Nach vier engen Spielen auf Messerschneiden überrascht Servette in Finalspiel 5 mit einem Schaulaufen und überfährt das kopflose Biel im zweiten Drittel. Marc-Antoine Pouliot glänzt wie schon am Donnerstag erneut als Doppeltorschütze. Servette hat somit zwei Meisterschaftspucks und kann am Dienstag in Biel erstmals in seiner Vereinsgeschichte Schweizer Meister werden.
Haas nach zwei Dritteln bedient
Nach dem zweiten Drittel trabt Biel-Captain Gaëtan Haas zum Interview bei MySports an. Der Schweizer Center ist ausser sich. «Wir haben uns in die Hosen gemacht, es ist ein Witz! Wir haben gespielt wie Junioren.» Die Aussagen treffen auf die dürftige Bieler Leistung zu. Da bringts auch nichts, dass man für das fünfte Finalspiel eine Feinjustierung vorgenommen hat.
Trainer Antti Törmänen wechselt dieses Mal nicht auf der Goalie-Position wie noch in Spiel 2, sondern sprengt die H2O-Linie. Im vor allem im Herbst so erfolgreichen Sturm mit Hofer, Haas und Olofsson findet der Letztgenannte keinen Unterschlupf mehr. Für ihn rutscht Riley Sheahan in die Aufstellung, wobei die ersten drei Sturmlinien alle ein wenig durchgemixt werden. So wird aus H2O beispielsweise Hi-Ha-Ho (Hischier, Haas, Hofer).
Biel startet gut, lässt dann aber nach
Anlaufzeit benötigen die neuen Formationen keine, die Bieler starten gut in die Partie. Und Servette-Goalie Mayer hat bereits in der 3. Minute viel Glück, als Lööv mit einem Distanzschuss den Pfosten trifft und Mayer sich mit einem doppelten Ablenker fast selber schlägt. Der Pfosten steht den Bielern auch zu Beginn des zweiten Drittels im Weg, als Playoff-Topskorer Rajala den Führungstreffer auf dem Stock hat.
Doch danach ist es plötzlich vorbei mit der Bieler Herrlichkeit. Sie laufen auf brutalste Weise in den Genfer Hammer. Innert 143 Sekunden klingelt es dreimal hinter Biel-Goalie Harri Säteri. Den Torreigen eröffnet Pouliot, der schon Spiel 4 mit seinem Doppelpack entschieden hatte.
Haas-Brandrede und Goalie-Wechsel wirkungslos
Danach lenkt Grossmann einen Schuss von Tömmernes ins eigene Tor. Und dann ist Omark bei einem umstrittenen Treffer erfolgreich, da zuvor Hartikainen mit Forster im Schlepptau Säteri über den Haufen gefahren hatte. Die Coaches-Challenge von Törmänen ist aber nicht erfolgreich. Und oder deswegen verliert Biel total den Kopf, bringt auch in zwei Überzahlsituationen nichts mehr zu Stande und läuft gar in zwei Konter, die Säteri in Extremis entschärfen muss.
Das 4:0 kommt dann trotzdem als sich Cunti einen Fehlpass leistet und sich Hartikainen nicht bitten lässt. Apropos Cunti: Er und Brunner, zu Beginn der Final-Serie noch so stark, stehen bei allen vier Gegentreffern auf dem Eis. Sie und nicht mehr H2O sind die neue Baustelle von Törmänen.
Zu einer Reaktion ist Biel, das Goalie Säteri für die letzten 20 Minuten durch Van Pottelberghe ersetzt, trotz der imposanten Haas-Brandrede nicht fähig. Stattdessen trifft Pouliot zum 5:0 und auch Rod und Bertaggia dürfen noch jubeln. Was für ein Schaulaufen! Und was für ein bitterer Abend für Biel! Ob sich die Seeländer davon nochmals erholen?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |