Auch im sechsten Spiel dieser spannenden Serie setzt sich das Heimteam durch. Das gab es erst einmal: 2007, als Davos und der SCB abwechslungsweise den Gast mit einer Niederlage nach Hause schickten, ehe sich die Davoser in der Finalissima daheim 1:0 durchsetzen.
Während bisher alle Partien relativ ausgeglichen und lange umkämpft waren, macht Lausanne diesmal früh alles klar. Schon im Mitteldrittel können die Waadtländer auf 4:0 stellen und ZSC-Coach Marc Crawford ersetzt Goalie Simon Hrubec durch Ersatzmann Robin Zumbühl, der so zu seinen ersten Einsatzminuten in den Playoffs kommt.
Weber-Ersatz muss früh raus
Das Zürcher Unheil nimmt früh seinen Lauf. Der kanadische Verteidiger Scott Harrington, der spielt, weil Abwehr-Fels Yannick Weber und der lettische Stürmer Rudolfs Balcers verletzt fehlen, muss auf die Strafbank. Und im Powerplay trifft Antti Suomela, der die Strafe herausgeholt hatte, zur Lausanner Führung, nachdem der Klärungsversuch von Vinzenz Rohrer komplett misslingt.
Im Mitteldrittel fährt Lausanne dann Schlitten mit den Zürchern, erhöht auf 5:0, ehe die Lions kurz vor der zweiten Pause erstmals treffen. So herrscht bei den rund 8500 ZSC-Fans, die sich das Spiel beim Public Viewing in der Swiss Life Arena anschauen, bald der grosse Frust.
Herausragend bei Lausanne: Das Trio mit den beiden Romands Jason Fuchs und Damien Riat sowie dem Schweden Robin Kovacs, der jeweils in den Heimspielen anstelle des Finnen Miikka Salomäki spielt und da mit vollem Tank schon mehrfach stark aufgespielt hat.
Riats Prophezeiung trifft ein
Riat hatte am Donnerstag nach der Niederlage in der Swiss Life Arena den Journalisten gesagt: «Leider müsst ihr nun für einen siebten Match wieder hierherkommen.» Und mit zwei Toren und einem Assist ist er massgebend daran beteiligt, dass es auch so kommt. Da kommen Erinnerungen an NHL-Legende Mark Messier auf, der 1994 auf dem Weg zum Stanley-Cup-Sieg der New York Rangers im Halbfinal öffentlich ein siebtes Spiel gegen die New Jersey Devils garantiert hatte und dann mit einem Hattrick Wort hielt.
Während Lausanne wie im Rausch spielt und seine ganze Klasse zeigt, leistet sich der ZSC Fehler, als würde es dafür einen Mengenrabatt geben. Bei zwei Toren sieht Christian Marti nicht gut aus. Erst kann er Riat nicht stoppen, dann wird er hinter dem Tor von Makai Holdener ausgebremst. Und beim 0:4 säbelt Mikko Lehtonen bei einem Schussversuch über den Puck, sodass Lausanne einen Konter wie im Traum fahren kann.
ZSC-Comeback wertlos
Einen weiteren Treffer von Fuchs kann Crawford mit einer Coaches Challenge verhindern, weil die Schiedsrichter auf dem Video eine Goalie-Behinderung von Riat an Zumbühl erkennen.
Nun wird sich zeigen, wie die Lions diese Pleite verkraften. Im Schlussdrittel massieren sie ihre Moral ein wenig und verkürzen noch auf 3:5. Für eine Wende ist der Rückstand aber zu gross. Am Dienstag gibt es kein Wenn und Aber mehr. Wie schon in den beiden letzten Jahren wird der Meister in der Finalissima erkoren. Zug und Servette nutzten dabei ihren Heimvorteil.
Fans 9600
Tore: 5. Suomela (PP) 1:0. 27. Riat (Fuchs) 2:0. 33. Almond (Holdener) 3:0. 35. Fuchs (Kovacs, Riat) 4:0. 39. Riat (Kovacs) 5:0. 40. C. Baltisberger (Schäppi) 5:1. 43. Kukan (Andrighetto) 5:2. 49. Malgin (Grant) 5:3.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |