizer NHL-Star muss zügeln
Arizona Coyotes werden nach Salt Lake City verschachert

In der NHL steht ein Team-Umzug bevor: Das Mini-Stadion in Arizona und die Coyotes haben ausgedient. Dafür dürfte Salt Lake City zum Handkuss kommen.
Publiziert: 17.04.2024 um 08:52 Uhr
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Seit 2022 spielten die Arizona Coyotes in der Mullet Arena in Tempe, die nur Platz für 4600 Fans hat.
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Uns Europäern kommt das immer noch sonderbar vor. Doch in Nordamerika ist es keine Seltenheit, dass ein Sport-Team entwurzelt und von der einen Stadt in eine andere verlegt wird. So wie es nun bei den Arizona Coyotes mit dem Seeländer Verteidiger Janis Jérôme Moser der Fall sein wird, die gemäss Medienberichten künftig im mehr als 1000 Kilometer entfernten Salt Lake City spielen dürften.

Das Problem des Teams im Wüstenstaat ist das Stadion. Ursprünglich spielten die Coyotes in der NBA-Arena in Phoenix, wo 2000 Plätze in Eisnähe nur eingeschränkte Sicht boten. Dann zogen sie in den Vorort Glendale um. Dort wurde der Klub nach jahrelangem Streit vor zwei Jahren aus dem Stadion geworfen. So musste das Team des amerikanisch-kubanischen Besitzers Alex Meruelo (60) seit 2022 an einem für eine NHL-Franchise unwürdigen Ort spielen: In der Mullet Arena, die nur 4600 Plätze fasst, auf dem Campus der Arizona State University in Tempe. Pläne für einen neuen Unterhaltungs-Distrikt inklusive Arena für 2,1 Milliarden Dollar lehnten die Stimmbürger von Tempe ab.

So reiste NHL-Boss Gary Bettman, der sich stets für einen Verbleib des Teams in Arizona eingesetzt und den Bankrott mit Liga-Geldern verhindert hatte, vor etwa einem Monat nach Arizona und stellte Meruelo die Frage: «Gibt es eine Garantie für ein neues Stadion?» Als der Coyotes-Boss diese nicht erbringen konnte, präsentierte er gemäss «The Athletic» folgenden Plan: Die NHL nimmt Meruelo den Klub für eine Milliarde Dollar ab und verkauft ihn dann für 1,2 Mrd. an Ryan Smith (45), den milliardenschweren Besitzer des NBA-Teams Utah Jazz und Mitbesitzer des Fussball-Klubs Real Salt Lake.

Moser dürfte die WM verpassen

Meruelo, der einst 300 Millionen für die Franchise bezahlte, erhält derweil die Zusage, dass er ein neues Team nach Arizona bringen darf, falls er in den nächsten fünf Jahren ein Stadion präsentieren kann. Gut möglich, dass die Liga dereinst nach Arizona zurückkehren wird, zumal Phoenix mit 1,6 Mio. Einwohnern die fünftgrösste Stadt der USA ist.

Die letzten Umzüge in der NHL
  • 2024 Arizona Coyotes -> Salt Lake City
  • 2011 Atlanta Thrashers -> Winnipeg Jets
  • 1997 Hartford Whalers -> Carolina Hurricanes
  • 1996 Winnipeg Jets -> Phoenix Coyotes
  • 1995 Québec Nordiques -> Colorado Avalanche
  • 1993 Minnesota North Stars -> Dallas Stars
  • 1982 Colorado Rockies -> New Jersey Devils
  • 1980 Atlanta Flames -> Calgary Flames
  • 2024 Arizona Coyotes -> Salt Lake City
  • 2011 Atlanta Thrashers -> Winnipeg Jets
  • 1997 Hartford Whalers -> Carolina Hurricanes
  • 1996 Winnipeg Jets -> Phoenix Coyotes
  • 1995 Québec Nordiques -> Colorado Avalanche
  • 1993 Minnesota North Stars -> Dallas Stars
  • 1982 Colorado Rockies -> New Jersey Devils
  • 1980 Atlanta Flames -> Calgary Flames

Während Tickets für die Schlussvorstellung der Coyotes gegen Edmonton in der Nacht auf Donnerstag auf dem Schwarzmarkt nicht unter 469 Dollar zu haben sind, hat Smith bereits die Suche nach einem Namen für sein Team in Salt Lake City begonnen.

P.S.: Für die Nati könnte der Wechsel einen unerfreulichen Nebeneffekt haben: Mosers Vertrag läuft aus. Wenn er nicht zügig einen neuen unterschreibt (Lohnerhöhung ist garantiert), was unter den jetzigen Umständen schwierig erscheint, wird er an der WM fehlen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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