Auf einen Blick
Marco Bayer auf dem Weg zum Meistertrainer
Von Meisterblues keine Spur, Titelverteidiger ZSC Lions überzeugte auch in den ersten vier Monaten der neuen Saison und steigt als Leader ins neue Jahr. Doch dann kam in der Altjahreswoche der Rücktrittsschock um Trainer Marc Crawford. Was dies verändert? Entweder fallen die ZSC Lions ohne ihren kanadischen Trainerfuchs an der Bande nun Stück für Stück auseinander. Oder man rückt noch näher zusammen und die Mannschaft wird noch gefährlicher. Es gibt durchaus Argumente, um auf das Zweite zu tippen. Und Crawford-Nachfolger Marco Bayer wird in Windeseile vom Farmteam-Coach in der Swiss League vor rund 120 Zuschauern in der KEK in Küsnacht zum von 12'000 Fans gefeierten Meistertrainer in der Swiss Life Arena in Zürich.
Der prickelndste Strichkampf aller Zeiten
Die Saison hat sich fantastisch angelassen, zwischen den einzelnen Trennstrichen tobt in dieser ausgeglichenen Liga seit dem Start ein prickelnder Verdrängungskampf. Und dieser spitzt sich im neuen Jahr weiter zu. Den Tabellensechsten Zug und -dreizehnten Lugano trennen nur zehn Punkte. Wir sind in Erwartung des womöglich prickelndsten Strichkampfs aller Zeiten, ein Zwischentief kann sich keines der involvierten Teams mehr leisten.
Kloten auf direktem Weg in die Playoffs
Der EHC Kloten ist das Überraschungsteam der Saison, und die Zürcher Unterländer dürfen mittlerweile nicht nur von den Playoffs träumen, sondern können diese mit dem angehäuften Polster von 57 Punkten (schon fünf mehr als in der gesamten letzten Saison!) sogar auf direktem Weg als Top-6-Team erreichen. Die Reserve auf das siebtplatzierte Langnau beträgt bereits zwölf Punkte, der Rückstand auf Leader ZSC dagegen nur vier Zähler. Ein Wahnsinn für ein Team, das vor der Saison als Playout-Kandidat galt. So gut war die Ausgangslage für Kloten letztmals vor zehn Jahren, als man die Quali auf Rang 3 abschloss und anschliessend den Playoff-Final erreichte.
Der sechste Trainerwechsel
Mit Christian Wohlwend (Ajoie), Stefan Hedlund (SCRJ Lakers), Patrick Emond (Fribourg), Jan Cadieux (Servette) und Marc Crawford (ZSC Lions) sind im Vergleich zum Saisonstart bereits fünf Trainer nicht mehr im Amt. Allein im Dezember schieden mit Hedlund, Emond, Cadieux und Crawford vier aus unterschiedlichen Gründen aus. Wetten, dass sie nicht die Letzten waren? Kandidat Nummer 1 für den sechsten Trainerwechsel ist Luganos Luca Gianinazzi, obwohl der Klub alles tut, um ihn zu stützen, ihm zuletzt mit Antti Törmänen sogar einen Mentor zur Seite stellte. Doch Anspruch und Wirklichkeit liegen in Lugano weiterhin meilenweit auseinander, und wenn die Südtessiner im neuen Jahr nicht in die Gänge kommen, dann kann es gut sein, dass die guten Vorsätze rasch einmal gebrochen werden.
Eine rote Laterne als Topskorer
Ajoie spielt in der National League seit dem Aufstieg 2021 ausser Konkurrenz. Durch den Trainerwechsel von Christian Wohlwend zu Greg Ireland zeigte man sich zuletzt zwar etwas verbessert, aber die Jurassier sind und bleiben der chronische Tabellenletzte. Dennoch könnte die rote Laterne Anfang März etwas zu feiern haben. Ihr finnischer Stürmer Jerry Turkulainen ist mit 38 Skorerpunkten (9 Tore, 29 Assists) aus 30 Spielen aktuell der Ligatopskorer. Er fällt nun aber verletzungsbedingt für den Rest der Saison aus. Als bester Punktesammler der Liga beerben könnte ihn sein Teamkollege Julius Nättinen, mit 13 Tore und 22 Assists aus 31 Spielen ist der Finne aktuell die Nummer 2 der National League. Turkulainens und Nättinens Pech ist, dass sie bei Ajoie auch noch für nächste Saison unter Vertrag stehen und daher kaum für einen Transfer zu einem ambitionierten Verein infrage kommen. Es sei denn, die Jurassier steigen ab.
Playout-Final und Ligaquali kehren zurück
Letzte Saison fiel die Ligaqualifikation aus, weil La Chaux-de-Fonds die Lizenz für die National League verweigert wurde. In diesem Jahr dürfen die Neuenburger wieder aufsteigen, und weil sie die qualitativ klar beste Mannschaft der Swiss League stellen, ist die Chance gross, dass es zu einem nervenaufreibenden Duell zwischen dem schlechtesten NL-Klub als Playout-Verlierer und dem SL-Meister kommt. Dies als Spielverderber zu verhindern, wird eigentlich nur dem von Jahr zu Jahr immer besser werdenden EHC Basel zugetraut, der seinerseits aber keinen Antrag für einen Aufstieg gestellt hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 34 | 19 | 67 | |
2 | ZSC Lions | 31 | 31 | 61 | |
3 | SC Bern | 34 | 19 | 61 | |
4 | HC Davos | 35 | 18 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 35 | -6 | 57 | |
6 | EV Zug | 33 | 20 | 52 | |
7 | SCL Tigers | 34 | 6 | 51 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 34 | -5 | 48 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 35 | -11 | 47 | |
10 | Genève-Servette HC | 32 | -1 | 45 | |
11 | EHC Biel | 33 | -4 | 43 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 34 | -21 | 43 | |
13 | HC Lugano | 33 | -21 | 42 | |
14 | HC Ajoie | 33 | -44 | 30 |