Man reibt sich die Augen: Die Lakers spielen ganz oben mit und haben keinen Höhenkoller. Das gilt vor allem für Goalie Melvin Nyffeler. Im November gewann Rappi mit ihm im Tor sechs von sieben Partien – nur gegen den SCB ging der 26-jährige Zürcher Oberländer als Verlierer vom Eis. Dabei wehrte er 92,67 Prozent aller Schüsse ab.
Der dreifache Meister-Goalie Lukas Flüeler (33) hat sich zwar entschieden, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden. Dass er immer noch zu spektakulären Paraden fähig ist, zeigt er aber, als er bei der 1:6-Pleite in Bern eingewechselt wird. Ohne Stock verhindert er mit einem Hechtsprung im Stile eines Fussball-Torhüters weiteren Schaden.
Im Oktober hatte er in der Champions Hockey League im bedeutungslosen letzten Spiel in Mannheim (3:1) ein beachtliches Debüt im Lausanne-Tor. Weniger glücklich sieht Loris Uberti (17) bei seinem NL-Einstand aus, als er gegen Lugano eingewechselt wird und sich gleich durch einen Weitschuss aus der gegnerischen Zone von Romain Loeffel zum 1:5 erwischen lässt. Von dieser Variante der Angriffsauslösung aus dem Repertoire von Chris McSorley hatten sich auch schon Meistergoalies, zum Beispiel Lukas Flüeler, übertölpeln lassen.
Als der EHC Biel den langjährigen Captain Mathieu Tschantré verabschiedet und dessen Trikot mit der Nummer 12 unters Hallendach zieht, herrscht respektvolle Stille bei den 500 SCB-Fans. Hut ab! Wie es dazu kam, erzählte Berns CEO Marc Lüthi «Le Matin»: «Ich stand direkt vor dem Gästesektor und habe ihnen das Megafon weggenommen und gesagt, dass ich keinen Ton hören will.»
Etwas fürs Auge: Erst reisst Dario Bürgler im Powerplay mit einem herrlichen Querpass die Bieler Defensive auseinander und dann dreht sich Brandon McMillan wunderbar um Goalie Joren van Pottelberghe herum und trifft für Ambri.
Dreist, nennt man so was. Ambri-Verteidiger Tobias Fohrler setzt am 19. November beim Derby zu einer radikalen Schwalbe an, nachdem er von Lugano-Verteidiger Alatalo in der Vorwärtsbewegung leicht behindert wird. Statt einer seitlichen Kurskorrektur entschliesst sich Fohrler für einen grotesk anmutenden Absprung und reisst dabei auch noch bühnenreif die Arme hoch. Netter Versuch. Dafür gibt es laut Strafenkatalog eine Zweiminutenstrafe, eine Busse von 1200 Franken und einen Eintrag im Sündenregister für Schauspieler.
Beim Überraschungsteam vom Obersee setzt man auf die Jugend. Das beste Beispiel: Nathan Vouardoux (20), eine der Trouvaillen von Sportchef Janick Steinmann. Trainer Stefan Hedlund setzt voll auf den Unterwalliser Rechtsschützen und liess ihn zuletzt an der Seite des Schweden Emil Djuse laufen. Bereits dreimal hat der ehemalige Junioren-Nati-Verteidiger, den Rappi Lausanne ausspannte, in dieser Saison getroffen.
Lausanne-Captain Mark Barberio bricht ZSC-Star Garrett Roe mit einem Crosscheck den Kiefer. Die Schiedsrichter? Sie haben nichts gesehen. Ungestraft kommt der Kanadier dann doch nicht davon: Er kassiert Prügel von Chris Baltisberger – und dafür eine 2-Minuten-Strafe. Und dann zieht der Einzelrichter den mehrfachen Wiederholungstäter für acht Spiele aus dem Verkehr. Nach dem 1:0 der Zürcher starten ZSC-Coach Rikard Grönborg und sein Assistent Peter Popovic durch, beschimpfen Lausanne-Trainer John Fust und so ziemlich jeden. Und in den Interviews geht Grönborg nicht nur bei Fust («er sollte nicht Coach sein») und Barberio («übergewichtig»), sondern auch noch mit Justin Krueger («er kann kaum laufen» ) unter der Gürtellinie. Inzwischen hat er sich bei Fust per E-Mail entschuldigt.
Er habe es nicht verdient zu spielen, sagte Fribourg-Zampano Christian Dubé über den phasenweise abschlusstarken Flügelspieler. Bis zu seinem Wechsel nach Lugano am 16. November (im Tausch mit Timo Haussener) wird Herren bei Gottéron auf die lange Bank geschoben. In Lugano nimmt er beim ersten Einsatz (Derby gegen Ambri, 5:2) in der ersten Formation neben Fazzini und Arcobello Aufstellung, bucht am nächsten Tag in Lausanne seinen ersten Punkt der Saison, bricht sich aber einen Unterarm, als er von einem Puck getroffen wird.
Vom Assistent zum Chef – nach einer Dürreperiode reisst in Genf schon am 10. November der Geduldsfaden, Vize-Meister-Coach Patrick Emond wird durch Jan Cadieux ersetzt. Emond hatte bei Servette den Spagat zwischen konsequenter Nachwuchsförderung und sportlichem Erfolg bewerkstelligt. Einen Vize-Meister-Bonus gewährte man Emond in Genf aber nicht, eine schwache Startphase genügte bereits, um dem Frankokanadier die Entlassungspapiere auszustellen. Zwischen ihm und seinem Nachfolger soll es laut Westschweizer Insidern zwischendurch auch mal gekracht haben. Jan Cadieux (41) ist der Sohn des legendären Paul-André Cadieux (74), der in der Schweiz schon alle und jeden trainiert hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |