Bei Finalspiel 1 am Freitag auswärts in Genf war Luca Cunti der prominente Abwesende in der Aufstellung des EHC Biel. Und dies, obwohl er die Reise in die Calvinstadt mitgemacht hatte. Doch auf dem Weg fühlte sich der 33-Jährige im Bus plötzlich schlecht – die Verdauung macht Probleme. «Es kam wie angeworfen. Ich dachte zuerst, ich hätte etwas Falsches gegessen und es würde dann schon gehen. Doch dann kamen auch noch andere Symptome dazu und es wurde immer schlimmer», erzählt er.
In diesem Zustand war an einen Einsatz natürlich nicht zu denken. Stattdessen setzte er sich Genf in den Zug und reiste auf schnellstem Weg zurück nach Biel. «Es war eine Horror-Fahrt», so Cunti. Am Bahnhof in Biel hat ihn dann seine Frau in Empfang genommen, «mit den schlafenden Kindern auf dem Rücksitz». Das Spiel hat er am TV geschaut, so gut dies unter diesen Umständen eben möglich war. «Es ging mir schlecht dabei – und das hatte nichts mit dem Match zu tun», so Cunti.
Cola, Salzstängel, Suppe und viel Reis
Nicht entscheidend besser ging es ihm dann am Samstag. Und auch am Sonntag schont er sich mehrheitlich. «Ich war am Vormittag rasch im Stadion und den Rest des Tages im Bett.» Wahrlich keine optimalen Voraussetzungen für einen Playoff-Fight um den Meistertitel. Entsprechend ist es fast nicht zu glauben, dass er sogar noch zum Matchwinner wurde. Cunti serviert Damien Brunner in der Startphase das 2:0 genauso auf den Stock, wie 7,4 Sekunden vor Schluss das goldene 3:2.
«Ich wollte es unbedingt versuchen und bin selber erstaunt, dass es so gut geklappt hat. Im ersten Drittel kam das Ganze zum Teil nochmals hoch. Aber mit Cola, Salzstängeln und Suppe bin ich irgendwie über die Runden gekommen.» Ansonsten habe er zuvor zwei Tage nur Reis gegessen, am Samstag drei Teller und am Sonntag nochmal zwei. «Von Reis habe jetzt definitiv genug», sagt Cunti und kann inzwischen sogar darüber lachen.
Brunner erstaunt es nicht
Es ist eine unfassbare Geschichte. Doch seinen Kumpel Damien Brunner kann nichts mehr erstaunen – dieser kennt Cunti schlicht zu lange und zu gut: «Wenn Luca mit dem richtigen Fuss aufsteht, dann kann er auch nach einer Pause von drei Monaten sogleich der beste Spieler auf dem Eis sein – wenn er das will.» Am Sonntagabend wollte er unbedingt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |