Im Frühling sollen die Reformpläne der National-League-Klubs umgesetzt werden. Das übergeordnete Ziel? Die Spielerlöhne unter Druck setzen. Parallel mit der Einführung einer Luxussteuer zur Deckelung der Lohnsummen will eine (aktuelle) Mehrheit der Klubs das Ausländer-Kontingent massiv erhöhen («Lex Lüthi»): Statt bisher 4 Fachkräfte pro Klub und Spiel will man ab der Saison 2022/2023 neu 10 Ausländer erlauben, in dieses Kontingent würden dann auch die Ausländer fallen, die jetzt noch als Lizenz-Schweizer von einem Sonderstatus profitieren.
Momentan sprechen sich nur die ZSC Lions dezidiert gegen dieses Vorhaben aus. Bei einer Abstimmung im Umfeld einer ordentlichen Liga-Versammlung genügt die einfache Mehrheit.
Eingriff in einen funktionierenden sportlichen Wettbewerb
Damit würde effektiv ein wenig präziser Eingriff in einen (vor der Pandemie) funktionierenden sportlichen Wettbewerb und ein beim Volk populäres Produkt erfolgen.
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Wenig präzis? Wie sich die Ausländer-Reform auf die sportliche Ausrichtung der Liga auswirken wird, kann niemand vorhersagen. Die Spielerlöhne werden schon mit der Einführung der Luxussteuer unter Druck geraten, ausserdem führen die Covid-bedingten Darlehen und Beiträge aufgrund der Vorschriften zu einer weiteren Korrektur der Lohnbudgets.
Sonderstatus für Ausländer: Warum werden Nettolöhne bezahlt?
Warum dann die zusätzliche Abkehr von der Ausländerregel? Einige Teams haben keine Chance (mehr), Top-Schweizer zu verpflichten oder wollen die hohen Preise nicht mehr bezahlen. Sie rechnen damit, dass der Hochlohn-Markt für Schweizer zusammenbricht, wenn noch mehr Ausländer in die Liga kommen. Diese Rechnung geht allerdings nur dann auf, wenn Ausländern keine Nettolöhne (Steuern, Wohnung, Auto, teilweise Schulen vom Klub bezahlt) mehr bezahlt werden.
Aktuell verursacht ein Nettolohn von 300'000 Franken je nach Kanton effektive Kosten von zwischen 640'000 und 700'000 Franken. Das entspricht ungefähr dem Minimallohn in der NHL. Warum diese Sonderregelung für Ausländer nicht längst gekippt wurde, bleibt ein Geheimnis der Klubbetreiber. Die National League bietet im Normalbetrieb auch ohne zusätzliche Anreize eines der attraktivsten Betätigungsfelder ausserhalb der NHL.
Nachwuchs unter Druck – und wie reagieren die Fans?
Wie die Zuschauer und Fankurven auf eine Schwemme von Ausländern im Schweizer Eishockey reagieren würden, ist eine Frage, die von den treibenden Kräften hinter dieser Volte wohl etwas unterschätzt wird. Eine Momentaufnahme in den einschlägig bekannten Fan-Foren zeigt: Die Zustimmung liegt im niedrigen Prozentbereich.
Verlassen kann man sich auf etwas: Der nationale Talentpool, die Nationalmannschaften und die Nachwuchsförderung würden unter erheblichen Druck geraten. Einerseits wird die Sogwirkung der Profi-Teams sabotiert, andererseits dürfte auch die Motivation bei den Klubs schwinden, überhaupt noch in die Nachwuchsförderung zu investieren. Es liessen sich dann ja stets genug fertig ausgebildete Spieler im Ausland rekrutieren.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 17 | 22 | 39 | |
2 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
3 | Lausanne HC | 19 | 10 | 37 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |