Davos – Bern 3:1
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Nach zwei Jahren Chaos pur soll beim SC Bern in dieser Saison endlich wieder Ruhe einkehren. Auch wenn sportlich keine grossen Sprünge zu erwarten sind. Man stelle kein Top-Team, betonen die Klubbosse gebetsmühlenartig. Bis in drei Jahren strebt man die Rückkehr in die Top 4 an. «Es braucht Zeit und Geduld», sagt Sportdirektor Raeto Raffainer und hoffte vor dem Saisonstart: «Dass es nicht gleich ein Cabaret geben wird, wenn wir ein paar Spiele in Folge verlieren.» Nun lautet die Bilanz nach der ersten Woche: 3 Spiele. 3 Pleiten.
Auch am 37. Geburtstag von Trainer Johan Lundskog, der erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, gehen die Berner leer aus. Immerhin liegen sie, anders als gegen Fribourg (3:6) und Zug (3:4) nicht schon nach dem ersten Drittel mit zwei Längen im Hintertreffen.
Das Spiel? Ein munteres Hin und Her, das allerdings von Ungenauigkeiten, Scheibenverlusten und Abstimmungsproblemen geprägt ist. So landet, als die Berner erstmals in Überzahl agieren können, ein Rückpass von Vincent Praplan bei HCD-Captain Andres Ambühl und führt schliesslich gar zu einer Strafe gegen Calle Andersson. Und auch der Davoser Führung geht ein Bock in der SCB-Offensive voraus.
Matej Stransky fängt erst ein Zuspiel des Berners Dominik Kahun ab, bedient Dominik Egli, der gleich weiter zu Mathias Bromé leitet. Und schon liegt die Scheibe hinter SCB-Keeper Philip Wüthrich, der im dritten Spiel zu seinem zweiten Einsatz kommt.
Die Bündner stellen im letzten Drittel in Überzahl auf 2:0. Wieder ist es Tristan Scherwey, der auf der Strafbank sitzt. Es ist bereits die vierte Strafe des Powerstürmers im dritten Spiel!
Die Berner, die zweimal am Pfosten scheitern, lassen aber nicht locker, kommen dank Thierry Bader noch einmal heran und können in der Schlussphase während 22 Sekunden mit zwei Mann mehr spielen. Doch ein weiteres Tor gelingt dem Lundskog-Team nicht mehr. Im Gegenteil: Als es der SCB mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter versucht, macht Yannick Frehner den Deckel drauf.
Freude dafür beim HCD: Mit einem Tag der offenen Tür und einem Fest für die Bevölkerung weiht der HCD sein umgebautes Stadion ein. Insgesamt 5000 Leute sind gekommen. (A.R.)
Tore: 33. Bromé (D. Egli, Stransky) 1:0. 43. Nygren (Rasmussen/PP) 2:0. 49. Bader (Neuenschwander) 2:1. 60. Frehner (Jung) 3:1 (ins leere Tor).
Zug – ZSC Lions 5:4 n.V.
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Ist es das Gigantenduell? Die Begegnung jener beiden Mannschaften, die heuer um den Titel buhlen werden? Prognosen prophezeihen genau das. Beide mit fünf Ausländern am Werk, beide mit punktuell starken Neuverpflichtungen. Und beide mit Titelhunger.
Der Appetit allerdings ist ein unterschiedlicher. Die Zuger möchten ihren Triumph untermauern mit der Titelverteidigung. Dem ZSC ist dies 2001 geglückt. Letztmals wurden die Zürcher 2018 Meister. Nach dem Fall in die Playouts (2019), dem Saisonabbruch 2020 und dem Halbfinal-Out im Frühjahr gegen Servette sollten sich die hohen Kader-Investitionen mal wieder auszahlen.
Nach der Overtime-Niederlage am Vorabend gegen Ambri erwartet man einen ZSC voller Tatendrang. Zu sehen bekommt man aber eine Truppe, die sich von Zug völlig überfahren lässt. 3:0 stehts nach neuneinhalb Minuten, inklusive Doppelschlag innert 38 Sekunden. Dabei erzielt Teenie Allenspach (19) sein insgesamt erst zweites NL-Tor, und Verteidiger Schlumpf trifft erstmals seit 21 (!) Monaten wieder.
Von einem Goaliewechsel sieht ZSC-Coach Grönborg ab, lässt Waeber im Kasten – seine Vorderleute müssen in die Spur kommen. Tun sie: Ein erstes Aufbäumen bringt zwei Anschlusstore innert 63 Sekunden. Irre Wenden gibts bei Duellen dieser beiden Teams regelmässig. Zuletzt Ende Januar, als die Lions ebenfalls 0:3 zurückliegen und in der Verlängerung noch 7:6 gewinnen.
Diesmal hinken die Zürcher aber länger hinterher. Auch weil Sigrist alleine vor EVZ-Keeper Hollenstein vergibt (39. Minute). Es wäre das 4:4 gewesen. Man ertappt sich immer wieder beim Gedanken, dass vom ZSC noch mehr kommen muss mit dieser starken Besetzung. Doch es eilt offenbar nicht. Den Zugern läufts phasenweise im Aufbau und auch im Abschluss nicht mehr so geschmeidig, sie können sich nicht entscheidender absetzen.
Nach einem ungenutzten Powerplay segelt ein Flatterschuss von Roe zum Ausgleich ins Netz. Und die Schlussminuten gehören den Zürchern, die aber in der Overtime etwas zu verschnörkelt ans Werk gehen. Es droht das Penaltyschiessen, bis EVZ-Schwede Klingberg sich ein Herz fasst. Das Arbeitstier schiesst die Zuger ins Siegesglück. (N.V.)
Tore: 5. Allenspach (Klingberg) 1:0. 6. Schlumpf (Müller) 2:0. 10. Simion (Müller) 3:0. 13. Marti (Malgin) 3:1. 14. Krüger (Hollenstein, Diem) 3:2. 30. Senteler (Allenspach) 4:2. 31. Krüger (Trutmann) 4:3. 51. Roe (Azevedo) 4:4. 64. Klingberg 5:4.
Ambri-Piotta – Fribourg-Gottéron 6:2
Ambri im neuen Stadion (6775 Fans) – das ist die Zukunft. Die Fans verabschieden sich in der Valascia von der Südkurve und nehmen gute Laune und Stimmung in einer Prozession mit ins neue Stadion. Die Stimmung sorgt für Gänsehaut, lange vor dem ersten Puckeinwurf.
Nach 84 Sekunden erzielt Johnny Kneubühler (gibts einen besseren Namen für einen Eishockeyaner?) den ersten Treffer im neuen Stadion, das vorerst (bis ein Namenssponsor gefunden ist) «Multifunktionsarena» heisst. Knochentrocken.
Ambri wird von Stimmung und Leidenschaft getragen und überfährt Fribourg in den ersten Minuten regelrecht. Oder bis Reto Berra für Connor Hughes die Arbeit im Tor übernimmt, dann stabilisiert sich das Spiel der bisher ungeschlagenen Saanestädter. Vorerst.
Gegen Ambri gibt es an diesem Abend nämlich kein Halten. Leise Zweifel am Premieren-Sieg zerstreuen weitere Torschützen der Tessiner im Handumdrehen – und die Volksfeststimmung, die schon vor dem Spiel den Ton bestimmte, wird zum Dauerbrenner. Fehlt nur der krönende Abschluss: Die Montanara, gleich beim ersten Spiel. Ein Schlussbouquet, wie es das Drehbuch vorgesehen hatte. (D.K.)
Tore: 2. (1:24) Kneubühler (Kozun, Burren) 1:0. 4. Kozun (Heim, Hietanen) 2:0. 9. Kozun (Kneubühler, I. Dotti) 3:0. 12. Walser (Marchon) 3:1. 24. I. Dotti 4:1. 26. Bykov (Jörg/SH) 4:2. 40. McMillan (Hächler) 5:2. 43. Z. Dotti 6:2.
SCL Tigers – Servette 4:5 n.P.
Nach dem überraschenden 4:1-Sieg zum Saisonstart in Lugano muss Langnau im ersten Heimspiel gegen Servette zunächst unten durch. Die Gäste gehen im Powerplay durch Tömmernes in Führung, Moy legt kurz nach der ersten Pause zum 2:0 nach. Die Vorlage zum zweiten Treffer liefert Josh Jooris, der erst am Tag zuvor aus Lausanne zum Playoff-Finalisten der letzten Saison gestossen war.
Die frühe Vorentscheidung? Nein. Denn die SCL Tigers haben wie am Vorabend im Tessin starke Ausländer. Letzte Saison aus Kostengründen zumeist mit nur einer ausländischen Verstärkung am Start überzeugt das neue Söldner-Quartett wiederum. Jesper Olofsson trifft wie schon am Tag zuvor doppelt (zum 1:2 und 2:2), ebenso wie der Finne Aleksi Saarela, der nach dem 3:3 elf Sekunden vor der zweiten Pause die Tigers im Schlussdrittel auch erstmals in Führung schiesst. 4258 Fans in der Ilfishalle stehen Kopf.
Doch Genf schlägt zurück. NHL-Veteran Filppula gelingt knapp sechs Minuten vor Schluss der Ausgleich zum 4:4. Die Entscheidung fällt im Penaltyschiessen, wo Tigers-Finne Saarela zwar erneut trifft, allerdings als einziger Langnauer, während Winnik, Filppula und Moy Genf zum Sieg schiessen. (C.S.)
Tore: 8. Tömmernes (Winnik/PP) 0:1. 22. Moy (Jooris) 0:2. 26. Olofsson (Leeger) 1:2. 31. Olofsson (Huguenin, Grenier/PP) 2:2. 34. Vermin (Filppula) 2:3. 40. Saarela (Pesonen, Schilt/BP!) 3:3. 50. Saarela (Olofsson/PP) 4:3. 55. Filppula (Vermin) 4:4. – Penaltys: Winnik 0:1, Olofsson -; Filppula 0:2, Petrini -; Tömmernes -, Saarela 1:2; Rod -, Grenier -; Moy 1:3.
SCRJ Lakers – Biel 4:6
Was für ein irres Schlussdrittel in Rapperswil! Die Gastgeber treffen doppelt, führen mit 4:2. Biel stemmt sich vehement gegen die Niederlage. Und wendet mit drei Toren zwischen der 48. und 51. Minute den Match. Sowohl Sallinens 4:4 als auch Kesslers 5:4 erzielen die Seeländer in Überzahl. Biel liegt mit dem Punktemaximum (9 Zähler) an der Tabellenspitze.
Tore: 9. Zangger 1:0, 12. Künzle 1:1, 17. Rowe 2:1, 32. Hofer 2:2, 44. Lehmann 3:2, 47. Eggenberger 4:2, 48. Rathgeb 4:3, 49. Sallinen 4:4, 51. Kessler 4:5, 57. Haas 4:6 (ins leere Tor).
Die Resultate der Swiss League
Olten – Ticino Rockets 8:2
Visp – Winterthur 2:1
Sierre – GCK Lions 4:2
Langenthal – La Chaux-de-Fonds 4:1
Thurgau – EVZ Academy 4:2
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |