Existenzängste wegen Corona
So schlimm steht es wirklich um die SCL Tigers

Am Dienstag äusserte Langnau-Stürmer Julian Schmutz Existenzängste. Wirklich kritisch wird es erst Ende Saison.
Publiziert: 22.10.2020 um 16:33 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2020 um 13:12 Uhr
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Wegen den neuen kantonalen Corona-Regeln sind in der Ilfishalle nur noch 1000 Zuschauer zugelassen.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Hockey-Spieler gelten als knallharte Kerle. Sie stecken ein, teilen aus, zeigen kaum Schwächen. Doch auch sie haben Gefühle, Sorgen, Ängste. Das zeigte sich am Dienstag in Langnau, als Stürmer Julian Schmutz ein Interview unter Tränen abbrach, nachdem der zweifache Familienvater Existenzängste äusserte.

«Die 60 Minuten auf dem Eis sind die einzigen am Tag, wo alles normal ist. Ich habe auch eine Familie, und diese Situation belastet mich sehr», so der 26-Jährige.

Doch wie schlimm steht es wirklich um die SCL Tigers? Müssen sich die Spieler Sorgen machen, dass bald kein Lohn mehr kommt? «Nein, sagt Geschäftsführer Peter Müller. «Die Liquidität ist bis Ende Saison kein Problem. Matchentscheidend wird die Zeit danach. Davor habe ich allergrössten Respekt.»

Was Müller meint? «Wir leben heute von Geldern, die uns nicht gehören. Fans und Sponsoren haben einbezahlt. Doch wir können nicht die volle Leistung erbringen und wissen nicht, wie sich die Kunden verhalten werden.» Mit dem Entscheid der kantonalen Behörden, nur noch 1000 Fans zuzulassen, habe sich die Gefahr möglicher Rückforderungen verschärft, zumal die Gesamtwirtschaft leide.

Umsatz um über 80 Prozent eingebrochen

In normalen Zeiten generieren die Emmentaler pro Match 350'000 Franken Umsatz. «Dieser ist nun um über 80 Prozent eingebrochen», sagt Müller. Gegen die Lakers am Dienstag erwirtschaftete der SCL in der Gastronomie nicht einmal mehr 10'000 Franken, verkaufte noch 30 statt rund 280 Fondues. Gesamthaft gesehen legt der Klub nun sogar drauf, würde mit Geisterspielen besser fahren. Trotzdem hofft man, dass die Massnahmen nicht noch weiter verschärft und Veranstaltungen nicht komplett verboten werden.

«Wir wollen spielen, unseren treuen Fans etwas bieten und zeigen, dass es trotz Covid-19 und mit grösstem Respekt vor der Gesundheit möglich ist. Das Leben muss irgendwie weitergehen.» Ausserdem gibt Müller zu bedenken: «Lässt man keine Zuschauer mehr ins Stadion, treffen sie sich möglicherweise zu Hause und schauen sich das Spiel bei einem Bier am Fernsehen an. Dabei dürfte die Ansteckungsgefahr höher sein als dank Schutzkonzepten in den Stadien.»

Nochmals Lohnverzicht?

In Langnau haben alle Festangestellten mit einem Bruttosalär von mehr als 75'000 Franken einem Lohnverzicht von 15 Prozent zugestimmt. Müller sagt: «Ich kann nicht ausschliessen, dass wir dereinst nochmals mit unseren Angestellten reden müssen.»

Im Frühjahr nahm Langnau, wie andere Klubs auch, einen Überbrückungskredit auf, hat den grössten Teil davon aber noch nicht benötigt. «Ich bin noch immer überzeugt, dass wir einen Weg finden werden», sagt Müller, vergleicht die Situation aber mit der Besteigung der Eiger-Nordwand. «Ohne Unterstützung von aussen werden wir wohl nicht hochkommen.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
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40
22
77
2
EV Zug
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40
32
71
3
ZSC Lions
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36
34
70
4
SC Bern
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41
15
69
5
HC Davos
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39
19
66
6
EHC Kloten
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41
-9
65
7
HC Fribourg-Gottéron
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40
-1
61
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
40
-6
56
9
EHC Biel
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39
-1
55
10
SCL Tigers
SCL Tigers
40
0
54
11
HC Ambri-Piotta
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40
-17
53
12
Genève-Servette HC
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38
-7
50
13
HC Lugano
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38
-26
45
14
HC Ajoie
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-55
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