Heute Finalissima in der Liga-Quali
Diese Nonnen beten für Kloten

Auch die Nonnen aus dem Münstertal bangen um Kloten. Werden ihre Gebete erhört oder steigt der EHC heute ab?
Publiziert: 25.04.2018 um 08:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:22 Uhr
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Seit 16 Jahren schon beten die Nonnen für den EHC Kloten.
Foto: Kathi Bettels
Angelo Rocchinotti

Das Morgengebet haben die Nonnen des Klosters St. Johann in Müstair GR längst hinter sich, als sich Schwester Benedicta auf den Weg in den Garten macht. Getreu dem Moto ihres Ordensgründers Benedikt von Nursia: Bete und arbeite und lese. Doch die 80-Jährige wirkt nachdenklich. Sie sorgt sich um Kloten. «Wir hoffen, beten und wünschen. Doch wenn die Spieler keine Tore schiessen, können wir auch nichts tun», sagt sie konsterniert.

Seit 16 Jahren schon beten die Nonnen für den EHC. «Einer dieser Spinner hat uns damals angerufen und gefragt, ob wir für Kloten beten könnten», erinnert sich Priorin Domenica, einst die Kindergärtnerin von Dario Cologna. Die Empfangsdame reagierte entsetzt. «Doch wenn die Leute aufs Gebet vertrauen, muss man das annehmen», fand Schwester Benedicta.

Mittlerweile ist die 80-Jährige der grösste Kloten-Fan im Kloster. «Ich bin die Gebetsmaschine», sagt sie lachend. Weil sich die Nonnen die Spiele nicht im TV anschauen können, setzt sich Benedicta jeden Morgen um halb fünf Uhr vor ihren Laptop und liest die Zeitungsberichte. Da zu dieser Zeit noch Schweigepflicht herrscht, teilt sie ihren Kolleginnen die Resultate mittels Handzeichen mit.

«Die Leser-Kommentare sind teilweise sehr negativ. Und die Kritik an den Spielern ist unschön. Ich hoffe, sie lesen das nicht. Sie müssen jetzt konzentriert bleiben. Es ist eine reine Nervensache.»

Zweimal schon besuchten die Flieger ihre gläubigsten Fans im Münstertal, bekamen dabei stets einen Apéro serviert. Im Gegenzug schenkte der damalige Sportchef André Rötheli den Nonnen Fanschals. Dass Rötheli nun an der Bande steht, freut Benedicta. «Es gab viele Trainerwechsel. Das tut den Spielern nicht gut. Und dann gab es auch Schreihälse. Das nervte die Spieler bestimmt.»

Dass es zu einem siebten Match kommt, habe auch etwas Positives. «Das Stadion ist ausverkauft. Das gibt Geld. Da kann sich Präsident Lehmann freuen.» Benedicta sagt zwar: «Ich habe etwas Angst.» Doch egal, was passiere, an ihrer Leidenschaft ändere sich nichts. «Wir stehen hinter Kloten. Der Klub ist uns ans Herz gewachsen. Wir würden ihm auch eine Liga tiefer treu bleiben.»

Doch noch haben die Benediktinerinnen nicht aufgegeben. Ihre Botschaft an die Spieler? «Wir beten für euch und drücken die Daumen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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