«Wir haben alles – die Hockey-Highlights auf Blick»
0:23
Powerduo Buchli und Kessler:«Wir haben alles – die Hockey-Highlights auf Blick»

Aufsteiger meldet sich nach einem Jahrzehnt voller Krisen zurück
Traditionsklub Kloten ist gekommen, um zu bleiben

Der EHC Kloten mischt wieder in der obersten Liga mit. Mit Entschlossenheit und Demut. Und einem Trainer, der Aufstieg kann und kennt.
Publiziert: 13.09.2022 um 14:37 Uhr
1/10
Die Kloten-Spieler (v. l.) Dario Meyer, Niki Altorfer und Andri Spiller rocken jetzt wieder die National League.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Über den bittersten Rückschlag in einem Jahrzehnt voller Krisen ist der EHC Kloten hinweg: Vier Jahre nach dem Abstieg in die Swiss League hat sich der Traditionsklub ins Oberhaus zurückgekämpft. Es ist der erste sportliche Aufstieg. Denn 1962 wurde Kloten am grünen Tisch Teil der Nationalliga A.

Diese vier Jahre NL-Abstinenz sind laut Präsident Mike Schälchli Zeit genug, damit Demut eingekehrt sei in Kloten. «Auch beim Volk.» Ligaerhalt heisst nun das Ziel jenes Klubs, der in den 90er-Jahren vier Meistertitel aneinanderreihte. «Wir wollen in der National League bleiben und uns etablieren», sagt Sportchef Patrik Bärtschi (38), einst selbst NL-Spieler (Zürich, Bern, Kloten). «Und mit den verfügbaren Ressourcen das Maximum herausholen.»

Dass das nicht von heute auf morgen passiert, ist den Klubverantwortlichen klar. Darum versichert Präsident Schälchli, dass man im VR die nötige Ruhe und Geduld dafür bewahren wolle. «Es ist ein Prozess», so Bärtschi, «der Niveau-Unterschied ist für viele Spieler eine Herausforderung.» Denn das Team hat sich – abgesehen von den sechs neuen Ausländern – nicht gross verändert. «Trotzdem sind wir bereit, auch mal für eine Überraschung zu sorgen.»

Auf schwierige Zeiten vorbereitet

Was in einer ersten Saison nach dem Aufstieg auf Mannschaft sowie Klubführung zukommen kann, weiss einer bestens: Trainer Jeff Tomlinson. Der Kanadier hat das Kunststück geschafft, 2018 die SCRJ Lakers in die NL zurückzuführen (gegen Kloten in der Liga-Quali) und mit ihnen in der dritten Saison nach dem Wiederaufstieg bereits bis in den Playoff-Halbfinal vorzustossen. Und dann als neuer Kloten-Coach sogleich auch mit dem EHC in die höchste Liga zurückzukehren.

Unabdingbare Eigenschaften für die Aufsteiger? «Motivation, Bescheidenheit, Selbstvertrauen, Zusammenhalt», sind Schlagwörter für den Kanadier. «Wir werden schwierige Zeiten haben. Dann ist es umso wichtiger, dass wir eine Einheit bleiben.» Aufs Spiel bezogen mahnt der 52-Jährige, dass man nie leichtsinnig werden dürfe. «Wir müssen schlau umgehen mit der Scheibe, jeder Fehler wird eiskalt bestraft.»

Tomlinsons Gesundheitszustand ist immer gleich

Dass der Fokus aufs Sportliche gelegt wird, ist Tomlinson ein grosses Anliegen. Zuletzt gab es im April Spekulationen, dass der Kanadier sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterführen kann. Er erklärt: «Ich habe gesundheitliche Einschränkungen, die sich im letzten Jahr weder verbessert noch verschlechtert haben. Aber ich bin immer noch der gleiche Trainer, der den EHC Kloten zum Aufstieg geführt hat.» Über seine Krankenakte gebe er keine detaillierten Auskünfte.

Aufgrund der höheren Belastung in der National League ist der Trainerstab um Tomlinson aber aufgestockt worden. Nebst Kimmo Rintanen (Fi, bisher) fungiert Saku Martikainen (Fi) ebenfalls als Assistent, Toni Szabo wurde als Skills-Coach verpflichtet, Video- und Goalie-Coach Tim Bertsche war bereits im Staff. So kann sich Headcoach Tomlinson auf seine Aufgabe fokussieren. Den EHC Kloten für die National League sattelfest zu machen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?