Das meint Blick
Scherbenhaufen statt Tafelsilber

Die kurzsichtige Strategie von Sportchef Leuenberger führt zur extremsten Wende der Playoff-Geschichte. Das hätte man auch günstiger haben können.
Publiziert: 02.05.2022 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2022 um 09:20 Uhr
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Lions-Sportchef Sven Leuenberger ist mit seiner kurzsichtigen Strategie auf dem Hosenboden gelandet.
Foto: PIUS KOLLER
Dino Kessler

Beim SC Bern hat Sven Leuenberger als Sportchef einige Titel hinterlassen. Und einen Scherbenhaufen. Die kurzsichtige Strategie und die Jagd nach dem Erfolg um jeden Preis war beim SCB aber Programm, ein Kreislauf, der dem Sportchef fast keine andere Wahl liess.

Bei den ZSC Lions stehen Leuenberger aber Alternativen zur Verfügung, zum Beispiel die nachhaltig bewirtschaftete Nachwuchsorganisation. Leuenbergers Philosophie spiegelt sich nirgendwo besser als bei der Wahl des Trainers: Ein schwedischer Weltmeister-Coach ohne Klub-Erfahrung, aber mit Ambitionen auf einen Job in der NHL. Weiter kann man sich nicht vom Gedanken an die Integration von eigenem Nachwuchs entfernen.

Grönborg hatte nur eines im Sinn: Einen Titel als Empfehlung für höhere Aufgaben. Das darf man dem Schweden allerdings nicht vorwerfen, man wusste ja, was man bekommt. Der Versuch, um jeden Preis mit einem Pokal im Gepäck nach Altstetten umzuziehen, ist gescheitert. Aber nicht nur das. Die extreme Wende im Final verdichtet die Niederlage zum epochalen Versagen.

Leuenbergers kompromisslose «Alles oder gar nichts»-Philosophie hat in letzter Konsequenz den Druck auf die Mannschaft ins Unendliche gesteigert. Statt Tafelsilber nimmt der ZSC nun einen Scherbenhaufen mit nach Altstetten. Das hätte man auch günstiger haben können.


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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
40
22
77
2
EV Zug
EV Zug
40
32
71
3
ZSC Lions
ZSC Lions
36
34
70
4
SC Bern
SC Bern
41
15
69
5
HC Davos
HC Davos
39
19
66
6
EHC Kloten
EHC Kloten
41
-9
65
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
40
-1
61
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
40
-6
56
9
EHC Biel
EHC Biel
39
-1
55
10
SCL Tigers
SCL Tigers
40
0
54
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
40
-17
53
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
39
-10
50
13
HC Lugano
HC Lugano
39
-23
48
14
HC Ajoie
HC Ajoie
40
-55
36
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