Tristan Scherwey (32) ist der erste Torschütze des SC Bern in dieser Saison. Nach einer wunderbaren Vorarbeit seiner Teamkollegen hat der Fribourger das Lausanner Tor weit offen vor sich, um das 1:0 zu erzielen. Scherwey ist auch der zweite Torschütze des SCB. Fünf Minuten vor Spielende landet sein starker Handgelenksschuss im rechten Eck. Und siehe da, Scherwey erzielt auch noch das vierte Berner Tor, als er den Puck im leeren Gehäuse zum 4:1 versenkt.
Mehr zum SCB
Das Spiel ist vorbei. Und zwischen seinem Auftritt bei den Journalisten aus der Deutschschweiz und der Romandie nimmt sich der Stürmer Zeit, ein paar Augenblicke mit Gegner Andrea Glauser zu plaudern. Die beiden Männer tauschen sich aus und am Ende gibt Scherwey dem Lausanner Verteidiger eine Tasche. Was befindet sich darin? «Das ist etwas Persönliches», antwortet der Berner mit einem Lächeln.
«Ich werde nicht ständig Hattricks buchen»
Wenn wir nicht mehr über die Tasche erfahren können, konzentrieren wir uns auf das Spiel. Und diese drei Erfolgserlebnisse. Beim ersten gibt es diesen Freudenausbruch. «Ich hatte mich auf dieses Spiel vorbereitet und fühlte mich gut», erklärt Scherwey ganz einfach. «Man muss die Emotionen zulassen. Deshalb kommen die Leute gerne ins Stadion. Es bringt sie aus ihrem Büro heraus – warum also nicht diese Emotionen mit ihnen teilen?»
Wenn man ihm sagt, dass er sich nicht verändert hat, dass er immer noch die gleiche Selbstlosigkeit und den gleichen Willen auf dem Eis hat, lächelt der Fribourger, der vor 16 Jahren von den Gottéron-Junioren zum SCB wechselte und seither für die Berner spielt. «Immer noch der gleiche Tristan Scherwey? Ich werde nicht ständig Hattricks buchen.»
Die Nummer 10 der Mutzen betont noch einmal, wie sehr er sich auf den Saisonstart gefreut hat: «Ich hatte nicht die Chance, um einen Platz für die WM zu kämpfen – also war es an der Zeit, dass es losgeht.»
«Wir hatten auch das Glück auf unserer Seite»
Trotz dieser Leistung und der drei Tore hinterfragt sich Scherwey noch immer. «Ich persönlich habe trotzdem noch einige Dinge, die ich verbessern kann», analysiert er. «Es gibt zu viele Puckverluste und daran werden wir arbeiten.»
Eine Sache, an der die Berner ebenfalls arbeiten müssen, ist die Disziplinlosigkeit. Mit vier kleinen und zwei grossen Strafen hätten sie das Spiel aus der Hand geben können. Doch das Boxplay hielt dem Druck stand. «Wir haben gekämpft, aber in einigen Situationen auch das Glück auf unserer Seite gehabt», gibt Scherwey gelassen zu.
Vor allem aber konnten die Berner auf die Unterstützung des Publikums zählen, als sie in die Defensive gedrängt wurden. Die Anfeuerung und der Applaus des Publikums bei einem Befreiungsschlag in Unterzahl ist fast wie ein Tor, oder? «Es ist die Energie, die du dem Publikum gibst», sagte der Mann, der erstmals dreimal in der National League getroffen hat. «Es sind kleine Dinge, nicht immer ein Tor oder ein Pass.»
Die Mannschaft des neuen Trainers Jussi Tapola war in diesem ersten Spiel beeindruckend und hat ein Signal an die anderen Teams der National League gesendet. Wird Bern in dieser Saison in der Spitzengruppe mitspielen? «Es ist noch ein bisschen früh, um das zu sagen», sagt Scherwey.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |