Schock-Diagnose bei Michaelis
«Hätte man zugewartet, wärs gefährlich geworden»

Marc Michaelis hatte Glück im Unglück, dass seine Thrombose so rasch erkannt werden konnte. Inzwischen ist der Topskorer der SCL Tigers bereits operiert worden.
Publiziert: 16.02.2023 um 15:36 Uhr
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Für Marc Michaelis ist die Saison wegen einer Thrombose zu Ende.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Es waren dramatische Stunden bei den SCL Tigers nach dem 2:1-Sieg am Dienstagabend gegen die SCRJ Lakers. Nach der Partie klagte Marc Michaelis (27) über starke Schmerzen am rechten Arm. Der Teamarzt nahm sich der Sache an und hatte sogleich die Befürchtung, dass es sich um eine Thrombose handeln könnte. Eine Thrombose ist eine Gefässerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Blutgefäss bildet. Am Mittwochmorgen wurde Michaelis dann detailliert untersucht und es bestätigte sich der Verdacht.

«Dadurch, dass wir es so rasch bemerkt haben, war es nie lebensbedrohlich für Marc. Wenn man jedoch zugewartet hätte, dann hätte es sehr gefährlich werden können», sagt Tigers-Sportchef Pascal Müller. Am Mittwochabend ist Michaelis im Zürcher Unispital eingerückt und am Donnerstag früh um 8 Uhr bereits operiert worden. Sein Blutgerinnsel in der Schlüsselbeinvene musste entfernt werden. Anschliessend sind zur Behandlung Blutverdünner nötig, weshalb es für ihn vorläufig nicht mehr möglich ist, Eishockey zu spielen.

Michaelis will zurück zum Team

Tigers-Topskorer Michaelis wird drei bis sechs Monaten ausfallen, verpasst damit nicht nur das Saisonfinale mit Langnau, sondern auch die WM mit Deutschland. Er sollte aber bis zum Trainingsstart seines zukünftigen Arbeitgebers EV Zug im August wieder vollumfänglich fit sein. Doch die Gedanken daran sind bei Michaelis derzeit noch fern. «Er hat gesagt, dass er so rasch wie möglich wieder bei der Mannschaft sein möchte, um diese zumindest moralisch zu unterstützen», erzählt Müller.

Der Tigers-Sportchef zeigt sich von seinen Gesprächen mit Michaelis am Mittwoch sehr beeindruckt: «Zunächst hat ihn vor allem bedrückt, dass er die Mannschaft in dieser entscheidenden Phase der Saison im Stich lassen muss. Das war einerseits schön zu spüren, aber ich habe ihm dann mit Deutlichkeit gesagt, dass es nun nicht darum geht, sondern um ihn und seine Gesundheit.» Er habe bei Michaelis auch eine enorme Dankbarkeit gespürt, dass so rasch gehandelt werden konnte und er keine 24 Stunden nach dem Befund bereits operiert werden konnte.

Auch Cervenka litt an Thrombosen

Dass mit Thrombosen nicht zu spassen ist, mussten auch schon andere Hockeyspieler erfahren. So erlitt der heutige Rappi-Star Roman Cervenka (37) während seiner Zeit bei den ZSC Lions 2018/2019 nach einem Schlag bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere eine Thrombose am Bein. Später löste sich das Gerinnsel in den Beinvenen und gelangte via Herz in die Lunge. Dort blieb es hängen, was zu einer Lungenembolie führte. Es war dramatisch und Cervenkas Karriere am Ende angelangt. Doch der Tscheche hat sich vollständig erholt und gehört bei den SCRJ Lakers seit mittlerweile vier Jahren zu den grossen Attraktionen der Liga.

Weniger gut endete es dagegen für Ex-Nati-Star Thomas Vrabec (56). Der frühere Chur-, Lugano- und SCB-Stürmer musste 1996 im Alter von 29 Jahren seine Karriere wegen zwei Thrombosen in den Beinen vorzeitig beenden. Vrabec konnte damals zwischenzeitlich kaum noch gehen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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