Die Zuger beginnen dort, wo sie am Montag aufgehört haben. Sie übernehmen die Initiative, gehen entschlossen in die Zweikämpfe und schiessen aus allen Lagen. Doch der Führungstreffer gelingt ihnen nicht. Besser, wenn man bedenkt, dass in dieser Final-Serie in den ersten vier Partien nie jene Mannschaft gewann, die das erste Tor schoss.
Pedretti-Restausschluss ein Schiedsrichter-Irrtum
Doch kurz vor der ersten Pause eröffnet sich dem EVZ die ganz grosse Chance, Goalie Jakub Kovar zu bezwingen. Erst schicken die Schiedsrichter Lemelin und Hebeisen Pedretti vorzeitig unter die Dusche. Ein Irrtum. Denn der ZSC-Stürmer hat beim Zusammenprall mit Suri, der danach auf dem Eis zappelt und verletzt in die Kabine gebracht wird, nicht das Knie ausgefahren.
Und gleich zu Beginn von Pedrettis 5-Minuten-Strafe muss auch noch Weber für zwei Minuten raus. Diesmal liegen die Unparteiischen richtig. Der Stockhieb des Ex-NHL-Verteidigers ist heftig – auch wenn Opfer Hofmann die Wirkung mit einem Schuss Theatralik untermalt. In der Regel gibt es für solche Einlagen eine Busse von 2000 Franken.
Zug ist allerdings nicht im Stande, die grosse Möglichkeit zu nutzen. Die Zürcher verteidigen auch zu dritt ausgezeichnet und müssen dem EVZ in zwei Minuten doppelter Unterzahl nur eine gute Chance zugestehen.
Zuger Verunsicherung
Die Lions, bei denen nach Pedretti bei Spielmitte auch Bully-König Krüger (nach einem Check von Kreis) ausfällt, riechen, dass sich bei den Zugern Verunsicherung einschleicht. Sie werden aktiver, stören den Aufbau aggressiver. Und nach einem von Malgin forcierten Puckverlust schlägt der ZSC zu: Malgin erwischt Genoni mit einem Schuss unter dem Fanghandschuh. Es ist der neunte Treffer des überragenden Nati-Stürmers in diesen Playoffs. Die Lions setzen nach. Gross muss bei einem Buebetrickli von Sigrist auf der Linie retten.
Grosser Simion-Auftritt
Doch Zug kommt nach einem von Hansson stark eingeleiteten Gegenstoss zum Ausgleich. Jan Kovar bedient Simion, der schnell abzieht und den Bruder seines Captains bezwingt.
So wird auch dieses Spiel zum Krimi. Sigrist trifft den Pfosten. Und was in Überzahl für die Zuger nicht geklappt hat, funktioniert im Schlussdrittel in Unterzahl: Kovar erobert sich nach einem schlechten Rückpass von Chris Baltisberger die Scheibe. Und wieder ist es Simion, der trifft. Der Jubel kennt keine Grenzen.
Und der Nati-Stürmer hat noch nicht genug. Auch das 3:1 ins leere Tor geht aufs Konto von Simion. Kovar legt dann noch einen Treffer nach. Kann der EVZ am Freitag auch den dritten Meisterpuck des ZSC abwehren?
Fans
7200 (ausverkauft).
Die Tore
31. Malgin (Diem) 0:1. 38. Simion (Jan Kovar, Herzog) 1:1. 52. Simion (Jan Kovar/SH!) 2:1. 58. Simion (Jan Kovar) 3:1 (ins leere Tor). 59. Jan Kovar 4:1 (ins leere Tor).
Die drei Besten
*** Dario Simion (Zug)
** Jan Kovar (Zug)
* Niklas Hansson (Zug)
Stand in der Best-of-7-Serie
3:2 für die ZSC Lions.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
3 | Lausanne HC | 23 | 9 | 43 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 21 | -4 | 27 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |