Das «6-Punkte-Spiel» zwischen dem SCB und Verfolger Davos steht auf des Messers Schneide, die Berner führen 1:0, als die Schiedsrichter eine Strafe gegen das Heimteam anzeigen. Thierry Schild wird auf die Strafbank geschickt, weil er den Davoser Verteidiger Enzo Guebey (24) gefoult haben soll.
Der Stürmer nimmt in der Kühlbox Platz, ist aber mächtig erhitzt. Ebenso die SCB-Fans, als sie die Wiederholung auf dem Video-Würfel sehen. Die Aufregung legt sich aber, als die Schiedsrichter die Strafe wieder löschen.
Wie es dazu gekommen ist, fällt den meisten nicht auf. Dabei ist es bemerkenswert. Denn es ist Guebey, der Schiedsrichter Pascal Hungerbühler mitgeteilt hat, dass Schild unschuldig war.
«Ich habe mich schlecht gefühlt, als mein Gegenspieler rausmusste. Denn er war nicht einmal nahe bei mir», sagt der französische Nationalspieler mit Schweizer Lizenz, der bei Servette gross geworden war und während dieser Saison von den GCK/ZSC Lions nach Davos wechselte. «Es war offensichtlich, dass er mich nicht berührt hat. Ich weiss nicht: Vielleicht war es die falsche Entscheidung für unser Team, aber ich hatte das Gefühl, dass ich es sagen musste.»
SCB-Coach Tapola: «Das ist fantastisch»
So etwas habe er selbst noch nie erlebt, aber im Fussball habe er es schon gesehen, «wenn ein Spieler zu Fall kam und dem Schiedsrichter sagte, dass es kein Penalty sei.»
Weder Trainer Josh Holden noch seine Teamkollegen hätten ihm Vorwürfe gemacht. «Wenn mein Gegner nahe an mir dran gewesen oder ich mir nicht sicher gewesen wäre, hätte ich wohl nichts gesagt», sagt der moralische Sieger des Abends. «Ich denke nicht, dass wir das Spiel aufgrund eines solchen Entscheides gewinnen wollten. Ich fühle mich so besser und hoffe, dass niemand sauer auf mich ist.»
Ein dickes Lob gibt es vom Gegner. «Das ist fantastisch», sagt SCB-Coach Jussi Tapola, als er lange nach dem 4:2-Sieg erfährt, warum die Strafe gegen Schild gelöscht wurde. «Das sollte ein Vorbild für jeden Spieler in der Liga sein.» Er habe das selbst noch nie erlebt, sagt der Finne, aber in seiner Heimat sei das auch schon vorgekommen. «Ich muss ihm ein grosses Kompliment machen.»
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Dank des Sieges hat der SCB wieder drei Punkte Vorsprung auf den Strich und Servette. Der HCD liegt sechs Zähler zurück und hat nun das Saison-Direktduell gegen den SCB, das bei Punktgleichheit massgebend ist, verloren.
Bereits bei der ersten Niederlage des HCD in Bern (2:3) hatte Guebey eine grosse Rolle gespielt. Damals kassierte er früh im Spiel für einen Bandencheck gegen Joshua Fahrni eine 5-Minuten-Strafe und musste vorzeitig unter die Dusche, was der SCB zu zwei Toren nutzte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |