Auf einen Blick
- Mit Boltshauser im Tor hat Langnau 9 von 10 Spielen verloren
- Charlin mit beeindruckenden Statistiken und NHL-Interesse
- SCL Tigers empfangen am Samstag Lugano zum wegweisenden Duell
Am Mittwoch gewannen die SCL Tigers mit dem überragenden Nati-Goalie Stéphane Charlin (24) 3:0 beim damaligen Leader Davos. Zwei Tage später stand dann Luca Boltshauser (31) beim Derby gegen den SCB im Tor. Und einmal mehr brachte der Zürcher den Emmentalern kein Glück. Er konnte nur 86,11 Prozent aller Schüsse abwehren und kassierte 5,8 Sekunden vor Schluss das 4:5.
Damit verschlechterte sich seine Saison-Bilanz noch mehr. Von den 10 Spielen, in denen Boltshauser im Tor stand, haben die Tigers 9 verloren. Der einzige Sieg datiert vom 28. September, als man den Tabellenletzten Ajoie, bei dem damals noch Christian Wohlwend an der Bande stand, 4:1 bezwang. Mit ihrer Nummer 2 zwischen den Pfosten hat Langnau im Schnitt 0,4 Punkte geholt, womit man mit Abstand Letzter wäre. Schlusslicht Ajoie kommt auf einen Schnitt von 0,897 Punkte.
Ganz anders sieht es bei Charlin aus. Mit dem Romand haben die Tigers 13 von 19 Spielen gewonnen und im Schnitt 1,84 Zähler geholt, was für Rang 3 in der Tabelle reichen würde. Da der Überflieger nur fast zwei Drittel der Partien bestreitet und sich Boltshauser mit guten Trainingsleistungen auch Einsätze verdient, belegen die SCL Tigers derzeit den respektablen 7. Rang – allerdings mit nur 5 Punkten Vorsprung auf den Samstag-Gegner Lugano und Playout-Platz 13. Im wegweisenden Heimspiel gegen die Tessiner wird Charlin bestimmt spielen und gut ausgeruht sein.
Charlin mit Traumwerten – im Gegensatz zu Boltshauser
Mit einer grandiosen Abwehrquote von 95,53 Prozent (Boltshauser: 87,32 Prozent) und einem fantastischen Gegentor-Schnitt von 1,52 (Boltshauser: 3,62) ist der 1,91 Meter grosse Keeper statistisch die klare Nummer 1 der Liga.
Doch nächste Saison werden die Tigers ohne Charlin auskommen müssen. Er hat zwar bei Stammklub Servette unterschrieben, doch es würde überraschen, wenn er nicht bei einer NHL-Organisation unterkommen würde. Immer wieder nehmen ihn Scouts unter die Lupe und unterhalten sich, wie zuletzt bei der Nati in Freiburg, mit ihm.
Ihn zu verpflichten, ist für einen NHL-Klub kein Risiko und so etwas wie ein Freispiel. Der Lohn wird verhältnismässig tief sein und der Vertrag nur über ein Jahr laufen. Entweder er schlägt ein und man hat, ohne Draftpicks oder Spieler investieren zu müssen, einen guten Goalie, oder man schickt ihn in die Schweiz zurück – wie es zuletzt mit Nati-Konkurrent Ludovic Waeber passierte.
Der Abgang von Charlin könnte aber auch eine befreiende Wirkung für Boltshauser haben. Er ist ja kein Fliegenfänger und hielt in seinen ersten beiden Saisons in Langnau durchaus solide und fuhr in 50 Spielen 22 Siege ein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 39 | 21 | 75 | |
2 | EV Zug | 40 | 32 | 71 | |
3 | ZSC Lions | 36 | 34 | 70 | |
4 | SC Bern | 40 | 16 | 68 | |
5 | HC Davos | 39 | 19 | 66 | |
6 | EHC Kloten | 41 | -9 | 65 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 40 | -1 | 61 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 40 | -6 | 56 | |
9 | EHC Biel | 39 | -1 | 55 | |
10 | SCL Tigers | 40 | 0 | 54 | |
11 | Genève-Servette HC | 38 | -7 | 50 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 39 | -21 | 50 | |
13 | HC Lugano | 38 | -26 | 45 | |
14 | HC Ajoie | 39 | -51 | 36 |