6 Partien in 8 Tagen
So verkraftet Zug den Spielplan-Wahnsinn

Wer sechs Partien in acht Tagen spielen muss, erreicht irgendwann die Belastungsgrenze. Das grössere Problem: Schlafmangel und kaum Regeneration.
Publiziert: 10.03.2022 um 14:01 Uhr
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Der Tank ist leer: Nach dem sechsten Spiel innert acht Tagen sind die Zuger erschöpft.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Drei Spiele in Serie verloren und dabei kein Tor erzielt. Und man kann den Zugern keinen Vorwurf machen. Denn: Sie haben ein grenzwertiges Programm hinter sich mit sechs Partien innert acht Tagen.

Dass bei so vielen Spielen die Qualität leidet, ist für EVZ-Trainer Dan Tangnes (43) klar. «Es wäre unmenschlich, wenn dies die Spieler nicht beeinflusst hätte», sagt der Norweger. Doch die krasse Belastung hat viel gravierendere Folgen als die Ladehemmung. «Eine normale Regeneration war kaum mehr möglich», betont Teamarzt Beat Schwegler.

Fehlende Regeneration

Das birgt Gefahren. Die Spieler bekommen zu wenig Schlaf, weil sie nach Matches nicht sofort einschlafen können. Für die Duelle müssen sie das Mentale hochfahren, können dann aber nicht richtig runterfahren. Die Müdigkeit und die verlangsamte Entscheidungsfähigkeit erhöhen das Verletzungsrisiko. «Und man verliert schneller den Fokus und die Nerven auf dem Eis», weiss Tangnes.

Ebenso sind die Spieler gefährdeter, eine Infektion einzufangen, weil das Immunsystem auf Sparflamme läuft. So passiert beim EVZ: Einige Akteure konnten aufgrund leichter Grippe-Symptome (kein Corona) nicht eingesetzt werden. Das hatte zur Folge, dass für Teamkollegen die Eiszeit anstieg, obwohl Tangnes mit dosiertem Einsatz-Management aktuell lieber langfristig denken würde.

Spielform anpassen

«Um nicht an die Belastungsgrenze zu geraten, ist es nur menschlich, dass ein Spieler dann einige Gänge zurückschaltet», zeigt Teamarzt Schwegler Verständnis. So auch Tangnes. Ihn stört nicht, dass die Zuger keine Tore geschossen haben. Sondern nur, dass sie die Spielweise nicht ihrer Form angepasst und etwas zu einfach Gegentreffer zugelassen haben. Abschliessend sagt der EVZ-Trainer trocken: «Sechs Spiele in acht Tagen ist für kommende Saisons also sicher nicht empfehlenswert.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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