Anfangs beschränken sich die Derby-Emotionen auf den Torjubel der ZSC Lions. Doch dann wird es plötzlich heiss. Es kommt zu mehreren Scharmützeln und die Schiedsrichter verlieren phasenweise die Kontrolle.
Es sind dabei zwei Klotener, welche Emotionen schüren und ihrem Frust freien Lauf lassen: Topskorer Miro Aaltonen, der den Zweihänder auspackt und seinen finnischen Landsmann Mikko Lehtonen danach auch noch mit zwei Crosschecks traktiert, und natürlich Marc Marchon.
Schon bevor es eskaliert, ist er zweimal in Scharmützel verwickelt, wobei er bei einem Schubser von Chris Baltisberger wenig Standfestigkeit beweist. Und ist da die Szene, in der er kurz nach dem fünften ZSC-Treffer auf Justin Sigrist losgeht. Dabei stört es ihn wenig, dass der 4:0-Torschütze eigentlich gar nicht an einem Fight teilnehmen will. Er prügelt mehrfach auf ihn ein, bevor sich der ZSC-Stürmer zur Wehr setzt. Der Aggressor und sein Opfer müssen mit dem gleichen Strafmass vorzeitig unter die Dusche.
Auf dem Weg in die Kabine legt sich Marchon auch noch mit den ZSC-Fans an. Er nickt ihnen zu und klopft sich die Handschuhe ab, als er mit Pfiffen und Schmährufen eingedeckt wird. «Das waren noch die Emotionen nach dem kleinen Kampf», sagt er dazu.
«Man sieht ja, wer kämpfen will und wer nicht»
Schon letzte Saison hatte sich der 28-Jährige einen Namen als Provokateur und Giftzahn in der Liga gemacht, was ihm für die nächste Spielzeit bereits einen Vertrag beim SC Bern eingebracht hat.
«Eigentlich wollten wir von Beginn Emotionen reinbringen. Aber wir sind gar nicht richtig ins Spiel reingekommen», sagt Marchon. Und zum Fight sagt er: «Es war Frust. Dann ergibt sich das.» Dass Sigrist gar nicht Kampf-willig war, hat er bemerkt: «Ja, darum war es dann auch etwas einseitig.»
ZSC-Aggressivleader Chris Baltisberger sagt über Teamkollege Sigrist: «Er ist seinen Mann gestanden. Die Schiedsrichter hätten den Kampf aber auch einfach abbrechen können. Man sieht ja, wer kämpfen will und wer nicht.»
Zu den Derby-Scharmützeln sagt er: «Das ist normal. Da haben sie versucht, uns über die Emotionen vom Spiel abzubringen. Doch wir haben gut dagegengehalten.» Dazu, dass es dann noch zu einigen Abrechnungen kommt, sagt Baltisberger: «Wir müssen lernen, besser mit solchen Situationen umzugehen. Wenn wir so weiterspielen, werden es noch viele Teams versuchen, uns mit destruktiven Aktionen aus dem Spiel zu nehmen.» Der ZSC hat sieben von bisher acht Spielen gewonnen und steht an der Tabellenspitze.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |