Bittersüsses Spiel für ZSC-Duo
Werden die Baltisberger-Brüder Samstagabend endgültig getrennt?

Persönlich viel Freude hatten Chris und Phil Baltisberger in diesem Playoff-Final bislang nicht immer. Doch am Donnerstag war plötzlich alles anders – da brauchte der ZSC die Brüder für den 3:0-Sieg gegen Lausanne.
Publiziert: 27.04.2024 um 00:05 Uhr
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Phil (l.) und Chris Baltisberger beim letzten ZSC-Meistertitel 2018.
Foto: PIUS KOLLER
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Chris Baltisberger (32) und Phil Baltisberger (28) sind zwei Urgesteine der ZSC Lions. Doch bei Trainer Marc Crawford hat das Brüder-Duo einen schweren Stand, muss oft hinten anstehen. So kommt Phil als siebter Verteidiger nur auf wenig Eiszeit. Zuvor in der Quali war er öfters überzählig, zwischendurch wurde er sogar an die SCL Tigers ausgeliehen.

Auch Chris muss sich schon die ganze Saison der heftigen Konkurrenz im Sturm stellen und lernte den unliebsamen Job als überzähliger Stürmer auf der Tribüne besser kennen, als es ihm lieb ist. So auch in den Finalspielen 3 und 4, als er es nicht in die Aufstellung schaffte. «Logisch war das megahart und hat mich extrem angesch*****. Trotzdem muss man schauen, dass man in der leistungsfördernden Energie bleibt und Freude hat, wenn man spielen darf», sagt er.

Die Autos in der ZSC-Garage

Sowohl Phil als auch Chris betonen, dass der Teamerfolg im Vordergrund stehe, sie aber da seien, wenn es sie brauche. Und gebraucht wurden sie am Donnerstag. Als zuerst Top-Verteidiger Yannick Weber und kurz später auch der lettische Stürmer Rudolfs Balcers verletzt ausschieden, da erhielten der siebte Verteidiger Phil und der 13. Stürmer Chris ein rasantes Upgrade. «Es ist natürlich schade, dass ‹Webi› ausgefallen ist, aber für solche Fälle bin ich parat», sagt Phil, der von Crawford nach dem Spiel für seine Leistung explizit gelobt wurde. Und Chris ergänzt: «In solchen Momenten zahlt es sich aus, dass wir ein grosses Kader haben.»

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Chris Baltisberger macht zur ganzen Situation einen bildlich schönen Vergleich und baut dabei – ganz Profi – auch noch den Autosponsor der ZSC Lions ein: «Wir haben eine grosse Garage mit vielen Subaru. Manchmal geht es vielleicht gar nicht darum, dass man die besten Fahrzeuge fahrenlässt, sondern dass alle in Bewegung bleiben. Ich habe geschaut, dass mein Auto heute bereit ist, bin hinausgefahren und habe Gas gegeben.»

Die gemeinsame Zeit soll am Samstag enden

Für den dreifachen Meister Chris und den zweifachen Titelträger Phil ist es der letzte gemeinsame Angriff auf den Kübel – denn nach dieser Saison wird der Jüngere fix zu den SCL Tigers wechseln. «Ich geniesse jede Minute, die ich noch hier bin», sagt der Verteidiger. Für gewöhnlich will man in solchen Situationen, dass sich der Zeitpunkt des Abschieds möglichst lange hinzieht. Doch damit ist es bei Phil vorbei – nun wünscht er sich, dass seine ZSC-Zeit am Samstagabend mit einem Sieg in Lausanne und dem Gewinn des zehnten Meistertitels der Vereinsgeschichte zu Ende geht.

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«Wir werden alles dafür geben, um diesen letzten Schritt so schnell wie möglich machen zu können», betont Phil. Und Chris meint zur Ausgangslage: «Der Druck liegt bei Lausanne, das kommt uns entgegen. Wichtig ist, dass wir einfach spielen, selbstbewusst auftreten und angreifen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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