Beim SC Bern hat Sven Leuenberger als Sportchef einige Titel hinterlassen. Und einen Scherbenhaufen. Die kurzsichtige Strategie und die Jagd nach dem Erfolg um jeden Preis war beim SCB aber Programm, ein Kreislauf, der dem Sportchef fast keine andere Wahl liess.
Bei den ZSC Lions stehen Leuenberger aber Alternativen zur Verfügung, zum Beispiel die nachhaltig bewirtschaftete Nachwuchsorganisation. Leuenbergers Philosophie spiegelt sich nirgendwo besser als bei der Wahl des Trainers: Ein schwedischer Weltmeister-Coach ohne Klub-Erfahrung, aber mit Ambitionen auf einen Job in der NHL. Weiter kann man sich nicht vom Gedanken an die Integration von eigenem Nachwuchs entfernen.
Grönborg hatte nur eines im Sinn: Einen Titel als Empfehlung für höhere Aufgaben. Das darf man dem Schweden allerdings nicht vorwerfen, man wusste ja, was man bekommt. Der Versuch, um jeden Preis mit einem Pokal im Gepäck nach Altstetten umzuziehen, ist gescheitert. Aber nicht nur das. Die extreme Wende im Final verdichtet die Niederlage zum epochalen Versagen.
Leuenbergers kompromisslose «Alles oder gar nichts»-Philosophie hat in letzter Konsequenz den Druck auf die Mannschaft ins Unendliche gesteigert. Statt Tafelsilber nimmt der ZSC nun einen Scherbenhaufen mit nach Altstetten. Das hätte man auch günstiger haben können.
Playoffs
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |