Bern – Zug 6:2
Stand in der Serie: 1:1
Das Spiel: Ein 2:4 zum Playoff-Start? Für Bern kein Grund zur Panik. «Die werden schon noch nervös, keine Angst», gab sich SCB-Stürmer Jan Neuenschwander unbeeindruckt. Prompt scheint den Zentralschweizern bereits die Düse zu gehen.
4:1 führt das Heimteam nach zwei Dritteln, überzeugt mit geradlinigen Angriffen, Härte und Tempo. «Das Spiel ist gelaufen», sagt ein Sportchef eines anderen Vereins. Und tritt bereits den Nachhauseweg an.
Der SCB wirkt von der ersten Sekunde an präsenter, geht nach einem Scheibenverlust von Dominik Schlumpf in Führung und reagiert auf den Ausgleich von Dario Simion – der Stürmer trifft bereits zum dritten Mal in dieser Serie – nur vier Minuten später mit dem 2:1.
Kurios: Die Scheibe fliegt via Stock von Nico Gross und Livio Stadlers Helm in hohem Bogen über EVZ-Keeper Leonardo Genoni hinweg ins Tor.
Der SCB hat bereits im ersten Abschnitt genügend Chancen, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Andersson, Pestoni und Henauer lassen beste Möglichkeiten ungenutzt. Zugs Captain Raphael Diaz, der sich am Dienstag bei einem Zweikampf mit Alain Berger wohl eine Hirnerschütterung zugezogen hat, fehlt an allen Ecken und Enden.
Zug kann den SCB während des gesamten Spiels nie ernsthaft in Bedrängnis bringen, scheint mit der Härte des Gegners Mühe zu bekunden. Der Tiefpunkt aus Zuger Sicht: Kurz vor der zweiten Pause knöpft sich Justin Abdelkader Berns Vincent Praplan vor. Doch der Mann mit 803 NHL-Spielen auf dem Buckel, verliert den Boxkampf tatsächlich und kassiert, weil er die Handschuhe auszieht, gleich noch einen Restausschluss obendrauf.
Folgen könnte die Partie noch für EVZ-Topskorer Jan Kovar haben. Sein Slew Footing an Cory Conacher dürfte sich die Ligajustiz wohl noch anschauen.
Glück hat EVZ-Stürmer Grégory Hofmann. Er wird beim Bully von Conacher mit dem Schlittschuh im Gesicht getroffen, muss die Wunde nähen lassen, kann aber weiterspielen. (A.R.)
Der Beste: André Heim (Bern), bereitet zwei Tore vor, erzielt das vierte gleich selbst.
Die Pflaume: Justin Abdelkader (Zug), fordert Praplan zum Kampf aus, verliert und landet unter der Dusche.
Die Tore: 8. Conacher (Zryd, Jeffrey) 1:0. 11. Simion (Klingberg, Kovar) 1:1. 16. Olofsson (Heim) 2:1. 19. Untersander (Olofsson, Heim) 3:1. 27. Heim (Scherwey, Conacher/PP) 4:1. 44. Untersander (Zryd, Pestoni/PP) 5:1. 52. Hofmann (Alatalo, Kovar/PP2) 5:2. 58 Andersson 6:2 (ins leere Tor).
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ZSC Lions – Lausanne 5:0
Stand in der Serie: 1:1
Das Spiel: Eine Szene, welche den Ausgang dieser engen Viertelfinal-Serie nachhaltig beeinflussen könnte, ereignet sich in der 35. Minute. Am Anfang und am Ende steht dabei Christian Marti. Erst checkt der ZSC-Hüne Lausannnes Topskorer Denis Malgin gegen die Bande. Die Charge ist hart, aber sauber. Doch die Rakete in Waadtländer Diensten prallt danach zurück und sein Kopf gerät zwischen die Bande und die Schulter des Verteidigers.
Im Gegenzug erzielen die Zürcher das 2:0, als Hollenstein den Puck zurücklegt und der heranbrausende Marti mit einem wuchtigen Slapshot trifft. Es ist ein doppelter Schlag für die Gäste. Nicht nur kassieren sie das zweite Tor, nachdem sie das Spieldiktat übernommen hatten, sondern sie verlieren auch Malgin. Der Stürmer, der in der Lions-Organisation gross wurde, geht direkt in die Kabine und kehrt nicht mehr aufs Eis zurück. Es bleibt zu hoffen, dass er von einer Hirnerschütterung verschont bleibt.
Es ist nicht die einzige heisse Szene in diesem umkämpften Spiel. Wenig später erwischt Lausanne-Captain Mark Barberio seinen Kumpel aus gemeinsamen Zeiten in Nordamerika, Sven Andrighetto, mit einem Crosscheck. Der Zürcher schleppt sich auf die Bank und krümmt sich dort vor Schmerzen, die allerdings durch den 3:0-Treffer von Tim Berni sofort ein wenig gelindert werden. Andrighetto kann danach weiterspielen.
Die Schiedsrichter sind davor auch zweimal gefordert, als sie je ein Tor wegen Torhüterbehinderung nach dem Videostudium aberkennen: Erst fährt Andrighetto in Goalie Stephan, ehe Roe trifft. Und dann rempelt Bertschy, der Marti im Nacken hat, Ludovic Waeber. Der Zürcher Keeper kann ihm im Nachhinein dankbar dafür sein, denn bei Malgins Schuss hinterlässt er eine schlechte Figur – Slapstick im Hallenstadion. Ansonsten spielt der 24-jährige Fribourger aber tadellos und fährt, wie ZSC-Coach Grönborg, seinen ersten Sieg in den Playoffs ein. Inklusive Shutout. In der Endphase lassen die Lausanner dann mächtig Dampf und Frust ab und sammeln Strafen en masse. Die Serie steht 1:1 und ist lanciert. (sr)
Der Beste: Sven Andrighetto (ZSC Lions). Kampfstark und doppelter Torschütze.
Die Pflaume: Justin Krueger (Lausanne). Er spielt kaum und fällt in der Schlussphase durch ein übles Foul gegen Geering auf. Und muss vorzeitig unter die Dusche.
Die Tore: 12. Andrighetto (Noreau, Roe/PP) 1:0. 35. C. Marti (Hollenstein, Krüger) 2:0. 40. Berni (Wick) 3:0. 50. Sigrist (Lasch) 4:0. 58. Andrighetto (PP) 5:0.
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Lakers – Lugano 4:1
Stand in der Serie: 1:1
Das Spiel: Da ist er, der von SCRJ-Trainer Tomlinson erwähnte Mut und das Tempo, mit dem man die Tessiner verärgern kann. Und wie! Sein Puckverlust vor dem 0:1 nervt Luganos Arcobello dermassen, dass er danach alles versucht, um irgendwie Strafen herauszuholen. Mit Tempo zieht Laker Lehmann dann nach einem Bully in der eigenen Zone los, hängt Wellinger und Nodari locker ab und netzt zum 2:0 ein.
Und so richtig schockt die Bianconeri das 0:3. Ihr Fokus hat sich schon davor verschoben. Scharmützel, Provokationen, und immer mal wieder ein Blick oder eine Anmerkung Richtung Schiedsrichter nach Zweikämpfen. Manchmal zeigts Wirkung, wie als Walker Rappis Clark kontinuierlich bearbeitet. Raus müssen dann allerdings beide.
Chancen haben die Luganesi ab und an, Bertaggia (10. Minute) hat einen Shorthander auf dem Stock, scheitert an Nyffeler. Und auch Fazzini (38.), sonst ein Torgarant, trifft alleine vor dem SCRJ-Torhüter nicht.
Lugano hätte die Qualität, in 30 Minuten einen Drei-Tore-Rückstand wettzumachen. Hätte. Rappi hat den Mut, weiter zu powern. Und wird mit dem vorentscheidenden 4:0 belohnt. (N.V.)
Der Beste: Nyffeler (SCRJ). Das Selbstvertrauen des Goalies überträgt sich aufs Team.
Die Pflaume: Arcobello (Lugano). Fehler vor dem 0:1, Zuschauer vor dem 0:3. Verpufft dann Energie auf Nebenschauplätzen, sein Treffer kommt zu spät im Spiel.
Die Tore: 2. Clark (Wick, Schweri) 1:0. 12. Lehmann 2:0. 29. Egli (Rowe) 3:0. 53. Clark (Egli, Wick) 4:0. 55. Arcobello (Bertaggia) 4:1.
So lief das Spiel im Liveticker!
Genève-Servette – Fribourg-Gottéron 3:1
Stand in der Serie: 1:1
Das Spiel: Jetzt wird mit härteren Bandagen gekämpft. Nach der blutleeren Vorstellung am Dienstag in Fribourg sorgt die Rückkehr von Servette-Captain Noah Rod für eine Kurskorrektur. Eine Herausforderung für Fribourg, das sich unter verschärften Bedingungen erstmal neu sortieren muss.
Eine Herausforderung, die Fribourg meistert. Ab Spielmitte wird die Energie, die Servette in Scharmützel und Provokationen investiert zum Treibstoff für den Gegner. Gottéron erobert sich schrittweise die Spielanteile zurück und wird mit dem Ausgleich belohnt, als Servette-Abwehrchef Tömmernes vor dem eigenen Tor die Scheibe verliert. Mottet staubt ab.
Danach entscheiden Kleinigkeiten. Als Fribourg die Scheibe mal nicht aus der Gefahrenzone schaffen kann, bügelt Tömmernes seinen Fehler mit einem Treffer aus der Distanz wieder aus. Das 3:1 ins leere Tor ist dann bloss noch Zugabe. (D.K.)
Der Beste: Descloux (Servette). Hält das Bollwerk zusammen, als Fribourg immer stärker wird.
Die Pflaume: Tömmernes (Servette). Ungewohnt unsicher beim Puckmanagement, verursacht mit viel Risiko den Ausgleich.
Die Tore: 4. Smirnovs (Vermin/PP) 1:0. 37. Mottet (Desharnais) 1:1. 52. Tömmernes (Vermin) 2:1. 60. Vermin (Winnik) 3:1 (ins leere Tor).
So lief das Spiel im Liveticker!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |