Man spielt, um zu gewinnen. Wie hart muss es dann für einen Spieler sein, der mit seinem Team Match um Match verliert? Für einen Ajoulot nach 16 Pleiten in Serie? Mathias Joggi versucht es zu beschreiben. «Es kratzt schon mal an der Moral und schlägt aufs Gemüt», gesteht er, «Ärger und Enttäuschung sind in den letzten Wochen grösser geworden, weil wir wieder und wieder keinen Sieg geschafft haben.»
Joggi hat jahrelange NL-Erfahrung, spielt seine 12. Saison in der höchsten Liga, gewann mit dem HCD einst einen Meistertitel (2011). Er weiss, was es braucht, um bestehen zu können. Dass Aufsteiger Ajoie so krass abgeschlagen sein würde, hat niemand erwartet. «Hätten wir einige Punkte mehr, man würde einfach von einem schwierigen ersten Jahr sprechen. So aber verstehe ich, dass man uns jetzt für nicht konkurrenzfähig hält.»
«Es fehlt die Qualität»
Der 36-Jährige wählt seine Worte mit Bedacht – er ist nicht frustriert, sondern will ehrlich sein. «Uns fehlt die Qualität und Erfahrung, um auf dem Niveau mitzuhalten.» Ein Zahlenvergleich der ersten NL-Saisons der letzten drei Aufsteiger: Die Lakers verloren 2018/19 höchstens zehn Mal in Folge, die SCL Tigers 2015/16 sechs Mal und Biel 2008/09 sieben Mal.
Dennoch sagt Joggi – «ganz ohne rosarote Brille» – dass die Mannschaft auch schon näher an einem Sieg war, als es die Resultate vermuten lassen. Genau dieser Umstand nervt den Routinier mehr als die brutalen Klatschen. Ein Erklärungsversuch: «Nach einer 1:8-Packung schäme ich mich zwar, aber es macht mir den Niveau-Unterschied bewusst und ich kann die Niederlage schneller abhaken. Ich persönlich habe mehr Mühe damit, wenn wir aufgrund der immer gleichen Fehler einen Sieg vergeben, weil wir eine Führung verspielen.» Wie zuletzt in Lausanne oder gegen die Lakers. Für Joggi bestimmt die Art und Weise einer Niederlage den Pegel des Ärgers.
«Der Siegeswille ist da»
Doch wie stehts mit dem Frust in der Mannschaft? «Der Teamspirit ist gut. Der Siegeswille ist da. Der Ehrgeiz auch. Wir lassen es nicht schleifen.» Gefährlich würde es, wenn die Ajoulots die Niederlagen einfach so hinnehmen würden. «Oder wenn wir uns gegenseitig zerfleischen würden. Dann ginge es nicht mehr.» Stattdessen sorgen sie gegenseitig dafür, dass keiner zu sehr in die Negativität abdriftet. «Dann sprechen wir das intern an.» Wichtig ist für ihn, dass aus diesem harten Lehrjahr für die nächste Saison die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Aber – ganz ehrlich – macht Hockey so noch Spass? «Ganz ehrlich? Ja. Ich bin 36 und habe noch täglich Freude, zu spielen. Auch in dieser Situation.» Aber eines macht Joggi klar: Ajoie wolle zeigen, dass man besser Hockey spielen könne.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |