Man hatte sich viel versprochen von der Derby-Serie Fribourg gegen Lausanne. Und dieses heisse Duell liefert – ein Aufreger jagt den nächsten. Und dies bis weit nach Mitternacht.
Erst um 00.39 Uhr hat Jason Fuchs im zweiten Spiel der Serie mit Lausannes Siegestreffer zum 3:2 in der 107. Minute ein Einsehen – und beendet diese aufwühlende Partie.
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Fuchs ist als Matchwinner der glücklichste Mann auf dem Eis, aber dennoch fix und fertig. Als er zum Interview erscheint, gibt er nicht wie üblich im Stehen Auskunft, sondern sitzend. «Nach dem Jubeln hatte ich einen Krampf», verrät er. Als die Verlängerung begann, sei der Plan gewesen, diese so rasch wie möglich mit dem Siegestor zu beenden, erzählt Fuchs weiter.
Das ging allerdings gründlich schief.
Der Fehlentscheid beim 1:0
Er glaube nicht, dass er schon jemals nach einem Match derart müde gewesen sei. Aber letztlich habe sich der grosse Kampf gelohnt. Fuchs weiter: «Dieser Sieg wird uns zusätzliche Energie geben. Mit diesem Ausgleich in der Serie sind wir genau da, wo wir hinwollten. Es liegt nun an uns, am Samstag nochmals ein grosses Spiel zu zeigen und mit einem Sieg heimzukehren.»
Am Ende war es der verdiente Sieg der insgesamt aktiveren Mannschaft. Die allerdings nicht nur in der trotz zahlreichen Torchancen nicht enden wollenden Verlängerung Glück hatte, sondern bereits zuvor. So hätte das 1:0 von Michael Raffl nicht zählen dürfen, weil zu viele Lausanne-Spieler auf dem Eis waren. Es ist das zweite Mal innert Kürze, dass die Schiris bei einem kapitalen Tor übersehen haben, dass geschummelt wurde. Beim 1:0-Sieg von Davos im fünften Halbfinalspiel in Lausanne hatten die Bündner beim Siegestreffer von Valentin Nussbaumer auch einen Mann zu viel auf dem Eis.
Bertschy zerlegt Ehemann seiner Schwester
Umstritten war auch Lausannes zweiter Treffer durch Jiri Sekac, wurde beim Bully zuvor doch Fribourgs Sandro Schmid vom Stock von Ken Jäger getroffen. Doch der grösste Aufreger war in der ersten der drei Verlängerungen ein fürchterlicher Zusammenprall zwischen Christoph Bertschy und Andrea Glauser. Fribourg-Stürmer Bertschy fuhr bei vollem Tempo auf dem offenen Eis in seinen Gegenspieler rein.
Das Spezielle daran: Bertschy ist der Schwager von Glauser, seine Schwester Melanie ist die Frau des Lausanne-Verteidigers. Die beiden sind in Düdingen FR aufgewachsen, seit Kindesbeinen dicke Kumpels, auch ihre Eltern sind miteinander befreundet. Vor dieser Playoff-Serie hat Bertschy jedoch darauf hingewiesen, dass es nun «für zwei Wochen keine Familie gebe». Als er dann aber seinen Schwager am Boden liegen sah, stand ihm der Schock ins Gesicht geschrieben.
Zahlreiche Angeschlagene
Auf Lausanner Seite gab es rote Köpfe, weil Bertschy ohne Strafe davonkam. Das kann auch Schiri-Experte Tobias Wehrli auf MySports nicht verstehen – für ihn war es im Minimum eine Zweiminutenstrafe, allenfalls sogar eine Fünfminutenstrafe. Immerhin kehrte Glauser, der am Mittwoch auch noch seinen 28. Geburtstag feierte, nach kurzer Behandlungspause aufs Eis zurück.
Er war nicht der Einzige, der mit Schmerzen umgehen musste. Mauro Dufner (Fribourg) spielte nach einem Stockschlag von Jiri Sekac mit blutiger Nase, auch Andrei Bykov (Fribourg) präsentierte eine Wunde im Gesicht, Tim Bozon (Lausanne) wurde gleich zweimal heftig niedergestreckt, Fabian Heldner (Lausanne) und Benoit Jecker (Fribourg) fielen verletzungsbedingt aus.
Am Samstag geht dieser knüppelharte Abnützungskampf in die nächste Runde. Dass für einmal zwischen zwei Playoff-Matches zwei Ruhetage liegen, ist für beide Teams ein grosses Geschenk.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |