In Skandinavien trauten sie ihren Augen nicht. «Er hütete sein Tor wie ein Geist», schrieb die schwedische Tageszeitung «Göteborgs-Posten». Und meinte natürlich Jonas Hiller.
Der Bieler Schlussmann machte vor einer Woche im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Frölunda einen Kopfstand, zeigte beim 3:2-Sieg gegen das stärkste Team Europas 50 (!) Paraden. «Ohne ‹Hilli› wären wir nach einem Drittel mit 0:3 im Rückstand gelegen», so Teamkollege Jan Neuenschwander.
Im Februar wird Hiller 38 Jahre alt
«Ich hatte das Gefühl, als sei fast die gesamte Spieldauer über in unserer Zone gespielt worden», sagt Hiller. «Es war wohl der anstrengendste Match der Saison. In den Pausen war ich froh, konnte ich mich setzen. Ich habe viel mehr getrunken als üblich.»
Im Februar wird der Appenzeller 38 Jahre alt. Er sagt: «Ich spüre das Alter. Nach jeder Partie machen sich die Strapazen bemerkbar. Es zwickt und fühlt sich rostig an. Manchmal habe ich schon übersäuerte Beine, wenn ich die Treppen hochsteige. Bestreite ich an einem Wochenende zwei Spiele, kann man mich sonntags für nichts mehr gebrauchen.»
Nicht zuletzt deshalb kündigte der Ex-NHL-Keeper (Anaheim und Calgary) im August seinen Rücktritt auf Ende Saison an. «Am meisten Angst habe ich davor, dass ich meine Leistung nicht mehr erbringen kann», sagte Hiller damals im BLICK. «Lieber trete ich ein oder zwei Jahre zu früh zurück.»
Der stärkste Goalie der Liga
Daran hat sich nichts geändert. Auch wenn Hiller aktuell der stärkste Torhüter der Liga ist (93 Prozent Fangquote). «Ich denke, ich habe letzte Saison auf dem gleich hohen Niveau gespielt. Nur erhalte ich jetzt mehr Aufmerksamkeit, weil ich meinen Rücktritt bekannt gegeben habe.»
Hiller liess zwar stets eine Hintertüre offen, für den Fall, dass die Saison mit einer Enttäuschung endet. Nun aber sagt er: «Spiele ich so weiter, ist mein Entscheid endgültig.» Er müsse immer mehr leisten, um seinen Körper ans Limit zu pushen. «Es braucht auch mehr Überwindung. Gleichzeitig benötigt man nach jeder Belastung mehr Erholung. Hätte ich kein Jacuzzi, ich hätte vielleicht schon vor drei Jahren aufhören müssen.»
Den 37-Jährigen zu ersetzen, wird für Sportchef Martin Steinegger eine Herkulesaufgabe. Eigentlich wollten die Seeländer neben Elien Paupe (er wird bleiben) auf einen zweiten Schweizer setzen. Doch nun sagt Steinegger: «Es läuft stark auf einen Ausländer hinaus.»
Noch aber steht Hiller im Tor. Und der kann heute mit Biel den ganz grossen Coup schaffen. Dreimal hat Frölunda in den letzten vier Jahren die Champions League gewonnen. Davos (2016), Fribourg (2017) und Lugano (2018) waren gegen den amtierenden schwedischen Champion allesamt gescheitert. «Es braucht ein grosses Spiel von uns allen», so Hiller.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |