Das meint BLICK
Wegen Ausländer-Wahnsinn droht ein Riesen-Schaden

Falsch gedacht! Die Anzahl der Ausländer in der National League hochzuschrauben, bringt nichts – ausser neue Probleme, ist BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth überzeugt.
Publiziert: 09.12.2020 um 15:47 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2021 um 13:54 Uhr
Stephan Roth

Wie lassen sich Probleme lösen? Ganz einfach: Mit Vernunft. Doch die Klub-Bosse trauen sich in dieser Hinsicht selbst nicht. Aus gutem Grund. Mit Eigenverantwortung und Selbstdisziplin stehen sie seit Jahren auf Kriegsfuss.

Um sich vor sich selbst zu schützen, wollen sie den Markt nun regulieren. Dabei halten sie zwei Massnahmen für tauglich: Eine Salär-Deckelung mit Luxussteuer und die Erhöhung der Anzahl der Ausländer von vier auf zehn ab 2022.

Mit einem weichen Salary Cap, den man Financial Fairplay nennt, obwohl der Begriff nach den Erfahrungen im Fussball wenig vertrauenserweckend ist, lässt sich die Lohnsumme drücken – wenn er sich denn auch wasserdicht umsetzen lässt.

Doch zudem die Ausländerzahl zu erhöhen, ist deplatziert, weil es kein erfolgsversprechendes Mittel ist und gleichzeitig für einen immensen Schaden für unsere Eishockey-Kultur sorgt.

Reservoir an Schweizer Spielern wird kleiner

Die ökonomische Formel, wonach sich der Preis nach dem Angebot und der Nachfrage richtet, wird da falsch verstanden. Die Spielerlöhne in der Schweiz haben sich nicht primär nach oben geschraubt, weil das Angebot an Spielern zu klein war, sondern weil die Finanzkraft der Klubs, also die Nachfrage, in den letzten Jahren dank guter Arbeit im wirtschaftlichen Bereich (Zuschauerzuspruch, TV-Gelder, Vermarktung, Mäzene und Donatoren) stetig gestiegen ist. Sinken nun die Einnahmen, werden es auch die Preise tun.

Hätte das Angebot tatsächlich die Preise massgeblich beeinflusst, müssten ja die Ausländer in der National League billig sein. Doch im Ausland wundert man sich schon lange, dass bei uns zum Beispiel Schweden und Finnen ein Mehrfaches kassieren als daheim.

Wenn man nun ab 2022/23 zehn Ausländer beschäftigen kann, verspricht das keine Senkung der Löhne. Und wenn man sagt, man könne es ja wenigstens mal versuchen? Dann verkennt man, was die Folgen dieses Entscheides sind. Schweizer Spieler – und mit ihnen auch die nicht so hochkarätigen Ausländer mit Schweizer Lizenz – werden ihre Jobs verlieren. Das Reservoir an Schweizer Spielern wird kleiner und es wird Jahre dauern, den Schaden, unter dem vor allem auch die Nati leiden wird, wieder gut zu machen.

Wenn man einen Baum fällt, ist er um. Man muss dann erst wieder ein Bäumchen pflanzen und warten bis es gross und stark ist.

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