EV Zug – SC Bern 4:2
Das Spiel: Als im Oktober die Meisterschaft begann und noch Zuschauer zugelassen waren, stieg SCB-CEO Marc Lüthi aufs Eis hinunter und wandte sich an die Fans. «Wir gehören nicht zu den Besten, wollen die Anderen aber ganz fest ärgern», so Lüthi damals. Jetzt, ein halbes Jahr später, hat der SCB doch noch damit begonnen.
Nichts, rein gar nichts, spricht vor dem Viertelfinal für Bern. «Jeder hat die Erwartung, dass Zug über uns drüberfährt», sagt SCB-Coach Mario Kogler. Und siehe da? Nach 38 Sekunden geht der EVZ auch schon in Führung. Dario Simion trifft, Berns Calle Andersson ist Zuschauer.
Als dann zwei Minuten später Jan Neuenschwander auch noch die erste Strafe des Spiels fasst, werden bereits Erinnerungen ans letzte Duell in Zug wach, als Bern mit 1:7 unterging. Doch es kommt anders.
Zug verpasst den zweiten Treffer und just, als Neuenschwander von der Strafbank kommt, verliert Simion die Scheibe. Es kommt zu einer zwei-gegen-eins-Situation. Und Neuenschwander, der die gesamte Saison nicht ein einziges Mal traf, erzielt das 1:1.
Zug hinten stümperhaft
Auch wenn das Heimteam bis zur 26. Minute dank zwei Powerplay-Toren 3:1 in Führung geht, ist es stets ein Duell auf Augenhöhe. Mindestens. Denn der SCB agiert in diversen Situation cleverer, lässt beim Stand von 1:2 eine Reihe guter Möglichkeiten – die Beste vergibt Captain Simon Moser – ungenutzt und wirkt präsenter. Vor allem in der Abwehr agiert Zug ungewohnt stümperhaft. Damit nicht genug:
Nach elf Minuten sind die Zentralschweizer bereits zwei Mann weniger. Erst muss Yannick-Lennart Albrecht nach einem harten, aber korrekten Check von Moser blutend vom Eis. Dann erwischt es auch noch Captain Rafael Diaz, der nach
einem Zweikampf mit Alain Berger in die Bande kracht, sich rächt und sich so auch noch zwei Strafminuten einhandelt.
Das Spiel bleibt bis zum Schluss spannend. Colin Gerber verkürzt noch im zweiten Drittel. Die Entscheidung dann fällt ausgerechnet während einer Berner Druckphase. Nachdem Heim und Bader das 3:3 verpassen, trifft Carl Klingberg. (A.R)
Der Beste – Dario Simion (EVZ), der Stürmer trifft doppelt.
Die Pflaume – Cory Conacher (SCB), stoppt einen Berner
Angriff gleich selbst. Sieht das 1:3 nach einem Haken an Bachofner von der Strafbank aus.
Tore: 1. Simion (Kovar) 1:0. 5. Neuenschwander (Praplan) 1:1. 8. Simion (Hofmann, Alatalo/PP) 2:1. 26. Klingberg (Kovar/PP) 3:1. 36. C. Gerber (Olofsson) 3:2. 50. Klingberg 4:2.
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Lugano – SCRJ Lakers 6:2
Das Spiel: Aus der Abschieds-Vorstellung von Jeff Tomlinson ist eine Abschieds-Gala geworden: Seine Lakers haben sich in den Playoff-Viertelfinal gekämpft. Doch nur drei Stunden vor dem Anspiel des ersten Duells gestern in Lugano die bittere Nachricht: Tomlinson macht die Reise ins Tessin nicht mit, steht somit beim ersten SCRJ-Playoffspiel seit 13 Jahren nicht an der Bande. Wie der Klub vermeldet, kämpft der 50-Jährige mit gesundheitlichen Problemen. Ausdrücklich erwähnt wird nur, dass es sich nicht um Corona handelt. Zur Erinnerung: Tomlinson leidet an einer Nierenkrankheit, musste sich Ende Oktober 2019 einer Transplantation unterziehen.
Gestern übernimmt Niklas Gällstedt (Sd) an der Bande die Verantwortung, zusammen mit Assistent Sven Berger. Was sie von ihrem Team zu sehen bekommen, ist von einer Gala aber weit entfernt.
Die für eine Woche spielfreien Bianconeri schlagen ein anderes Tempo an, als die Lakers fähig sind mitzugehen. Das erschwert alle Aktionen. Nicht nur die Beine sind zu langsam, auch der Kopf bei Entscheidungen mit dem Puck. Noch bevor sie an ihre Angriffsauslösung denken, ist ein Tessiner schon zur Stelle.
Dass den Zehntplatzierten der Quali dennoch der Ausgleich gelingt, bremst die verwunderten Luganesi kurz etwas aus. Beim 1:1 bleibt es lange, weil SCRJ-Goalie Nyffeler haufenweise starke Paraden auspackt und die Lakers ihre wenigen guten Chancen sausen lassen. Rowe (23. Minute) und Forrer (26.) verpassen beste Möglichkeiten zum 2:2-Ausgleich. Dass Topskorer Cervenka nach dem Startdrittel ausgefallen ist, hilft nicht.
Etwas klarer werden die Verhältnisse erst mit und nach der 4:2-Führung für die Luganesi. Bis dahin aber zeigen die Lakers deshalb ein gelungenes Auswärtsspiel, weil sie den Favoriten hartnäckig auf den Fersen bleiben. Dass sie dafür keinen Schönheitspreis gewinnen, interessiert in den Playoffs keinen.
Die bessere Nachricht: So wies aussieht, dürfte Tomlinson dann im ersten Heimspiel am Donnerstag die Mannschaft wieder coachen. (N.V)
Der Beste – Bürgler (Lugano). Mit dem wichtigen Treffer, als es unbedingt ein Tor braucht.
Die Pflaume – Randegger (Lakers). Trotz seiner Erfahrung in der Abwehr überfordert.
Tore: 4. Suri (Walker) 1:0. 11. Schweri (Lehmann, Nyffeler/PP) 1:1. 23. Lajunen (Bürgler, Arcobello/PP) 2:1. 42. (41:54) Loeffel (Herburger, Fazzini) 3:1. 43. (42:03) Profico 3:2. 43. (42:43) Bürgler (Arcobello, Bödker) 4:2. 53. Fazzini (Bertaggia) 5:2. 56. Zangger (Sannitz) 6:2.
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Lausanne – ZSC Lions 3:2 n.V.
Das Spiel: Eine enge Serie wurde erwartet. Und was bietet die erste Partie zwischen Lausanne und den ZSC Lions? Eine äusserst enge Sache, die erst in der Verlängerung entschieden wird, als Ex-ZSC-Stürmer Malgin nach sieben Minuten Lausanne zum Sieg schiesst.
Davor liefern sich die beiden Klubs mit den grossen Budgets und Ambitionen einen harten Kampf, der anfangs auch von viel Nervosität geprägt ist. Die Zürcher gehen nach einer starken Aktion von Sigrist durch Hollenstein in Führung, kassieren aber beim ersten gefährlichen Abschluss der Waadtländer kurz vor der ersten Pause den Ausgleich. Dass der Kanadier Hudon über ein beeindruckendes Schuss-Repertoire verfügt, ist bekannt. Doch sein Powerplay-Geschoss ist diesmal nicht unhaltbar. Waeber lässt sich am nahen Pfosten auf der Fanghand-Seite erwischen.
Kurz nach Spielmitte geht Lausanne gar in Führung, als Gibbons den dreifachen ZSC-Meister-Stürmer Kenins freispielt und der gekonnt abschliesst. Die Lions, die grössere Spielanteile haben, schaffen aber durch den starken Prassl bald den Ausgleich. Mehr bringen die Gäste, die insgesamt fünf Powerplay-Gelegenheit nicht nutzen können, nicht zustande. (sr)
Der Beste – Denis Malgin (Lausanne). Die Rakete zündet in der Overtime noch einmal und entscheidet Game 1.
Die Pflaume – Maxim Noreau (ZSC Lions). Der Kanadier setzt sich beim entscheidenden Treffer von Malgin im schlechtesten Moment auf den Hosenboden.
Tore: 9. Hollenstein (Sigrist, Trutmann) 0:1. 19. Hudon (Frick, Malgin/PP) 1:1. 32. Kenins (Gibbons) 2:1. 37. Prassl (Roe) 2:2. 67. Malgin 3:2.
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Fribourg – Servette 2:1
Das Spiel: Intensität und Leidenschaft? Lässt Servette bis hin zur Schlussphase vermissen. Seltsam. Das tiefe Pressing wird nur halbherzig ausgeführt und bereitet Gottéron deshalb nur wenig Probleme.
Ein Nachlässigkeit bei einer Standardsituation ermöglicht Herren den Führungstreffer – Winnik hatte das Bully in der eigenen Zone gegen Walser praktisch hergeschenkt.
Erst als Dave Sutter mit seinem zweiten Saisontreffer das 2:0 gelingt, zeigen sich bei Servette erste Lebenszeichen.
Aber selbst dann fehlt der Fokus: Bei einer Überzahlsituation vier Minuten vor Schluss geht man mit sechs Feldspielern in die Vollen, allerdings hat man dabei vergessen, den Torhüter aus dem Kasten zu holen: Bankstrafe für zu viele Spieler.
Mit der Brechstange gelingt zwar in der Schlussphase der Anschlusstreffer, aber danach ist die Luft raus und Gottéron kann den Sieg locker nach Hause schaukeln.
Tore: 19. Herren (Walser) 1:0. 35. Sutter (DiDomenico, Furrer) 2:0. 60. Montandon (Omark, Vermin) 2:1 (Genf ohne Torhüter).
Der Beste: Berra (Gottéron). Hält, was zu halten ist und dann noch etwas mehr. Verpasst wieder knapp den ersten Shutout der Saison.
Die Pflaume: Winnik (Servette). Verliert vor dem 0:1 das Bully gegen Walser klar.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |