Disziplin ist beim ersten Finalspiel gross geschrieben. Das Spiel ist beim 1:0-Sieg von Zug zwar hart umkämpft, doch es gibt nur sechs Strafen. Keiner will im engen Duell den Fehler machen, mit einer Unbeherrschtheit dem Gegner den Sieg zu erleichtern. Zu gross ist der Respekt. Und bei nur 50 Fans fehlt auch der Katalysator für Emotionen.
Einzig Zugs Justin Abdelkader leistet sich eine Strafe für Übertriebene Härte, als er sich handgreiflich ins Getümmel für Goalie Daniel Manzato einmischt.
Erst zur Schlusssirene löst sich die riesige Anspannung. Vor dem Tor baut Eric Fehr Frust ab und versucht Raphael Diaz mit Crosschecks zu traktieren. Der Kanadier, der 2016 mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup gewann, ist dabei allerdings ebenso erfolglos, wie bei seiner Ausgleichschance in den Schlusssekunden, als er über den Puck säbelte. Beeindruckend ist dabei, mit welcher Ruhe sich der Zuger Captain den Wüterich vom Leib hält.
Erstmals Frust-Abbau bei Servette
Hinter dem Tor eilt derweil Topskorer Jan Kovar Abdelkader zur Hilfe, als dieser nach einem letzten (sauberen) Zweikampf mit Noah Rod auf den Knien landet. Sofort fliegen die Fäuste. Bald hat Kovar seinen Flammen-Helm nicht mehr auf, als er von Daniel Winnik und Rod in die Mangel genommen wird, während sich Abdelkader Henrik Tömmernes vorknöpft.
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Als die Schiedsrichter die Prügelei in den Griff bekommen haben und sich die Teams in die Kabinen verziehen, lassen Winnik und Fehr noch verbal Dampf ab.
Bisher hatte der ruhige Servette-Coach Patrick Emond sein Team bestens unter Kontrolle gehabt. Mit Gelassenheit und Disziplin reihten die Genfer Sieg an Sieg. Sie hatten allerdings auch keinen Anlass zum Frust. Doch in Zug gerät Servette erstmals seit Spiel 3 des Viertelfinals in Fribourg in Rückstand.
Fehr: 153 Strafminuten in der Quali, 6 in den Playoffs
Dass Emonds Equipe Benzin im Blut hat, zeigte sich in der Qualifikation. Fehr war mit 153 Minuten (nur 6 in den Playoffs) der mit grossem Abstand meist bestrafte Spieler der Liga und kein Team hatte mehr Restausschlüsse (10) als die Genfer.
In Sachen Härte dürften die Romands am Mittwoch ein Brikett nachlegen. «Wir haben gut gespielt», sagt Tanner Richard. «Doch es reicht nicht. Es muss mehr kommen. Wir müssen noch mehr vor den Goalie gehen, auch mit zwei Leuten. Wir waren zwar vor dem Tor, aber nicht vor seinen Augen.» Freiwillig werden die Zuger den Platz vor Leonardo Genoni nicht preisgeben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |