Die grosse Hockey-Prognose zum Saisonstart
Der ZSC bleibt top – der SCB weiter Flop

Heute startet die neue Saison. Die Mitglieder der BLICK-Eishockey-Crew wagen die Prognose, wie die Tabelle der National League am Schluss aussehen wird.
Publiziert: 01.10.2020 um 10:07 Uhr
|
Aktualisiert: 02.10.2020 um 15:00 Uhr
1/7
Wer landet ganz oben? Der EV Zug (im Bild Carl Klingberg) oder die ZSC Lions mit Goalie Lukas Flüeler und den Vorderleuten Raphael Prassl und Dario Trutmann (links)?
Foto: geisser
Eishockey-Redaktion

Lugano-Goalies sind ein Problem

Lugano und Bern verpassen den Sprung in die Top 6 und damit die direkte Playoff-Qualifikation – aus ähnlichen Gründen. Der Reflex des neuen, 61-jährigen SCB-Trainers Don Nachbaur (Ka/Ö) wird der typische sein: Er forciert die (älter gewordenen) Top-Kräfte im Übermass, verteilt die Last auf zu wenige Linien. Lugano-Coach Serge Pelletier tickt in der Not ähnlich, kennt aber immerhin die Liga. Sein Problem: Die Torhüter-Qualität. Weder Zurkirchen noch Schlegel retten enge Spiele.

Der letzte Saison meistgenannte Titelfavorit EVZ steht dann vor einer Saison voller Höhen und Tiefen, wenn den Zugern der Umzug ins OYM und der damit verbundene Garderoben-Wechsel am Matchtag aufs Gemüt schlägt. Die modernste Trainings-Infrastruktur bietet vieles – garantiert aber weder Spielfreude noch Erfolg. Beides ist beim EVZ eng miteinander verknüpft.

Sven Thomann
Nicole Vandenbroucks Prognose

1. ZSC Lions
2. Servette
3. Davos
4. Zug
5. Lausanne
6. Biel
7. Lugano
8. Fribourg
9. Bern
10. SCRJ Lakers
11. Ambri
12. SCL Tigers

Sven Thomann

1. ZSC Lions
2. Servette
3. Davos
4. Zug
5. Lausanne
6. Biel
7. Lugano
8. Fribourg
9. Bern
10. SCRJ Lakers
11. Ambri
12. SCL Tigers

Bern setzt den Kriechgang fort

Als der SCB im letzten Winter erstmals in der Ära Jalonen in die Krise geriet, begann man alles auf den Kopf zu stellen. Doch besser wurde der Klub auf keiner einzigen Position. Im Gegenteil: Als i-Tüpfelchen liess man noch Meistertrainer Lars Leuenberger nach Biel ziehen, statt ihn endlich zum Head-Coach zu befördern, und verlor weiter an Know-how. Unter dem in der Slowakei geschassten Don Nachbaur wird sich der Kriechgang fortsetzen. Der neue Coach kann froh sein, steht ihm in den ersten 15 Spielen Gaëtan Haas zur Verfügung. Biel bleibt die Nummer 1 im Kanton.

Die SCL Tigers steigen mit dem schwächsten Kader seit dem Wiederaufstieg von 2015 in die Saison. Der LHC schwächte sich mit den Abgängen von Joël Vermin und Tyler Moy selbst. An den ZSC Lions und am EVZ wird es auch in diesem Jahr kein Vorbeikommen geben. Zug gewinnt die Quali. Die Zürcher die Meisterschaft.

Sven Thomann|Blicksport
Angelo Rocchinottis Prognose

1. Zug
2. ZSC Lions
3. Biel
4. Servette
5. Davos
6. Lugano
7. Fribourg
8. Lausanne
9. Bern
10. SCRJ Lakers
11. Ambri
12. SCL Tigers

Sven Thomann|Blicksport

1. Zug
2. ZSC Lions
3. Biel
4. Servette
5. Davos
6. Lugano
7. Fribourg
8. Lausanne
9. Bern
10. SCRJ Lakers
11. Ambri
12. SCL Tigers

Wundertüten ohne Wunder

Die äusseren Umstände lassen sich nicht einfach so ausblenden, also werden der Konstanz auf strategisch wichtigen Positionen, der sportlichen Kompetenz und einem gut gepflegten Binnenklima noch mehr Bedeutung zukommen. An der Spitze entscheiden Nuancen, im Mittelfeld die Geduld und im Rennen um die Pre-Playoffs der kühle Kopf den Wettbewerb um die Positionen. Bleiben Rückschläge aufgrund der Pandemie aus, könnte sich in einem Klima ohne Abstiegssorgen eine ungeahnte Dynamik in der zweiten Hälfte der Tabelle entwickeln.

Bern (Trainer, Sportchef), Lausanne (Chaos) oder Fribourg (DiDomenico) sind Wundertüten, aber was sich in Wundertüten verbirgt, lässt sich aufgrund der Verpackung meist schon erahnen. Der Modus mit den Pre-Playoffs und ohne Abstiegssorgen könnte auch in einem weniger belastenden Umfeld ein Zukunftsmodell sein.

Paul Seewer
Dino Kesslers Prognose

1. Zug
2. ZSC Lions
3. Biel
4. Davos
5. Lugano
6. Servette
7. Fribourg
8. Lausanne
9. Bern
10. Ambri
11. SCRJ Lakers
12. SCL Tigers

Paul Seewer

1. Zug
2. ZSC Lions
3. Biel
4. Davos
5. Lugano
6. Servette
7. Fribourg
8. Lausanne
9. Bern
10. Ambri
11. SCRJ Lakers
12. SCL Tigers

Der SCB hatte Zeit zum Verdauen

Das Markenzeichen der NL war zuletzt der Strichkampf. Mit dem neuen Modus hat man nun gar zwei Striche. Wirds also doppelt so spannend? Nicht unbedingt. Garantiert ist, dass einer der drei strukturell schwächeren Teams, einen Strich von oben sehen wird. Doch es ist zu befürchten, dass Ambri und die SCL Tigers, ohne den Antrieb, sich vor dem Abstieg retten zu müssen, auf Dauer nicht mit der Konkurrenz mithalten können. Anderseits darf man den Lakers, die sich letzte Saison um 20 Punkte verbesserten, einen weiteren Schritt nach vorne zutrauen.

Dafür verspricht der Kampf um Platz 6 richtig heiss zu werden. Letzte Saison trennten die Ränge 5 bis 9 nur 10 Punkte. Der SCB schafft es diesmal über sämtliche Striche. Die Zeit, die letzte Horror-Saison zu verdauen, war lang genug. Auch wenn Don Nachbaur nicht so viel auf dem Kasten wie Kari Jalonen (wer hat das schon?) hat, brennt der Kern des Teams auf Wiedergutmachung.

Paul Seewer
Stephan Roths Prognose

1. ZSC Lions
2. Fribourg
3. Biel
4. Bern
5. Servette
6. Zug
7. Davos
8. Lugano
9. SCRJ Lakers
10. Lausanne
11. Ambri
12. SCL Tigers

Paul Seewer

1. ZSC Lions
2. Fribourg
3. Biel
4. Bern
5. Servette
6. Zug
7. Davos
8. Lugano
9. SCRJ Lakers
10. Lausanne
11. Ambri
12. SCL Tigers

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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