Die Zahl ist eine unglaubliche: Das Schussverhältnis aus Sicht der Lausanner lautet 195:116. Reingelassen davon hat HCD-Torhüter Sandro Aeschlimann bloss deren zehn, das entspricht einer Fangquote von 94,8 Prozent. Mit dem Shutout in Duell Nummer fünf hat er die Davoser in dieser Viertelfinal-Serie 3:2 in Front gebracht.
Bereits vor zwei Jahren lieferte Aeschlimann im Viertelfinal einen wegweisenden Shutout ab: Damals lagen die Bündner in der Serie gegen die Lakers 0:3 zurück, und der Keeper wurde nach der dritten Pleite in Serie vom damaligen HCD-Trainer Christian Wohlwend nach dem Spiel blossgestellt.
«Den muss der Goalie stoppen. Danach ist das Momentum total bei Rappi», klagte der Engadiner über den 1:0-Führungstreffer von Nando Eggenberger, bei dem sich Aeschlimann zwischen den Beinen erwischen liess. Die Antwort des 29-Jährigen im nächsten Spiel: Er hielt seinen Kasten rein und leitete damit die Wende ein zum Halbfinal-Einzug.
Vom Besten gelernt
Der Emmentaler hat sich in den letzten zwei Jahren zum verlässlichen Torhüter entwickelt. Davor tauchte er vereinzelt auf dem Radar auf. In Zug stand er eine Saison im Schatten von Tobias Stephan (40), bevor Meisterkeeper Leonardo Genoni (36) zum EVZ wechselte. Aeschlimann lernte eine Saison lang vom Besten, bevor er den Schritt zum HCD wagte.
Er bewies Geduld im Job-Sharing-Modell mit Joren van Pottelberghe (2019/20) und Robert Mayer (2020/21). Danach biss er sich an Gilles Senn vorbei und feierte als 27-Jähriger im Februar 2022 sein Debüt in der Schweizer Nati. Mit seiner bodenständigen und demütigen Art hat Aeschlimann nie seinen Weg aus den Augen verloren.
Dass die Davoser in diesem Viertelfinal führen, verdanken sie auch ihrem Goalie in Bestform. Phasenweise spielten die Lausanner die Bündner an die Wand, liessen ihnen in der Defensive kaum Luft zum Atmen und dazu, gute Entscheide am Puck zu treffen. Doch egal, in welcher Kadenz das Schussfeuerwerk auf den HCD-Kasten einprasselte – Aeschlimann konnte es oft löschen. Selbst bei den beiden knappen 2:3-Niederlagen bewahrte er dem Team die Chance für einen Sieg.
Was ebenfalls auffällt: Der Schlussmann und seine Vorderleute sind bestens eingespielt. Sie sind stark darin, Aeschlimann die Sicht freizuhalten und die Lausanner aus dem Weg zu drängen. Bei viel Verkehr vor dem Gehäuse kann er sich auf seine Instinkte verlassen und darauf, dass sich seine Teamkollegen um die Abpraller kümmern. Eine Kombination, die die Westschweizer immer wieder zur Verzweiflung treibt. Auch in Duell Nummer 6?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |