Lausanne, Lugano und der SC Bern würden es ganz gerne sehen, wenn der HCD am Samstag kurzen Prozess machen würde: Ein Sieg nach 60 Minuten gegen Aufsteiger Kloten – und das Trio wäre den Bammel um die Pre-Playoffs ohne Eigenleistung los.
Wie wäre es mit etwas zusätzlicher Motivation? Eine herzhafte Bierlieferung mit drei Absendern für die HCD-Garderobe könnte dem bereits fix für die Playoffs qualifizierten Fachpersonal im Landwassertal ein zusätzlicher Ansporn sein. Das wäre keine Anstiftung zu sportlichem Unrecht, nein, höchstens eine Zusatzprämie unter Bekannten im Fall eines Sieges.
Der Nichtangriffspakt von Gijon
Unrecht liegt nur dann vor, wenn eine Prämie für eine Niederlage ausgesprochen wird. Im Sport absichtlich zu verlieren, ist Betrug, das würde ausserdem die Leistungskultur auf links krempeln. Fällt der Vorwurf einer Absprache, dreht es sich beim Sport praktisch immer um Leistungsverweigerung. Der berühmteste Fall? Deutschland und Österreich einigen sich bei der Fussball-WM 1982 im letzten Gruppenspiel in Gijon auf einen Nichtangriffspakt, als die Deutschen 1:0 führen. Mit diesem Ergebnis sind beide Nationen auf Kosten der Algerier weiter, die ihr letztes Gruppenspiel bereits absolviert hatten. Natürlich wurden danach die Spielregeln geändert.
Was, wenn die das Bier schon vor dem Spiel trinken?
Im aktuellen Beispiel wünschen sich Lausanne, Lugano und der SCB aber explizit keine Leistungsverweigerung, sondern einen ernsthaften HCD im Wettkampfmodus. Weil die Bündner ihre Position bereits zementiert haben (da geht nach oben und nach unten nichts mehr), kann ihnen der Ausgang aller anderen Partien prinzipiell egal sein. Das befürchtet man wohl auch in Lausanne, Lugano und Bern. Nun könnte man in Davos die Linie vertreten, dass man sich für die Playoffs schonen möchte und deshalb auf den Einsatz von drei, vier, fünf, sechs oder auch acht bis neun Leistungsträgern verzichtet. Aber würde dann eine einmalige Bierlieferung für einen Meinungswechsel sorgen? Sich nur um die eigenen Belange zu kümmern, ist kein sportliches Unrecht. Geht eine Mannschaft nicht volle Pulle, ist das ihr Problem, die Spieler verzichten dadurch eventuell auf Punkte- oder andere Prämien.
Da bleibt nur noch die Frage nach dem Restrisiko: Was passiert, wenn die Bündner das Bier aus Lausanne, Lugano und Bern schon vor dem Spiel trinken? Verboten wäre das nicht, Alkohol steht seit dem 1. Januar 2018 nicht mehr auf der Dopingliste.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |