Über den bittersten Rückschlag in einem Jahrzehnt voller Krisen ist der EHC Kloten hinweg: Vier Jahre nach dem Abstieg in die Swiss League hat sich der Traditionsklub ins Oberhaus zurückgekämpft. Es ist der erste sportliche Aufstieg. Denn 1962 wurde Kloten am grünen Tisch Teil der Nationalliga A.
Diese vier Jahre NL-Abstinenz sind laut Präsident Mike Schälchli Zeit genug, damit Demut eingekehrt sei in Kloten. «Auch beim Volk.» Ligaerhalt heisst nun das Ziel jenes Klubs, der in den 90er-Jahren vier Meistertitel aneinanderreihte. «Wir wollen in der National League bleiben und uns etablieren», sagt Sportchef Patrik Bärtschi (38), einst selbst NL-Spieler (Zürich, Bern, Kloten). «Und mit den verfügbaren Ressourcen das Maximum herausholen.»
Dass das nicht von heute auf morgen passiert, ist den Klubverantwortlichen klar. Darum versichert Präsident Schälchli, dass man im VR die nötige Ruhe und Geduld dafür bewahren wolle. «Es ist ein Prozess», so Bärtschi, «der Niveau-Unterschied ist für viele Spieler eine Herausforderung.» Denn das Team hat sich – abgesehen von den sechs neuen Ausländern – nicht gross verändert. «Trotzdem sind wir bereit, auch mal für eine Überraschung zu sorgen.»
Auf schwierige Zeiten vorbereitet
Was in einer ersten Saison nach dem Aufstieg auf Mannschaft sowie Klubführung zukommen kann, weiss einer bestens: Trainer Jeff Tomlinson. Der Kanadier hat das Kunststück geschafft, 2018 die SCRJ Lakers in die NL zurückzuführen (gegen Kloten in der Liga-Quali) und mit ihnen in der dritten Saison nach dem Wiederaufstieg bereits bis in den Playoff-Halbfinal vorzustossen. Und dann als neuer Kloten-Coach sogleich auch mit dem EHC in die höchste Liga zurückzukehren.
Unabdingbare Eigenschaften für die Aufsteiger? «Motivation, Bescheidenheit, Selbstvertrauen, Zusammenhalt», sind Schlagwörter für den Kanadier. «Wir werden schwierige Zeiten haben. Dann ist es umso wichtiger, dass wir eine Einheit bleiben.» Aufs Spiel bezogen mahnt der 52-Jährige, dass man nie leichtsinnig werden dürfe. «Wir müssen schlau umgehen mit der Scheibe, jeder Fehler wird eiskalt bestraft.»
Tomlinsons Gesundheitszustand ist immer gleich
Dass der Fokus aufs Sportliche gelegt wird, ist Tomlinson ein grosses Anliegen. Zuletzt gab es im April Spekulationen, dass der Kanadier sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterführen kann. Er erklärt: «Ich habe gesundheitliche Einschränkungen, die sich im letzten Jahr weder verbessert noch verschlechtert haben. Aber ich bin immer noch der gleiche Trainer, der den EHC Kloten zum Aufstieg geführt hat.» Über seine Krankenakte gebe er keine detaillierten Auskünfte.
Aufgrund der höheren Belastung in der National League ist der Trainerstab um Tomlinson aber aufgestockt worden. Nebst Kimmo Rintanen (Fi, bisher) fungiert Saku Martikainen (Fi) ebenfalls als Assistent, Toni Szabo wurde als Skills-Coach verpflichtet, Video- und Goalie-Coach Tim Bertsche war bereits im Staff. So kann sich Headcoach Tomlinson auf seine Aufgabe fokussieren. Den EHC Kloten für die National League sattelfest zu machen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 17 | 22 | 39 | |
2 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
3 | Lausanne HC | 19 | 10 | 37 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |