Wegen des Kriegs gegen die Ukraine hat der schwedische Verband Spieler, die nach Kriegsbeginn in Russland geblieben sind, für die Nati gesperrt. Das galt auch für zwei Spieler, die auf diese Saison hin in die Schweiz gewechselt sind: Der aktuelle Liga-Topskorer Jakob Lilja (30, Ambri, ex Dynamo Moskau) und SCB-Goalie Adam Reideborn (31), der letzte Saison noch Armeeklub ZSKA Moskau zum Titel geführt hatte.
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Dürfen die beiden nun wieder für die «Tre Kronor» spielen? «Das ist eine Diskussion, die wir jetzt führen werden, wenn wir anfangen, uns das Kader für den Karjala-Cup anzusehen», sagt Schwedens Nationalcoach Sam Hallam (44) zu «Expressen». Das Vierländerturnier mit Finnland, Tschechien und der Schweiz wird vom 9. bis 12. November in Tampere stattfinden.
«Ich denke, es gibt zwei Seiten», führt Hallam aus. «Es gibt eine moralische Seite. Es ist nicht ganz einfach, in allen Situationen die genaue Wahrheit herauszufinden. Das haben wir bei früheren Fällen festgestellt. Gleichzeitig befanden sich die Spieler möglicherweise bei Kriegsausbruch in einer Situation, in der es keine grosse Hilfe vom internationalen Eishockeyverband oder vom schwedischen Verband gab.»
«Es war nicht so einfach, den Klub zu wechseln»
Man werde wahrscheinlich bald mit den Spielern darüber sprechen. Er werde aber nicht verlangen, dass sie ihre KHL-Verträge offenlegen, um zu sehen, ob es eine Ausstiegsmöglichkeit gegeben hätte.
«Ich habe einen Vertrag unterschrieben, bevor alles begonnen hatte. Der war gültig. Ich weiss, dass viele Leute denken, dass dies die falsche Entscheidung war», erklärte Reideborn gegenüber Blick seinen Entscheid, letzte Saison bei ZSKA Moskau zu bleiben. «Aber es war nicht so einfach, den Klub zu wechseln. Nach den Playoffs 2022 zum Beispiel zerschlugen sich alle Optionen.»
Neben Reideborn und Lilja waren auch Johan Mattsson, Robin Press, Fredrik Claesson, die weiterhin ihr Geld in Russland verdienen, und Adam Almqvist (ex Zug, jetzt München) nach Kriegsausbruch in der KHL geblieben.
Mit solchen moralischen Fragen muss sich der Schweizer Verband nicht auseinandersetzen. Seit der Saison 2019/20, als Sven Andrighetto bei Omsk spielte, war kein Schweizer mehr in der KHL engagiert. (sr)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |