Saraults Debüt an Tigers-Bande
«Wir hatten kein Benzin mehr im Tank»

Die Heimfahrt von Rappi nach Langnau verbringt der neue Tigers-Trainer Yves Sarault (49) mit Video-Studium. Um gegen die Lakers zurückschlagen zu können.
Publiziert: 18.01.2022 um 10:32 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2022 um 10:55 Uhr
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Ja genau, fünf Tore haben wir bekommen, scheint der neue Langnau-Trainer Yves Sarault hier anzuzeigen.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Nicht mal 48 Stunden nach dem Anruf der SCL Tigers steht Yves Sarault als deren neuer Trainer an der Bande. Und sieht, wie sein Team gegen den SCRJ auf bestem Weg zum ersten Sieg nach sieben Pleiten in Folge ist. Seine Vorgabe im etwas angepassten System war: «Mehr Druck im Forechecking. Das kostet zwar etwas mehr Energie. Aber die Gegner müssen dann auch mehr Energie aufwenden, um sich aus unserem Druck zu lösen.»

Der Plan geht 50 Minuten lang auf. Danach vergibt sein Team den Sieg durch «einige Positionsfehler in der Defensive und panische Aktionen». Doch Sarault ist zuversichtlich. «Wenn wir unsere Energie besser haushalten und gewöhnt sind, mit diesem Tempo zu spielen, geht das auch über 60 Minuten. Das Herzblut war da bis zum Ende, aber kein Benzin mehr im Tank.»

«Gleich wieder zuschlagen»

Den Heimweg aus Rappi ins Emmental verbringt Sarault mit Videostudium. «Wir wollen positives Feedback rauspicken, damit wir gleich wieder zurückschlagen können.» Heute empfangen die SCL Tigers die Lakers – zur Revanche?

Nebst der sportlichen Zuversicht ist Sarault einfach nur glücklich, wieder an der Bande stehen zu können. Am 22. Januar 2021 übernahm der Kanadier Swissligist Visp, nachdem Matti Alatalo gefeuert worden war. Nach der letzten Saison blieb Sarault in der Schweiz – und übernahm am Sonntag die SCL Tigers. Der 49-Jährige wohnt in der Region Lausanne – ohne seine Frau und die beiden erwachsenen Kinder, die in Kanada sind. «Die Schweiz ist meine Heimat geworden. Hier kennt man mich, was das Hockey und Coaching betrifft.» Hier wollte er wieder einen Job.

Jener in Langnau soll eine Win-Win-Situation werden. «Das Team und ich, wir sitzen im gleichen Boot. Wir wollen uns beweisen. Dass wir hierher gehören, dass wir den Job gut machen können.» Er wolle dem Team helfen – und das Team helfe vielleicht ihm. Sarault fühlt sich privilegiert, als Headcoach eines NL-Teams an der Bande stehen zu können. Dies tat er erst während 120 Tagen bei Lausanne, als er Dan Ratushny (Ka) interimistisch ersetzte.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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