Tim Berni beisst sich in der NHL fest
«Davon habe ich geträumt, seit ich Hockey kenne»

Zuletzt spielte er erstmals über 20 Minuten. Tim Berni wird in der NHL gefordert und gefördert.
Publiziert: 13.12.2022 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2022 um 09:33 Uhr
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Tim Berni (rechts) auf der Verfolgung von Calgarys Andrew Mangiapane.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Bis vor einer Woche war Tim Berni (22) in der NHL noch ein unbeschriebenes Blatt, inzwischen hat der Verteidiger für die Columbus Blue Jackets bereits vier Spiele auf dem Konto. Und seine Bilanz kann sich sehen lassen: 4 Spiele, 2 Siege und eine ausgeglichene persönliche Plus-Minus-Bilanz ist bei einer NHL-Organisation, die aktuell nach Punkten vor Anaheim und Chicago die drittschlechteste ist, mehr als nur respektabel.

Es sind bewegende Tage für den Zürcher, der seit Herbst 2021 versucht, sich seinen NHL-Traum zu erfüllen und dies bis Ende November beim Columbus-Farmteam Cleveland Monsters in der AHL tat. Aufgrund eines Verteidiger-Notstands (Bean, Werenski, Boqvist und Blankenburg fehlten zuletzt alle verletzt), wurde Berni hochgeholt, sah die Spiele der Blue Jackets zunächst aber noch von der Tribüne aus.

Vorfreude grösser als die Nervosität

In der Nacht auf den vergangenen Mittwoch (Schweizer Zeit) hatte die Warterei dann ein Ende. Ausgerechnet gegen die Pittsburgh Penguins mit den Superstars Sidney Crosby und Jewgeni Malkin durfte Berni erstmals in der besten Liga der Welt ran. «Ich war schon etwas nervös, aber die Vorfreude hat überwogen. Denn von diesem Moment habe ich geträumt, seit ich Hockey kenne.»

Es sei daher sehr emotional gewesen, doch das habe sich gelegt, als der Puck eingeworfen worden sei: «Dann war es einfach Hockey. Das gleiche Spiel, in einem anderen Umfeld. Daher hatte ich einfach Spass, dass ich da mitspielen durfte», so der frühere ZSC-Verteidiger.

Ein Rezept für seine NHL-Premiere hatte sich Berni ebenfalls noch zurechtgelegt: «Ich habe mir gesagt, dass ich das alles geniessen will, unabhängig davon, was im Match geschieht. Und dies ist mir gelungen.» Headcoach Brad Larsen (45) zeigte sich zufrieden mit dem Debütanten aus der Schweiz, lobte ihn gegenüber den Medien (im Blick) explizit. Für Berni selbst war das beste Feedback, «dass ich am nächsten Tag gegen Buffalo wieder spielen durfte».

«Ich nehme Tag für Tag»

Für einen resultatmässigen Umschwung beim krebsenden NHL-Team konnte er jedoch zunächst nicht sorgen. Columbus verlor sowohl gegen Pittsburgh (1:4), als auch gegen Buffalo (4:9). Doch beim dritten Anlauf gab es dann gegen Calgary (3:1) den ersten Sieg: «Das war sehr cool und wichtig nach dem sehr schlechten Heimspiel gegen Buffalo.» Zuletzt konnte Berni dank eines 6:5 nach Verlängerung gegen Los Angeles und Kevin Fiala auch noch den ersten Erfolg in seinem ersten Schweizer NHL-Duell feiern. Zudem kam er erstmals auf eine stolze Eiszeit von über 20 Minuten.

Der wendige Verteidiger ist happy, wie es gerade für ihn läuft, aber realistisch genug, um zu wissen, dass ihm dies für die Zukunft nichts garantiert. Und sich die Karten neu mischen, wenn sich die Verletztenliste der Blue Jackets lichtet: «In dieser Liga kann es sehr schnell gehen, daher nehme ich Tag für Tag.»

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