Nach fünf Jahren bei den GCK Lions war Daniel Guntern letzte Saison bereit für den nächsten Schritt: Nummer 2 beim ZSC. Doch eine echte Chance bekam er nie. Schon bald wurde mit Joni Ortio ein ausländischer Top-Goalie als Absicherung geholt.
Zum ersten Einsatz kam Guntern erst im Januar, als Lukas Flüeler kurzfristig ausfiel. Er war bereit, die Lions gewannen in Ambri (3:2 n.V.) und er wurde als bester Spieler geehrt. In seiner Wohnung hängt ein grosses Foto, das ihn und Ex-WG-Kollege Mattia Hinterkircher, der damals das 2:2 für Ambri erzielte, beim Shakehands zeigt. Guntern blieb auch bei seinem zweiten Spiel siegreich (5:2 gegen Biel). Es sind Karriere-Highlights. «Ich hoffe natürlich, dass es nicht meine letzten bleiben», sagt der 25-Jährige. Doch im Moment ist er statt zwischen den Pfosten zwischen Stuhl und Bank. Ohne Klub.
«Du machst alles für dich selbst»
Nach der letzten Saison war der Zürcher plötzlich auf sich alleine gestellt. «Die Situation war sehr spannend. Ich musste mir neue Ziele setzen. Das hat mich extrem weitergebracht. Du machst alles für dich selbst», sagt er
Lions-Athletikcoach Mattia Stendahl half ihm, ein Programm zusammenzustellen. «Ich war sehr diszipliniert. Nach diesem Sommer habe ich mich so gut gefühlt wie noch nie.» Drei Wochen durfte er im Camp mit dem ZSC aufs Eis, danach trainiert er bei den GCK Lions und seit letzter Woche bei Zug.
«Es gab immer wieder gute Gespräche. Ich spüre, dass man mich nicht vergessen hat», sagt er. Doch keiner hat auf ihn gewartet. In der Corona-Krise haben es arbeitslose Profis schwieriger, unterzukommen. Guntern muss auf eine Verletzung, Fehlgriffe oder einen Quarantäne-Fall hoffen.
Gunter könnte sich vorstellen, Lehrer zu werden
Wie lange gibt er sich Zeit? «Ich weiss, dass ich auf diesem Niveau spielen kann. Solange ich das spüre, werde ich nicht aufgeben.» Hat er einen Plan B? «Im Moment nicht. Mein Fokus liegt auf dem Eishockey.» Aber natürlich macht sich Guntern, der das KV bei der United School abschloss, seine Gedanken. Er kann sich vorstellen, wie seine Schwester Lehrer zu werden. Dazu braucht er ein vierjähriges Studium. Mit Eishockey sei dies aber nicht kompatibel.
Während er zwar nicht ohne Arbeit – sein Aufwand ist nicht kleiner geworden – aber ohne Job ist, bezieht er Arbeitslosengeld. Er habe nicht gezögert, aufs RAV zu gehen. «Es ist eine Versicherung, in die man einbezahlt hat und die nun eintritt», sagt der Goalie, der auch Bewerbungsschreiben verfassen muss.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |