Herr Müller, wann stellen Sie den neuen Trainer der SCL Tigers vor?
Pascal Müller: Die Trainersuche hat aus meiner Sicht oberste Priorität. Wir möchten den neuen Mann möglichst rasch finden und dann die gemeinsamen Ziele ins Auge fassen.
Sie müssen warten, bis Thierry Paterlini aus den Ferien zurück ist…
Paterlini ist ganz bestimmt eine Option für uns, das ist kein Geheimnis.
Wollen die SCL Tigers unbedingt einen Schweizer?
Die Qualität ist wichtiger als der Reisepass. Wie gesagt, Paterlini ist ein Kandidat, der uns interessiert. Wir müssen aber auch über Alternativen nachdenken, da kommen selbstverständlich auch Ausländer in Frage.
Wie wollen Sie die 1. Mannschaft auf Vordermann bringen? Die Ausländer waren zuletzt der beste Mannschaftsteil, die Saison aber ein Debakel…
Das Ziel darf nicht sein, einfach die besten Ausländer zu haben. Was nützt es, wenn du drei Ausländer in den Top-10 der Skorerliste hast und trotzdem Vorletzter bist? Das Ziel muss sein, als Mannschaft das bestmögliche Resultat zu erzielen.
Dann stehen vor allem die Schweizer in der Pflicht?
Die Spieler stehen in der Pflicht, egal ob Schweizer oder Ausländer. Der Kader für die nächste Saison steht praktisch fest, offen sind noch zwei Ausländerpositionen. Wenn wir den Coaching-Staff mal zusammenhaben, werden wir uns alles im Detail ansehen, Anpassungen oder Korrekturen des Kaders kann man nicht jetzt schon grundsätzlich ausschliessen.
Geht es in Langnau nur mit Stallgeruch? Ihr Vorgänger war Zürcher…
Daran glaube ich nicht, das ist nicht meine Denkweise. Wo jemand herkommt, sollte keine Rolle spielen, was zählt, ist die Qualität.
Sie führen in Zukunft auch die Nachwuchsabteilung.
Da sind wir mit vielen guten Leuten sehr gut aufgestellt, ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Jörg Reber, Steve Hirschi, Sämi Balmer oder Tinu Gerber.
Was darf man von den Tigers nächste Saison erwarten?
Erstmal müssen die negativen Gedanken aus den Köpfen verschwinden. Man kann keine Saison in Angriff nehmen, wenn man schon im Sommer über den Abstieg nachdenkt. Es wäre vollkommen vermessen, von den Top-6 zu fabulieren, das ist klar, aber unsere Visionen müssen sich nach vorne richten, nicht nach hinten. Wir müssen in erster Linie die Verlierermentalität ablegen, und das hat nichts mit einem Budget oder mit Talent zu tun, das ist eine Frage der Einstellung – und das muss ein Verein von oben nach unten vorleben.
Wie realistisch ist der Abstieg für einen NL-Klub? Die Swiss League wird ja immer mehr abgehängt.
Das hängt von vielen Faktoren ab. Wenn im Frühling ein Team, das die ganze Saison gewonnen hat, auf eine Verlierer-Mannschaft im Panikmodus trifft, ist fast alles möglich. Dabei spielt auch der Modus eine Rolle. Spielt man dann mit je drei Ausländern? Oder mit sechs? Die Chance, dass eine NL-Mannschaft in guter Verfassung und intakter Moral absteigt, ist aber wohl schon sehr klein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |