Berra zertrümmert Stock und lässt sich auswechseln
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Frustrierter Fribourg-Goalie:Berra zertrümmert Stock und lässt sich auswechseln

Das Power-Ranking der National League
Krisenalarm bei Fribourg – Gottéron steckt in der Dubé-Klemme

Absturz nach dem Höhenflug: Gottéron sitzt nach dem Trainerwechsel in der Patsche. Der SCB hat ein Trio Grande und in Davos regiert der Altruismus. Das Power-Ranking der National League.
Publiziert: 07.10.2024 um 12:14 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2024 um 12:21 Uhr
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Am Samstag kassiert Gottéron die nächste Pleite: 1:4 gegen Davos.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Fribourg in der Dubé-Klemme

Wer nach einer geschmeidigen Qualifikation mit Platz zwei und einem Vorstoss in die Halbfinals den Trainer rausschmeisst, wird von der Presse grilliert wie ein Hohrückensteak, wenn danach alles den Bach runtergeht. Mit drei glatten Niederlagen in dieser Woche ist dieser Zustand erreicht, hinter Gottéron tummelt sich jetzt nur noch Ajoie – man sitzt also tief in der Patsche. Am Freitag in Bern ist Goalie Reto Berra (37) die Hutschnur gerissen, als es innerhalb von 27 Sekunden zweimal hinter ihm einschlug.

«Wir müssen aufhören, zu jammern», sagt Sportchef Gerd Zenhäusern (52) mit Nachdruck. Der Übergangstrainer Patrick Emond (59) nimmt zwar eine Teilschuld auf sich, fordert aber eine Reaktion der Spieler: «Wir tummeln uns nur da, wo es nicht wehtut. Das muss sich ändern.» Ein Zeichen gesetzt hat Emond auch: Am Samstag musste der Star-Einkauf Yannick Rathgeb (28) auf der Tribüne Platz nehmen. «Es hätte noch andere erwischt, aber dafür ist unser Kader nicht tief genug», meinte der Mann aus Québéc lapidar. Am Dienstag muss Gottéron in der Champions League gegen DEL-Meister Eisbären Berlin ran. 

Davos – Zentrum für Altruismus

War das Mitgefühl mit einem Gegner im Krisenmodus oder einfach nur Sportlichkeit? HCD-Stürmer Matej Stransky (31) korrigierte am Samstag in Fribourg die Schiedsrichter, als diese eine Strafe gegen Gottérons Christoph Bertschy (30) wegen Beinstellens aussprachen. Stransky gab zu, einfach nur das Gleichgewicht verloren zu haben, die Strafe wurde zurückgenommen. Beim HCD gehören altruistische Züge offenbar zur DNA: Letzte Saison hatte Verteidiger Enzo Guebey (25) die Schiedsrichter bei einem Gastspiel in Bern auf selbstlose Art korrigiert. 

Rakete, Krake, Pfarrerssohn – ein Trio Grande

Einer schiesst mit ungezügelter Gier Tore (Lehmann), der andere (Ejdsell) fischt dem Gegner die Pucks weg und der Dritte (Czarnik) steht in der Mitte als Dreh- und Angelpunkt. Der SCB hat mal wieder einen Traumsturm. Der antrittsstarke und mobile Marco Lehmann (25, die Rakete) hat schon sieben Tore auf dem Konto, das Pressing-Monster Victor Ejdsell (29, die Krake) sorgte am Freitag mit zwei Treffern in wenigen Sekunden für die Entscheidung im Zähringer Derby. Und der Pfarrerssohn Austin Czarnik (31)? Ist der smarte Mittelstürmer, der die Pucks verteilt. Ein richtiges Trio Grande, selbst wenn nur Ejdsell (197 cm) kühn gewachsen ist. Lehmann und Czarnik messen jeweils 174 Zentimeter. 

Goalie-Lazarett in Genf – what’s new?

Ist das nur Zufall? Oder steckt da mehr dahinter? Erst erwischte es wieder mal den Pechvogel Gauthier Descloux (28), dann war Robert Mayer (34) an der Reihe, und am Samstag in Kloten musste auch noch der Mann passen, den man als Retter in der Not geholt hatte: Antti Raanta (35). Der Finne hielt nur 20 Minuten durch, bevor er die Segel streichen musste. Den Sieg (5:2) brachte dann Nassim Jaafri-Hayani (18) in trockene Tücher. Der Servette-Nachwuchsmann hatte bereits letzte Saison den Feuerwehrmann spielen müssen, als Genf die Keeper ausgingen. Auch damals hiess der Gegner Kloten, auch damals siegte Servette.

Andres Ambühl

Der 41-Jährige aus dem Sertig wird am nächsten Donnerstag im Heimspiel gegen den SC Bern zum Rekordhalter: Ambühl wird dann sein 1270. Pflichtspiel in der obersten Schweizer Liga absolvieren und Beat Gerber ablösen. Ursprünglich war auch Gerber mit 1270 Spielen notiert worden, allerdings hatte sich in der offenbar nicht akribisch geführten Statistik ein Fehler eingeschlichen. Sachen gibts. 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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