HC Genf-Servette – ZSC Lions 4:1 (Serie 2:0)
Das Spiel: Die ZSC Lions können diesmal nicht nur wieder auf den zuletzt verletzten Hollenstein zählen, sondern auch der Kanadier Noreau ist wieder im Line-up. So haben die Zürcher wenigstens vier Ausländer. Doch erneut finden sie kein Rezept gegen Servette.
Grönborgs Mannschaft hat zunächst zwar leichte Vorteile und kommt zu Chancen, als die Genfer einige Probleme mit dem ZSC-Forechecking bekunden und sich Puckverluste in der eigenen Zone leisten. Doch ein Treffer gelingt nicht.
Wie schon am Sonntag ist es das Team von Patrick Emond, das in Führung geht: Offensivverteidiger Tömmernes, im ersten Spiel (2:1) mit einem Doppelpack der Matchwinner, löst sich an der Blauen Linie mit einer eleganten Drehung von Prassl und spielt Guebey an. Der junge Franzose zieht beherzt ab. Goalie Waeber kann die Scheibe nicht kontrollieren und Vouillamoz versenkt den Rebound. Es ist bereits der dritte Playoff-Treffer des 21-jährigen Wallisers, der an der Seite der Ausländer Omark und Winnik stürmt. Damit hat der ehemalige U20-Nati-Stürmer bereits gleich viele Tore auf dem Konto wie in der Qualifikation.
Während Lausanne die Zürcher mit Feuer bekämpfte und sich dabei die Finger verbrannte, bleiben die taktisch cleveren und abgezockten Genfer eiskalt. Sie frieren die Lions damit regelrecht ein. Der ZSC erreicht so nie die Dynamik und das Tempo seiner besten Tage. Das liegt wohl nicht nur an der Genfer Taktik, sondern auch daran, dass ein emotionaler Resonanzkörper fehlt. Allen voran Andrighetto, der gegen Lausanne übers Eis flog und dominierte, ist nach seiner Sperre erneut nur noch ein Schatten seiner selbst.
Die Vorentscheidung fällt früh im Mitteldrittel, als Ersatzkeeper Manzato mit einer Fussabwehr Prassl in letzter Sekunde stoppt und Servette im Gegenzug durch Moy auf 2:0 stellt. Am Schluss setzt es eine herbe Schlappe für die Gäste – 1:4. Und Waeber, der bisher gute Playoffs zeigte, wird nach dem vierten Treffer durch Flüeler ersetzt.
Nun liegen die Lions in der Serie 0:2 zurück und stehen mit dem Rücken zur Wand. War es das für den ZSC? Grönborg muss sich etwas einfallen lassen. Sonst ist die Saison schon am Donnerstag zu Ende und der Titeltraum geplatzt.
Der Beste – Tanner Richard (Servette). Er kann nicht nur Bullys gewinnen. Sein Pass zum 3:0 von Rod ist Extra-Klasse.
Die Pflaume – Ludovic Waeber (ZSC). Beim ersten Gegentor kann er die Scheibe nicht kontrollieren. Wehrt nur 16 Schüsse ab.
Die Tore: 17. Vouillamoz (Guebey, Tömmmernes) 1:0. 25. Moy (Le Coultre, Miranda) 2:0. 34. Rod (Richard, Le Coultre) 3:0. 46. Omark (Vermin) 4:0. 54. Roe (Andrighetto, Prassl/PP) 4:1.
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SC Rapperswil-Jona Lakers – EV Zug 2:4 (Serie 0:2 )
Das Spiel: Innert 48 Stunden eine Antwort finden, um einem schier übermächtigen Gegner ein Bein zu stellen, um das Tempo bolzende Zug auszubremsen – geht das? Das simple Rezept von SCRJ-Stürmer Eggenberger: «Aufopferung und Kampf.» Das können die Lakers.
Auch gegen einen EVZ, der sie im ersten Halbfinal-Duell dominiert und mit einer 6:1-Klatsche nach Hause geschickt hat. Die Lakers gewähren den Favoriten nicht mehr so viel Raum, den Weg zum Tor machen sie ihnen nicht mehr so leicht und setzen ihnen schon in der neutralen Zone zu.
Der SCRJ kommt im Startdrittel zu mehr hochkarätigen Chancen als noch zwei Abende zuvor während 50 Minuten. EVZ-Torhüter Genoni hat alle Hände voll zu tun, entschärft so einige. Ins Leere greift er bei Rappis Führungstreffer: Der starken Einzelleistung von Captain Rowe geht ein verlorener Zweikampf von EVZ-Verteidiger Stadler voraus.
Für die Wende profitieren die Zuger von einem individuellen Fehler: Moses verliert die Scheibe als hinterster Mann an Shore, der alleine auf SCRJ-Goalie Nyffeler losziehen kann und zum 2:1 trifft. Das verleiht Zug Schwung. Die Führung bauen sie allerdings mit etwas Glück aus: Der Puck prallt von Nyffelers Schoner an Abdelkaders Arm und von dort über den Lakers-Keeper ins Tor. Weil Rappi gleich nachsetzt, fällt der 2:3-Anschlusstreffer nur 52 Sekunden später.
Der SCRJ hat die Mittel gefunden, gegen den Titel-Aspiranten bestehen zu können. Allerdings wendet er diese nicht über die gesamte Spieldauer an, weil der Druck auf die Zuger Defensive und das Tempo nicht permanent so hoch gehalten werden kann. Zudem besteht ein Manko schon die gesamten Playoffs über: das Powerplay. Rappis Erfolgsquote liegt da bei nur vier (!) Prozent. Die Zuger sind diszipliniert, ihre einzigen beiden Überzahl-Möglichkeit können die Lakers nicht nutzen.
Um sich die drei Matchpucks zu erspielen, setzen die Zuger zu keinem Schaulaufen an. Sie halten die Balance zwischen Achtsamkeit und Angriff. Denn der SCRJ bleibt hartnäckig und erarbeitet sich auch nach dem 2:4 noch Chancen. Doch Genoni ist bei verdeckten sowie abgelenkten Schüssen auf dem Posten und hat gegen aufmüpfige Lakers auch seinen Torraum im Griff.
Der Beste – Leonardo Genoni (Zug). Hat viel mehr Arbeit als noch im ersten Duell. Behält den Überblick aber auch bei viel Verkehr vor seinem Tor.
Die Pflaume – Steve Moses (Lakers). Hat immer noch nicht in den Halbfinal-Modus geschaltet.
Die Tore: 17. Rowe (Eggenberger) 1:0. 26. Hofmann (Alatalo/PP) 1:1. 27. Shore 1:2. 37. Abdelkader (Alatalo) 1:3. 38. Cervenka (Clark, Profico) 2:3. 42. Martschini (Senteler, Shore/PP) 2:4.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker gibts hier!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |