Auf einen Blick
- HCD gewinnt 6:2 gegen EVZ nach 0:7-Klatsche
- Turbo-Gegentor nach 14 Sekunden war ein Weckruf
- Die HCD-Wahrheit liegt zwischen den beiden Extremen
Eine 0:7-Klatsche gegen Langnau, zwei Sperren gegen Captain Andres Ambühl für einen Check gegen den Kopf von Tiger Lapinskis. Der HCD hatte am Dienstag einen Eindruck hinterlassen, der bereits zu Analysen führte und die Holden-Skeptiker auf den Plan brachte. Ein erster Brandherd in Davos. Wie würde die Mannschaft darauf reagieren? Diese Frage allerdings war eine berechtigte.
Dafür, dass sie gestern in Zug nicht sofort auf Betriebstemperatur waren, bekamen die Bündner die prompte Quittung: Nach 14 Sekunden netzte Sven Senteler bereits zum 1:0 ein. Drohte dem HCD das nächste Debakel? Nein, er befreite sich nach und nach aus der Zuger Umklammerung, riss das Spiel an sich und gewann es gleich mit 6:2. Ein Befreiungsschlag? Nur, wenn man die Schlappe davor als Belastung gesehen hätte.
Doch bei den Bündnern nachgefragt, wird eines klar: Aus dem 0:7 haben sie kein Drama gemacht. «Natürlich sprachen wir darüber in der Garderobe», sagt Hattrick-Schütze Adam Tambellini (29, Ka), «aber solche Spiele muss man einfach schnell abhaken und die Einstellung von negativ auf positiv wechseln». Trainer Josh Holden (46, Ka) betont, dass ihn das Resultat gegen die Tigers nicht nervös gemacht habe und er die Leistung anders analysiere als die Allgemeinheit.
In den Trainings zwischen Schlappe und Sieg setzte er bei gewissen Punkten an. «Darum bin ich stolz darauf, dass die Mannschaft einen Weg gefunden hat, um dieses Spiel zu gewinnen», so Holden. Es sei nicht leicht gewesen, ausgerechnet gegen ein Team wie den EVZ anzutreten, der den direkten Weg zum Tor sucht. «Aber wir haben uns das Momentum geholt.» Als Anfang des Umschwungs sieht der Trainer den 1:1-Ausgleichstreffer 35 Sekunden vor der ersten Pause. Für Tambellini war das frühe Gegentor ein Weckruf, der einen Neustart ermöglicht habe.
Perfekt war aber noch lange nicht alles. Die Effizienz im Schlussdrittel war zwar bemerkenswert. Doch die Wahrheit liegt wohl irgendwo zwischen Himmel und Hölle. Das 0:7 war eine zu deftige Klatsche, das 6:2 ein zu hoher Sieg in einem Spiel, in dem der HCD lange gebraucht hat, um den Tritt zu finden, und das der EVZ niemals hätte verlieren dürfen. Das Duell am Sonntagnachmittag gegen die SCRJ Lakers wird ein nächster Gradmesser dafür sein, wie es um den HC Davos derzeit steht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |