Als der EHC Biel im Herbst grandios aufspielte, war es vor allem eine Linie, die mit ihren Kombinationen und Toren begeisterte. Jene mit drei Stürmern aus drei Ländern, dem Österreicher mit Schweizer Lizenz Fabio Hofer (32), dem Seeländer Gaëtan Haas (31) und dem Schweden Jesper Olofsson (31).
Olofsson, den man nach einer 25-Tore-Saison den SCL Tigers abgeworben hatte, erzielte in der Quali 21 Treffer, Hofer 16 und Haas 12. Das Trio, das von den Fans «H2O-Sturm» getauft wurde, kam so auf 49 Tore, wobei 39 bei fünf gegen fünf zustande kamen.
Erst ein Tor in der Final-Serie
In den Playoffs wurde der H2O-Sturm allerdings zunehmend trockengelegt. Im Viertelfinal gegen Bern kam er in 6 Spielen noch auf 6 Tore. Im Halbfinal gegen die ZSC Lions waren es in 4 Spielen noch 3 – alle im Powerplay. Im Final gegen Servette (Stand 2:2) steht einzig Hofers Treffer im zweiten Spiel zu Buche.
So hat Olofsson seit dem ersten Spiel der Playoffs nicht mehr bei Gleichbestand getroffen. Immerhin schoss er gegen den ZSC zwei wichtige Powerplay-Tore. Während Haas und Hofer immer wieder für Schwung im Angriff sorgen, wirkt der Schwede gehemmt. Er lässt den Zug aufs Tor vermissen. Dem 1,78 Meter grossen Flügel fehlt es an Durchschlag und Dynamik. Und seinen Schüssen die Schärfe, die sie für gewöhnlich auszeichnen.
19 verschiedene Playoff-Torschützen
Olofsson blieb in den Playoffs schon wiederholt nach gegnerischen Chargen liegen und kehrte dann mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Bank zurück, was ihm böse Zungen als Schauspielerei auslegten. So kann man nicht ausschliessen, dass er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. In den Playoffs ist es normal, dass sich angeschlagene Spieler durchbeissen. So hat Zugs Captain Jan Kovar, der den EVZ letzte Saison mit vier gebrochenen Rippen zum Titel führte, dieses Jahr für die WM forfait gegeben. Und ZSC-Stürmer Sven Andrighetto musste sich nach dem Aus gegen Biel an der Hand operieren lassen.
Dass die Torproduktion des H2O-Sturms ausgetrocknet ist, hat Biel bisher noch nicht aus der Bahn geworfen. Schliesslich ist es eine der Stärken des Teams von Antti Törmänen und Oliver David, dass alle Linien Tore beisteuern können. 19 (!) verschiedene Spieler haben in den Playoffs schon getroffen und von den eingesetzten Feldspielern sind nur vier (Noah Delémont, Riley Sheahan, Beat Forster und Jérémie Bärtschi) noch torlos.
Wollen die Seeländer – und das wollen sie ganz bestimmt – Meister werden, dürfte es allerdings auch noch einmal einen Beitrag des H2O-Sturms brauchen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |