Nach Knall bei Lausanne
Die vier grössten Baustellen von John Fust

Nach der Degradierung von Petr Svoboda ist John Fust der neue starke Mann beim Lausanne HC. Das sind die vier dringendsten Fälle auf seinem Schreibtisch.
Publiziert: 04.11.2022 um 18:21 Uhr
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John Fust muss seinem Club die Richtung weisen.
Foto: Getty Images
Grégory Beaud

Am Freitagmorgen hat der Lausanne HC eine klare Richtung eingeschlagen, indem er John Fust die Schlüssel des Trucks übergab und vor allem Petr Svoboda, der seit drei Jahren im Amt ist, den sportlichen Bereich entzogen hat. Diese Entscheidung traf Gregory Finger, der diskrete Besitzer. Nachdem viel Geschirr zerschlagen worden ist, hat der bisherige Trainer Fust in seiner neuen Funktion als Sportdirektor viel Arbeit vor sich. Die dringendsten Fälle:

1. Ruhe in die Organisation bringen

Seit drei Saisons unter der Leitung von Petr Svoboda ist der Lausanne HC von Unruhen geplagt. Ohne seinen Namen wirklich auszusprechen, gaben die aktuellen Führungskräfte dies auf der Pressekonferenz am Freitagmorgen zu. «Es ist nicht der Klub eines Mannes», sagten sie. «Es gab viele Einmischungen».

Machtkampf bei Lausanne: Mitbesitzer Petr Svoboda wird degradiert

Daher sollte die Entfernung des Tschechen aus dem sportlichen Bereich neue Stabilität in den LHC bringen. So, dass sich die Spieler wieder auf das Wesentliche, nämlich das Eishockeyspielen, konzentrieren können. Das wird nicht von heute auf morgen geschehen, aber ist der wichtigste Punkt auf der Pendenzenliste von Fust.

2. Die richtige Trainerwahl

Dem Vernehmen nach ist der neue Trainer bereits bestimmt: Geoff Ward. Fust, der seinen eigenen Nachfolger an Land ziehen musste, darf sich bei dieser Wahl keinen Fehler erlauben, sie muss die richtige sein. Ansonsten wird es für den Letzten schwierig, aus dem Tabellenkeller herauszufinden und der Verein findet weiterhin nicht aus seinen unruhigen Zeiten heraus.

3. Wiederherstellung des Vertrauens

Der Schaden der Svoboda-Ära wurde nicht nur intern angerichtet. Der Lausanne HC hat im ganzen Land ein schrecklich instabiles Image als Arbeitgeber. Einige Spieleragenten waren zuletzt gar nicht mehr bereit, mit den Waadtländern zusammenzuarbeiten. Und immer mehr Spieler sind abgeschreckt worden und entschieden sich bei ihrer Vereinswahl bewusst gegen Lausanne. Trotz lukrativen Angeboten.

Dabei bringt Lausanne mit seiner Infrastruktur, seinem leidenschaftlichen und finanzstarken Eigentümer und seiner schönen Region alles mit, um attraktiv zu sein. Das verloren gegangene Vertrauen muss nun zuerst wieder hergestellt werden. Was ohne Svoboda Einmischung nicht so schwer sein dürfte.

4. Geschickte Veränderungen vornehmen

«Wir müssen uns zuerst um die kurzfristige und aktuelle Situation kümmern, denn wir liegen auf Platz 14», sagt John Fust. Der Sportdirektor, der dieses Wochenende ein letztes Mal als Trainer amten wird, hat damit natürlich recht. Doch sobald Lausanne sportlich wieder besser dasteht, muss er sich um die Zukunft kümmern. Da die meisten Spieler-Verträge über einen längeren Zeitraum laufen, hat der Kanada-Schweizer nur begrenzten Spielraum. Grundlegende Veränderungen vorzunehmen, ist schwierig. Oder kosten Geld. Viel Geld.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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