Nach der 4:5-Niederlage nach Penaltyschiessen gegen Davos am Donnerstag stand Beat Forster im Bieler Kabinengang und konstatierte: «Wenn wir am Samstag verlieren und Langnau gewinnt, ist es vorbei.» Faktisch vorbei wäre in diesem Fall eine ruhmreiche, sich wie eine Ewigkeit anfühlende Karriere gewesen. Der sich nach 23 Profijahren und sechs Meistertiteln Ende Saison in den Ruhestand verabschiedende 41-jährige Forster hätte dann am Montag nur noch ein so bedeutungsloses, wie trostloses Abschiedsspiel auswärts gegen Servette erhalten.
Doch es ist anders gekommen. Es ist für die Verteidiger-Legende und seinen EHC Biel noch alles möglich. Dass der Match in Genf tatsächlich sein Abschiedsspiel wird, ist dabei eine Variante. Aber ist es auch weiterhin möglich, dass Forster am Ende sogar noch ein siebtes Mal den Meisterpokal in die Höhe streckt. Oder es einen Ausstand irgendwo zwischen diesen beiden Extremen geben wird. Er selbst sagt dazu: «Im Eishockey ist es so, dass sich der Abgang nicht planen lässt, aber meist endet es mit einer Niederlage.»
Karriereende mit Alles-oder-Nichts-Spiel
Vorerst ist aber sichergestellt, dass «Fösche», wie Forster von allen genannt wird, mit dem Fernduell gegen die SCL Tigers nochmals einen prickelnden Fight bekommt. Und seine Karriere in jedem Fall mit einem Alles-oder-Nichts-Spiel endet. So, wie es zu ihm passt. So, wie er es verdient hat. Um im Spiel zu bleiben und es in die Play–Ins zu schaffen, muss Biel am Montag gegen Servette gleich viele Punkte holen, wie die Emmentaler zeitgleich bei den ZSC Lions. So bleiben die Seeländer in der Tabelle vor Langnau.
Dass sich Biel diese Ausgangslage präsentiert, hat es vor allem auch Forster zu verdanken. Beim samstäglichen 6:1-Sieg gegen Lugano waren die Tessiner lange die bessere Mannschaft. Dass sie trotzdem mit 0:2 in Rückstand gerieten, vermochten sie noch wegzustecken, das Tor des 41-jährigen Altmeisters zum 3:1 dagegen nicht mehr. Lugano war gebrochen. Forster hat es mit seinem dritten Treffer in seiner Abschiedssaison selbst in die Hand genommen, sich noch nicht vorzeitig zum Hockey-Rentner zu machen.
Nagel einschlagen oder Schlittschuhe binden?
«Am Montag um 22 Uhr werden wir wissen, ob ich den Nagel für die Schlittschuhe bereitmachen muss oder ob die Reise nochmals weiter geht», meint Forster zu seiner persönlichen Ausgangslage. Was nun für ihn nun auch immer noch folge, wolle er vor allem auch nochmals geniessen.
Ein Fernduell zwischen Biel und Langnau? Da war doch schon einmal was. 1978 kämpfen die Seeländer und die Emmentaler in der letzten Runde um den Titel. Um sich zum Meister zu krönen, hätte Tabellenführer Langnau zu Hause das Derby gegen den SCB gewinnen müssen. Doch die Tiger verlieren 3:6. Und weil Biel gleichzeitig Kloten 4:1 bezwingt, holt sich die Mannschaft von Frantisek Vanek den ersten Titel der Klubgeschichte. Auf den Pokal müssen die Bieler allerdings zunächst noch etwas warten. Liga-Präsident André Perey muss die Trophäe erst von der Ilfis nach Biel chauffieren. Als es in beiden Stadien nach zwei Dritteln 4:1 steht, macht er sich auf den Weg. (sr)
Ein Fernduell zwischen Biel und Langnau? Da war doch schon einmal was. 1978 kämpfen die Seeländer und die Emmentaler in der letzten Runde um den Titel. Um sich zum Meister zu krönen, hätte Tabellenführer Langnau zu Hause das Derby gegen den SCB gewinnen müssen. Doch die Tiger verlieren 3:6. Und weil Biel gleichzeitig Kloten 4:1 bezwingt, holt sich die Mannschaft von Frantisek Vanek den ersten Titel der Klubgeschichte. Auf den Pokal müssen die Bieler allerdings zunächst noch etwas warten. Liga-Präsident André Perey muss die Trophäe erst von der Ilfis nach Biel chauffieren. Als es in beiden Stadien nach zwei Dritteln 4:1 steht, macht er sich auf den Weg. (sr)
In jedem Fall ist der Appenzeller die grosse Figur dieses Strich-Showdowns. Der EHC Biel und viele seiner Spieler haben dem früheren HCD- und ZSC-Verteidiger viel zu verdanken, Forster hat die Organisation und manchen Mitspieler in den letzten sieben Jahren als Persönlichkeit, Leaderfigur und Ruhepol besser gemacht. Daher werden sich die Bieler am Montag nicht nur für ihre Klubfarben zerreissen, sondern vor allem auch dafür, dass ihnen der grosse Charakterkopf in ihrem Team noch ein wenig erhalten bleibt. Beat Forsters Ruhestand soll warten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |